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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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Unterschiede. Es fehlte die aggressive, hektische Betriebsamkeit, die so typisch für einen Basar war. Trotz der vielen Leute, sie schätzte, dass es vierzig bis fünfzig Personen waren, drängelte niemand oder stritt sich um Gegenstände. Des Öfteren blieben zwei oder drei Leute stehen und redeten miteinander. Dabei gaben sie sich Mühe, zur Seite zu treten, damit sie nicht im Weg standen.
    Er dauerte einen Moment, bis Kahlee erkannte, was außerdem noch fehlte. Es war der Lärm. Es gab keine Händler, die lautstark ihre Waren anpriesen. Kein wütendes Rufen der Kunden und Verkäufer, die sich über die Preise stritten. Nur die gedämpften Geräusche von Leuten, die in den Fächern wühlten, und die leisen, freundlichen Gespräche zwischen Nachbarn und Freunden.
    Sie näherten sich dem großen Frachtaufzug, der sie zur nächsten Ebene des Schiffs bringen würde, als Kahlee etwas auffiel. Ein kleiner Tisch, aus einem unidentifizierbaren außerirdischen Holz gefertigt, war vor einer Tür aufgebaut, die zu einem Lagerraum führte. Eine weibliche Quarianerin saß dahinter an einem Computer, wo fünf oder sechs Leute in einer Schlange warteten. Zwei männliche Quarianer standen hinter ihr.
    Der Mann am Anfang der Schlange sagte etwas zu der Frau, die daraufhin einiges in den Computer tippte. Er gab ihr eine leere Tasche, die sie einem der Männer hinter sich weiterreichte. Der verschwand in dem Raum. Ein paar Sekunden später kam er zurück und gab die nun gefüllte Tasche dem Mann in der Schlange zurück.
    „Was geschieht denn dort drüben?“, erkundigte sich Kahlee.
    „So wichtige Dinge wie Nahrungsmittel und Medizin werden separat gelagert“, erklärte Seeto. „Wir müssen unsere Vorräte im Auge behalten, um sicherzustellen, dass wir immer genug für alle in der Kolonie haben.“
    „Was passiert, wenn die Vorräte knapp werden?“, fragte Hendel.
    „Wenn wir sorgsam damit umgehen, wird das nie geschehen“, antwortete Seeto. „Wöchentliche Ladungen kommen von den Lebensschiffen, um unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen. Und spezielle Dinge oder Luxusgüter werden von den Erkundungsschiffen mitgebracht, die wir aussenden, um die Welten zu erforschen, deren Systeme wir durchqueren. Oder durch Handel mit anderen Schiffen der Flotte.“
    Sie stiegen in den Aufzug und verließen das Handelsdeck.
    Als sie die nächste Ebene erreichten, öffnete sich die Fahrstuhltür, und Kahlee blieb bei dem Anblick vor Staunen der Mund offen stehen.
    Sie waren auf der Ebene, wo sich auf einem Allianzschiff die Mannschaftsquartiere befunden hätten. Aber statt der erwarteten Messe, den Schlafkojen, dem Medizinbereich und dem Erholungsraum sah sie zum ersten Mal, wie die große Mehrheit der Quarianer lebte.
    Die meisten inneren Wände auf dem Deck waren herausgerissen worden, um den Platz zu maximieren. Sie wurden von einem Netzwerk von Nischen ersetzt, die jeweils in Gruppen zu sechst angeordnet waren. Drei, die jeweils von vorn nach hinten über das Deck liefen, und jeweils zwei von Back nach Steuerbord. Jede einzelne Nische war vielleicht gut dreieinhalb Meter lang und ebenso breit und wurde durch drei Wände aus Stahlplatten begrenzt, die bis dreiviertel der Deckenhöhe reichten. Die vierte Seite war offen. Allerdings hingen vor den meisten Öffnungen schwere Tücher aus grellem, vielfarbigem Stoff. Der Lärm, der auf dem Markt nicht vorhanden gewesen war, schien hierher gewandert zu sein. Ein wildes Durcheinander von Geräuschen und Stimmen, die aus jeder der Nischen drangen.
    „Auf diesem Deck lebe ich“, teilte Seeto stolz mit, als Isli sie einen Gang hinunterführte, der durch die Mitte führte. Wie auch auf dem Handelsdeck waren die Wege voller Leute, die auch hier bemüht waren, anderen nicht im Weg zu stehen.
    Als sie Nische um Nische passierten, fragte sich Kahlee, ob die Farben und komplizierten Muster auf den Stoffvorhängen irgendeine Bedeutung haben mochten. Vielleicht dienten sie dazu, bestimmte Familien und Klans darzustellen? Sie hielt nach vertrauten Zeichen oder sich wiederholenden Mustern Ausschau, aber wenn es die gab, entgingen sie ihr.
    Viele der Stoffvorhänge waren nur teilweise zugezogen, und Kahlee konnte nicht widerstehen, in die Nischen hineinzugucken. Dabei sah sie normale Quarianer, die ihrem Tagesgeschäft nachgingen. Einige kochten auf kleinen Elektroofen, andere räumten auf. Wieder andere spielten Karten oder sahen auf ihre Videoschirme. Einige saßen in Gruppen beieinander und auf dem

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