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Mass Effect 02 - Der Aufstieg

Titel: Mass Effect 02 - Der Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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lange dauerte. Der Kapitän hatte absolute Autorität über sein Schiff, vorausgesetzt, diese Autorität wurde nicht missbraucht oder gefährdete den Rest der Flotte. Offensichtlich schien die Unterbringung von Nichtquarianern eindeutig weit außerhalb dessen zu liegen, was erlaubt war.
    Als Folge der merkwürdigen Anfrage der Idenna nach Lebensmitteln für Menschen waren die Admiralität, die zivilen und militärischen Führer der quarianischen Regierung in die Diskussion mit einbezogen worden. Das letzte Wort, so hatte Lemm es Kahlee erklärt, hatte der Kapitän der Idenna. Allerdings nicht bevor jeder andere seine Meinung und seine Empfehlungen dazu abgegeben hatte.
    Um sich die Zeit zwischen Lemms Besuchen zu vertreiben, hatte Kahlee damit begonnen, sich mit den quarianischen Posten an der Luftschleuse zu unterhalten. Ugho, der ältere der beiden, war höflich, aber kühl. Er beantwortete ihre Fragen knapp und präzise, und bald schon gab sie es auf.
    Seeto dagegen war das exakte Gegenteil. Kahlee vermutete, dass er in Lemms Alter war, obwohl wegen seiner Maske und dem Schutzanzug ihr einziger Hinweis das nar in seinem Namen war. Aber aus irgendeinem Grund war Seeto naiver und jünger als ihr Retter. Das hatte wohl damit zu tun, dass Lemm mehrere Monate auf seiner Pilgerreise von der Flotte getrennt gelebt hatte. Seeto besaß eine kindliche Überschwänglichkeit, die sie seiner enthusiastischen offenen Persönlichkeit zuschrieb.
    Sie merkte sehr schnell, dass er sich gern unterhielt. Eine oder zwei Fragen reichten meist aus, damit die Worte nur so aus ihm heraussprudelten. Und dann wurden sie gleich zum reißenden Fluss. Kahlee hatte nichts dagegen. Es half ihr dabei, sich die Zeit zu vertreiben, und sie hatte von Seeto viel über die Quarianer im Allgemeinen und die Idenna im Besonderen erfahren.
    Gerade mal dreißig Jahre war die Idenna alt, erklärte er, und daher wurde sie immer noch als neues Schiff angesehen. Das war verständlich, wenn man bedachte, dass einige Schiffe der Flotte vor dreihundert Jahren gebaut worden waren. Noch bevor die Quarianer besiegt und von den Geth ins Exil getrieben worden waren. Seither hatte man sie verbessert, repariert und neu ausgestattet, sodass die heutigen Modelle mit dem ursprünglichen Schiff nicht mehr viel gemein hatten. Aber trotzdem sah man sie als weniger verlässlich als die neueren Typen an.
    Seeto erzählte ihr auch, dass die Idenna ein mittelgroßer Kreuzer war, groß genug, um einen Sitz im Konklave zu bekommen, dem zivilen Arm der Regierung, der die Admiralität in Fragen der Flottenpolitik beriet und Entscheidungen über Streitpunkte und Fragen innerhalb der Flotte traf. Sie erfuhr, dass sich sechshundertdreiundneunzig Männer, Frauen und Kinder an Bord der Idenna befanden. Sechshundervierundneunzig, sobald Lemms Geschenk, das er von seiner Pilgerreise mitgebracht hatte, akzeptiert und er der Mannschaft beigetreten war. Kahlee war erstaunt über die Anzahl. In der Allianz befanden sich an Bord eines mittleren Kreuzers zwischen siebzig und achtzig Mann Besatzung. Sie stellte sich vor, wie die Bewohner der Idenna unter armseligen Umständen leben mussten.
    Je mehr sie mit Seeto sprach, desto angenehmer wurde es. Er erzählte ihr von Ysin’Mal vas Idenna, dem Kapitän des Schiffs. Kapitäne waren der Tradition verbundene Männer und Frauen. Ysin’ Mal wurde als aggressiver Fürsprecher für Veränderung und Fortschritt gesehen. Er hatte sogar gefordert, und als er davon erzählte, war Seeto in einen Flüsterton verfallen, dass man Kreuzer auf lange Forschungsmissionen in unkartographierte Regionen des Alls aussenden sollte, in der Hoffnung, unbewohnte Welten zu entdecken, auf denen die Quarianer siedeln konnten.
    Diese Sicht der Dinge hatte ihn in Konflikt mit den anderen Kapitänen und dem Konklave gebracht, die glaubten, dass die Quarianer als Migrantenflotte beieinander bleiben sollten, wenn sie ihr Überleben sichern wollten. Aber der Art, wie der junge Quarianer darüber sprach, entnahm Kahlee, dass Seeto die Ansichten seines Kapitäns teilte.
    Als sie durch die Passagierkabine zur Schleuse ging, hoffte sie, dass der interessante Seeto Dienst hatte und nicht der stoische Ugho. Weil sie immer noch nicht das Schiff verlassen durfte, überlegte sie, das Interkom zu benutzen, um die Wache draußen zu kontaktieren und sie an Bord zu bitten. Plötzlich öffneten sich die Türen von selbst.
    Überrascht wich sie zurück, als eine Gruppe von sieben Quarianern

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