Mass Effect 03 - Vergeltung
Schülern, oder?“
„Sie kennen Miss Sanders?“, fragte der Junge und blickte uns i cher.
„Ich bin mit ihr hergekommen. Wir arbeiten z u sammen.“
Der Junge atmete durch und entspannte sich. „Tut mir leid. Ich dachte, Sie wären einer der Entführer.“
Kai Leng war sich nicht ganz sicher, über was er da sprach. Doch er konnte leicht mitspielen.
„Wenn ich einer der Entführer wäre, hätte ich dann nicht eine Waffe bei mir?“
Der Junge zuckte mit den Achseln. „Vielleicht brauchen Sie keine. Sie wirken wie ein knallharter Typ.“
„Der knallharte Typ steht auf der anderen Seite“, versicherte er dem jungen Mann. „Ich muss Kahlee finden. Weißt du, wo sie ist?“
Der Junge sch üttelte den Kopf. „Sie hat die Sicherheitsleute gebeten, uns alle in die Cafeteria zu bringen, dann ist sie for t gelaufen. Aber ich habe mich rausgeschlichen, um zu helfen. Ich bin der stärkste Biotiker an dieser Schule.“
„Das bezweifle ich nicht“, sagte Kai Leng. „Wie heißt du?“
„Nick. Nick Donahue.“
„Ich bin Steve. Vielleicht kannst du mir helfen.“
„Klar“, stimmte Nick eifrig zu. „Was soll ich tun?“
„Die Karten an der Wand zeigen eine Sektion, die als verbotene Zone bezeichnet wird. Weißt du, wo das ist?“
„Ich zeige es Ihnen“, antwortete der Junge. „Doch dann müssen Sie mich mitnehmen.“
„Abgemacht“, antwortete Kai Leng, der wusste, es konnte nicht schaden, einen mächtigen Biotiker bei sich zu haben -selbst wenn er so jung wie Nick war –, wenn er auf Grayson traf. A u ßerdem konnte er ihn immer noch als Geisel nehmen, wenn es brenzlig wurde.
„Das sind das Labor und die Datenarchive“, erklärte Nick. „Glauben Sie, dass Miss Sanders dorthin g e laufen ist?“ „Aber sicher doch. Folge mir.“
Kahlee umrundete die Ecke und blieb stehen, als sie sah, wie Anderson in der Mitte des Gangs kniete. Er blickte von ihr weg, sein Gewehr wies auf die T ür des Labors.
Sie wollte ihn schon anrufen, als Grayson pl ötzlich durch die Tür geschossen kam. Anderson feuerte das Schrotgewehr ab, doch die Kugeln prallten an einer schimmernden biotischen Barriere ab. Grayson streckte seine Faust aus, und eine sich kräuselnde biotische Welle schoss den Gang entlang.
Kahlee hatte gerade noch genug Zeit, um zu r e gistrieren, wie Anderson in ihre Richtung zur ückg e schleudert wurde, als sei er aus einer Kanone g e schossen worden, bevor die Welle auch sie traf. Glücklicherweise war sie weit genug entfernt, um die Hauptlast des erschütternden Aufpralls nicht abz u bekommen. Viel der Energie verteilte sich, und sie wurde nur umgeworfen. Doch Anderson war viel näher dran gewesen, als Grayson seine Kraft entladen hatte. Er wurde gut zwanzig Meter zurückg e schleudert, bevor er zusammengekrümmt neben ihr landete.
Kahlee grunzte vor Schmerz, als sie ihre Finger benutzte, um aufzustehen. Anderson, der zu ihren F üßen lag, rührte sich nicht und gab auch sonst keinen Laut von sich. Bevor sie ihn unte r suchen konnte, stand Grayson vor ihr und hielt ihr seine beiden Pi s tolen ins Gesicht.
Grayson wusste, dass die Reaper Kahlee t öten würden und er nichts dagegen unternehmen konnte. Sie hatten ihn in seinem eigenen Körper eing e schlossen, er konnte die physische Welt um sich herum nicht mehr beeinflussen. In seiner Verzwei f lung versuchte er ein letztes Mal, seinen Einfluss über die außerird i schen Maschinen geltend zu machen, die ihn kontrollierten. Er erkannte, dass das vielleicht der letzte Akt freien Willens war, bevor sie ihn völlig verschlangen. Doch statt um die phys i sche Kontrolle zu kämpfen, steckte er all seine Energie in einen ei n zigen Gedanken: Kahlee ist zu wer t voll, um getötet zu werden.
Er wusste nicht, ob sein Plan aufgehen w ürde. Doch plötzlich spürte er, wie die Reaper durch seinen Geist griffen und alles ausgruben, was er über Kahlee Sanders wusste. Er hatte keine Ahnung, ob es wir k lich möglich war, doch er versuchte, ihre Suche zu leiten und zu beeinflussen.
Sie wei ß mehr über das Ascension-Projekt als j e der andere. Sie hat die Kinder über Jahre beobachtet. Sie hat alle Daten aus jedem möglichen Blickwinkel analysiert. Sie ist eins der bri l lantesten Hirne in der Galaxie. Sie ist lebend deutlich mehr wert als tot.
Statt den Abzug zu bet ätigen, verstauten die Reaper eine der Pistolen in Graysons Gürtel. Mit ihrer freien Hand packten sie Kahlee am Unterarm und nahmen sie in einen schraubstockäh n lichen Griff,
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