Mass Effect 03 - Vergeltung
beschütze dich.“
Es stimmte, Nick hatte sich um Yando gek ümmert, seit er dort war. Doch der kleinere Junge war noch nicht völlig überzeugt.
„Komm schon, Kumpel. Ich brauche dich. Es ist wichtig.“
„Warum? Was hast du vor?“
„Das kann ich dir nicht sagen“, sagte Nick. „Dann kriegst du auch keinen Ärger.“
Yando dachte dar über nach. Dabei wiegte er den Kopf langsam vor und zurück. Doch schließlich sagte er nicht nein.
„Okay. Ich gehe zu ihr.“
„Guter Junge!“, lobte Nick. „Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.“
Nick wandte sich in seinem Sitz um, um die Szene zu beobac h ten, als Yando aufstand und durch die Cafeteria zu Captain Jiminez ging.
Er war zu weit weg, um zu h ören, was sie redeten. Doch er konnte sehen, wie Yando unruhig von einem Fuß auf den and e ren trat, als müsse er zur Toilette und kämpfte darum, es z u rückzuhalten.
Eine Minute lang dachte er, Captain Jiminez w ürde ablehnen oder vielleicht jemand anderem mit ihm schicken. Doch dann blickte sie sich schnell um, nahm Yando an der Hand und führte ihn zum Bad.
Vorsichtig, um sich nicht zu schnell zu bewegen, stand Nick auf und ging auf die T ür zu. Niemand achtete auf ihn. Die kleineren Kinder dösten in ihren Sitzen. Die älteren saßen in kleinen Gruppen zusammen und diskutierten aufgeregt über die mer k würdigen Ereignisse des Abends. Die Lehrer und Sicherheit s leute verteilten etwas zu essen und ein paar Getränke an die Kinder und versuchten so zu tun, als wüssten sie, was vorging.
Er ging zu einer Seite und versuchte dabei, unauff ällig zu wi r ken. Und dann hörte er einen hohen kreischenden Ton aus dem hinteren Bereich der Cafeteria, als Yando sein Versprechen einlöste.
Als alle anderen sich umwandten, um nachzusehen, was g e schah, öffnete Nick die Tür zur Cafeteria, trat hinaus auf den Gang und schloss die Tür leise hinter sich. Er wusste, Yando würde ihn nicht verr a ten. Außerdem waren dort so viele Kinder, dass kaum jemand merken würde, wenn er fort war.
Von sich selbst beeindruckt, einen derart brillanten Plan au s f ühren zu können, erkannte er plötzlich den fatalen Fehler darin: Er hatte keine Ahnung, wo sich Kahlee aufhielt!
Er z ögerte, versuchte zu entscheiden, was er als Nächstes tun sollte. Zurück in die Cafeteria konnte er nicht. Nicht, nachdem er sich derart bemüht hatte, hinauszukommen. Deshalb ging er den Gang hinunter auf die Schlafräume zu und hoffte, dass er etwas herausfinden würde oder einfach Glück hatte und über Miss Sanders oder die Entführer stolperte.
Kai Leng war noch nie auf der Grissom-Akademie gewesen. Gl ücklicherweise war die Schule darauf ausgelegt, den Eltern auf ihren Besuchen die Orientierung zu erleicht ern . An den Wänden hingen Karten, die den generellen Aufbau zeigten, d a mit die Besucher, die mit der Station nicht vertraut waren, den Weg fanden.
Es war leicht zu erraten, dass Grayson wahrscheinlich zum A s cension-Fl ügel gegangen war, wenn man an die Geschichte mit seiner Tochter dachte. Kai Leng benutzte die Karten und fand den Weg ohne große Schwierigkeiten.
Die G änge waren völlig verlassen. Nicht einmal eine Siche r heitspatrouille lief ihm über den Weg. Kai Leng hielt das für ein schlechtes Zeichen – wäre er auf ein paar Wachen getroffen, hätte er sich mit Waffen versorgen können. Doch so hatte er mome n tan nichts anderes als seine Ausbildung, auf die er sich verlassen musste.
Als er den Eingang zur Grissom-Akademie e r reichte, sah er sich kurz die Karte an der Wand an. Er konnte nicht sicher sein, aber sein Instinkt sagte ihm, dass Grayson auf den gro ßen Bereich zueilte, der als, verbotene Zone’ markiert war.
Er ging durch die G änge, doch bevor er sein Ziel erreichte, hörte er die Stimme eines jungen Mannes, die hinter ihm erklang.
„Keine Bewegung, wenn Sie nicht durch die Wand geworfen werden wollen.“
Kai Leng blieb stehen und wandte sein Gesicht der unerwarteten Bedrohung zu. Ein Jugendlicher mit dunklem, ungek ämmtem Haar stand im Gang.
„Ich bin Biotiker“, warn te der Junge ihn. „Ich kann Sie wie einen Basketball herumfliegen lassen!“
Seine Worte klangen trotzig, doch es war klar, er war auch ve r schreckt.
Kai Leng hatte keinen Zweifel, dass er die En t fernung zwischen sich und seinem Gegner überwi n den konnte, bevor der seine biotischen F ähigkeiten ei n setzen konnte. Doch Gewalt war nicht immer die beste Lösung.
„Du bist einer von Kahlees
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