Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
Vom Netzwerk:
reagierte und ihm folgte.

11. Kapitel
     
    „Wir sind fast da“, sagte Jiro aufmunternd. „Nur ein bisschen weiter noch, und wir können uns hinsetzen.“
    Gillian ging langsam, geradezu qualvoll bedächtig, auf ihrem Weg zum Atrium der Grissom-Akademie. Er hätte damit rechnen müssen. Sie war von all den Bäumen und Pflanzen abgelenkt. Blätter in unzähligen Formen und Blumen in kaleidoskopischen Farben waren viel zu viel für ihre eingeschränkten Möglichkeiten sensorischer Wahrnehmung.
    Niemand sonst befand sich im Atrium. Das war nicht überraschend, weil sich das meiste Personal und die Schüler in den Klassenräumen aufhielten. Aber die Pfade, die durch den bewaldeten Park führten, waren beliebte Orte für Jogger. Er wollte ihr nicht das Serum geben und dann von einem dienstfreien Allianzsoldaten, der um die Ecke kam, dabei erwischt werden. Deshalb machte er es, so schnell er konnte. Dabei bemühte er sich, das Mädchen nicht zu berühren oder es sonst irgendwie aufzuregen, indem er sich übervorsichtig verhielt.
    „Wir können uns da beim Wasserfall ausruhen, Gillian. Komm, es ist nicht mehr weit.“
    Das Atrium war ein fünf Morgen großes Waldgebiet, das im Herzen der Raumstation angelegt worden war. Es war als ein Ort für Angestellte und Schüler gedacht, an dem sie mit der Natur kommunizieren konnten. Das Glasdach war mit drehbaren Spiegeln ausgestattet, um das Licht von Elysiums Sonne direkt auf die Bäume zu lenken und einen Tag-Nachtzyklus wie auf dem Planeten zu simulieren.
    Die örtliche Flora bildete den größten Teil der Pflanzen, obwohl ein paar exotische Spezies von anderen von Menschen kolonisierten Welten in speziellen Gärten über den Park verteilt waren. Er beherbergte auch sorgfältig überwachte Populationen von Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren, die auf Elysium vorkamen. Dazu lebten zahlreiche Fischarten in den kleinen Flüssen, die sich durch die Landschaft schlängelten.
    Die Bäche waren künstlich, ihr Wasser wurde im Kreis gepumpt, der seinen Ursprung in einem großen See auf einer grasbestandenen Hügelkuppe im Zentrum des Parks hatte. Am Fuß des Hügels gab es eine Lichtung, wo das Wasser des Sees hinablief und einen kleinen Wasserfall bildete. Ein beliebter Ort für Picknicks oder die Mittagspause. So früh am Morgen, vermutete Jiro, würde die Lichtung leer sein … sie lag weit außerhalb der Sichtweite der Laufpfade.
    „So ist es gut, Gillian“, lockte er sie weiter.
    Sie sah sich verwirrt um. Es war so vieles, was auf sie einstürmte.
    „Gut, jetzt nach rechts“, sagte er, als sie eine Abzweigung erreichten. Es war warm unter dem künstlichen Sonnenlicht. Er schwitzte in seinem Laborkittel.
    Sie stolperte, als er sie den Pfad zum Wasserfall entlang führte. Anders als auf den sorgsam gepflegten Laufwegen ließ man den Pfad hier von Wurzeln zuwuchern. Er fasste sie am Ellbogen, um sie aufzufangen. Glücklicherweise war ihre Aufmerksamkeit auf etwas gerichtet, was wie die elysianische Variante eines Erdhörnchens aussah, das in den Ästen über ihren Köpfen schnatterte. Deshalb schien sie auf seine Berührung nicht zu reagieren.
    Er hielt ihren Ellbogen umschlossen und führte sie schnell den Pfad hinunter, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Ein halbes Dutzend Bänke standen dort am Rand der Lichtung. Jede war so platziert dass man sehen konnte, wie das Wasser von dem fünf Meter hohen Vorsprung in den See darunter plätscherte. Er stellte erleichtert fest, dass die Bänke leer waren.
    Bis zum Mittagessen war es noch eine Stunde hin, und es war nicht zu erwarten, dass jemand vorher hierherkommen würde. Aber er wollte kein Risiko eingehen. Seine Hand immer noch an ihrem Ellbogen, führte er sie zu einer der Bänke im Schatten und half ihr dabei, sich hinzusetzen. Dann ließ er sie los und wartete ab, gab ihr ein wenig Zeit, um ihre neue Umgebung in sich aufzunehmen. Er hoffte, dass das sanfte Plätschern des Wasserfalls einen beruhigenden Effekt auf sie haben würde.
    Nach ein paar Minuten murmelte sie: „Warum haben Sie mich hierher gebracht?“
    Er erkannte, dass sie seine Unruhe gespürt hatte. Er wählte die nächsten Worte mit Bedacht. Er wollte sie nicht erschrecken oder aufregen. Nicht nachdem sie gezeigt hatte, wozu sie fähig war.
    „Ich muss deine Daten überprüfen, Gillian“, sagte er, und bemühte sich um einen professionellen Tonfall.
    Sie runzelte die Stirn, und sein Herz schlug ein wenig schneller.
    „Miss Sanders hat sie erst gestern

Weitere Kostenlose Bücher