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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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sich angezogen hatte, waren die Kopfschmerzen verflogen. Sie wollte wieder mit Gillian reden und herausfinden, ob sie sich an irgendetwas anderes erinnern konnte. Aber zuerst musste sie sich mit Hendel treffen. Kahlee schaute auf die Uhr und wusste, dass sie ihn in seinem Büro antreffen würde.
    „Wie geht’s dir?“, fragte Jiro und schob seinen Kopf in Gillians Zimmer.
    Sie trug ein Krankenhausnachthemd und saß auf ihrem Bett, während sie an die leere Wand starrte. Aber als sie seine Stimme hörte, wandte sie sich der Tür zu und lächelte.
    Am Anfang, als er mit ihrer Behandlung begann, hatte Jiro sich gesorgt, dass sie negative Schwingungen an ihm spüren würde. Ihr Zustand machte sie für so etwas empfänglicher als andere Kinder, und er hatte Angst, dass sie die wahren Motive hinter seinem Interesse erahnen könnte. Aber Gillian hatte genau gegenteilig reagiert. Sie schien ihn wirklich zu mögen.
    Jiro hatte seine eigene Theorie entwickelt, die ihre Reaktion erklären konnte. Er war fasziniert von der Forschung, die Cerberus auf dem Feld der menschlichen Biotik betrieb. Er konnte kaum abwarten, welche Resultate das neueste Serum bei Gillian zeigen mochte. Deshalb war er stets euphorisch, wenn er kam, um ihre Daten zu entnehmen. Er vermutete, dass sie diese Energie und Aufregung spürte, wodurch sie auf ihn viel besser reagierte als auf alle anderen Kollegen.
    „Du hast es aber schön hier“, sagte er und stellte sich neben ihr Bett.
    „Ich will zurück in mein eigenes Zimmer“, antwortete sie in ihrem vertraut monotonen Tonfall.
    Er beobachtete sie sorgfältig, während sie sprach, und suchte nach Anzeichen, dass sie jetzt anders war. Keine sichtbaren Änderungen in der Aufmerksamkeit, stellte er fest.
    „Du kannst noch nicht in dein eigenes Zimmer zurück“, sagte er laut. „Alle versuchen noch herauszufinden, was mit dir in der Cafeteria geschehen ist.“ Mich eingeschlossen.
    Als Grayson ihm letzte Woche die Ampulle mit dem unvertrauten Inhalt gab, hatte er schon das Gefühl gehabt, dass etwas Großes bevorstand. Er konnte es nicht erklären, aber irgendwie hatte er gewusst, dass sie einen Durchbruch erzielen würden. Aber er hatte nicht erwartet, dass es so schnell … und mit solcher Wucht passieren würde.
    Für ihn gab es keinen Zweifel daran, dass die bemerkenswerte Entwicklung des Mädchens auf das rätselhafte Elixier von Cerberus zurückging. Unglücklicherweise hatte der Erfolg der Behandlung das Experiment auch behindert. Er sollte Gillian heute eine weitere Dosis verabreichen, aber das konnte er nicht. Zu viele Leute liefen hier herum, und es gab zu viele Überwachungskameras.
    „Ich hasse dieses Zimmer“, sagte Gillian.
    „Würdest du gern einen Spaziergang machen?“, schlug er vor und erkannte die Gelegenheit, sie aus dem Quarantäneflügel in einen Bereich zu schaffen, in dem sie weniger beobachtet waren. „Wir könnten zum Atrium gehen.“
    Sie überdachte das Angebot gute fünf Sekunden, dann nickte sie entschieden.
    „Zieh dich an“, forderte er sie auf. „Ich sage der Schwester, wo wir hingehen.“
    Er verließ den Raum und ging zum Schwesternzimmer. Er kannte die Schwester vom Sehen, wusste aber ihren Namen nicht. Das hatte ihn allerdings nicht daran gehindert, mit ihr zu flirten, als er die Station betreten und sich angemeldet hatte.
    „Sie gehen schon so bald?“, fragte sie und lächelte strahlend. Sie war klein, mit dunkler Haut und einem runden, hübschen Gesicht.
    „Ich nehme Gillian mit runter ins Atrium. Eine kleine Abwechslung wird ihr gut tun.“
    Sie runzelte leicht die Stirn. „Ich glaube nicht, dass wir sie gehen lassen dürfen“, sagte sie entschuldigend.
    „Ich verspreche, ich bringe das Mädchen zurück, wenn ich mit ihr fertig bin“, flachste er und setzte sein charmantestes Lächeln ein.
    Die kleinen Falten auf der Stirn der Schwester verschwanden, aber sie wirkte immer noch unsicher. „Hendel würde das nicht gefallen.“
    „Hendel ist wie eine übervorsichtige Mutter“, sagte er mit einem leichten Lächeln. „Außerdem sind wir wieder zurück, bevor irgendjemand merkt, dass wir überhaupt weg waren.“
    „Ich will keine Schwierigkeiten.“ Sie schwankte, konnte sich aber noch nicht zu einer Entscheidung durchringen.
    Er griff über den Tisch und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Keine Angst, Hendel und ich sind gute Freunde. Ich beschütze Sie vor ihm“, sagte er mit einem verschwörerischen Augenzwinkern.
    Nach einem

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