Mass Effect 03 - Vergeltung
spähte er um jede Ecke und übe r prüfte sorgfältig die Gänge nach Spuren des Mannes, den sie jagten.
Pl ötzlich hörte er das Geräusch von fernem Pist o lenfeuer -drei schnelle Schüsse aus einer Pistole –, und er blieb stehen. Es war unmöglich, es genau zu sagen, aber das Geräusch schien exakt aus der Ric h tung zu kommen, in die er ging. Es ertönten keine weiteren Schüsse, dennoch ging Anderson weiterhin sehr m e thodisch vor. Ganz egal, warum geschossen worden war, es hatte keinen Sinn, rücksichtslos vo r zustürmen und vielleicht selbst getötet zu werden.
Mehrere Minuten sp äter kam er schließlich in den Gang, der zum Hauptlabor führte, wo die Daten g e speichert waren.
Als er um die Ecke sp ähte, sah er direkt vor der verschlossenen Tür des Büros etwas auf dem Boden liegen.
Instinktiv duckte er sich, dann wartete er, w ährend er das G e sehene verarbeitete. Es sah wie ein Kleiderhaufen aus oder vielleicht ein Tuch. Doch es schien keine direkte Bedrohung davon auszugehen.
Er kroch in den Gang und n äherte sich mit gez o gener Waffe der Tür des Labors. Er konnte erkennen, dass es tatsächlich ein Tuch auf dem Boden war. Vor seinem geistigen Auge erschien das Bild eines Ki n des, das in der Nacht aufgewacht, durch die Gänge gelaufen und auf Grayson getroffen war. Schnell verdrängte er diesen Gedanken wieder.
Anderson dr ückte das Panel an der Wand, und die Tür ging leise zischend auf. Der Admiral stürzte durch die Tür, jederzeit bereit zu Feuern. Doch was er sah, als er das Labor betrat, ließ ihn die Waffe senken. Drei Leichen lagen auf dem Boden, jede hatte ein Loch im Schädel – eine deutliche Erklärung für die Pistole n schüsse, die er zuvor gehört hatte.
Adrenalin schoss durch seine Adem, seine Sinne waren hype r alarmiert, und er konnte das Ger äusch seines eigenen Atems im Helm hören. Grayson musste sich in der Nähe befinden. Wenn er nicht im Labor war, dann gab es nur einen Ort, an dem er sein konnte.
Anderson dr ückte das Gewehr fest gegen die Schulter und n ä herte sich der Tür im hinteren Bereich des Labors. Sie war g e schlossen, doch das grüne Licht daneben an der Wand leuchtete, als sei sie unverriegelt. Er presste sich gegen die Wand, atmete tief ein und drückte dann den Knopf.
Grayson stand in dem Raum nur ein paar Meter von Anderson entfernt. Er konzentrierte sich stark auf den Bildschirm des ei n zigen Terminals. Dabei war er von seiner T ätigkeit so gefesselt, dass er den Mann nicht einmal zu bemerken schien, der von der Tür aus mit einem Schrotgewehr auf ihn zielte.
Aus der N ähe erkannte Anderson schockiert, wie tief die K y bernetik der Reaper in Graysons Körper eingegriffen hatte. Selbst durch sein Visier war klar, das Ding vor ihm war nicht mehr länger ein mensc h liches Wesen. Trotzdem hätte Kahlee ihm vielleicht die Möglichkeit geboten, sich zu ergeben.
All das blitzte in dem Sekundenbruchteil durch seinen Kopf, den es dauerte, um den Abzug zu dr ü cken. Er zielte auf die Mitte seines Ziels, um den größtmögl i chen Schaden anzurichten. Aus nächster Nähe wü r den die Kugeln einen engen Bereich treffen.
Der Einschlag wirbelte ihn herum, und er st ürzte mit dem G e sicht voran zu Boden.
Ohne Kampfanzug oder kinetische Barrieren, die ihn sch ützten, war der Schaden an Graysons inneren Organen auf jeden Fall tödlich. Doch Anderson ging kein Risiko ein. Er trat vor, aber als er sich auf den nächsten Schuss vorbereitete, wurde er plötzlich a n gehoben, durch die offene Tür geworfen und krachte gegen die Computerterminals im Labor. Verkrampft lag er auf dem Boden, bewegungslos, allerdings nicht ernsthaft verletzt.
Es dauerte eine Sekunde, um sich von dem bi o tischen Angriff zu erholen, genug Zeit f ür Grayson, um aufzustehen. Seine rechte Seite war völlig ze r fetzt, das Blut strömte aus Hunderten kleiner Löcher, die in sein Fleisch gerissen worden waren. Doch i r gendwie konnte er immer noch gehen.
Aus seiner liegenden Position feuerte Anderson erneut und zielte dabei auf den Kopf seines Gegners. Grayson sprang zur Seite und warf sich ungeschickt zu Boden. Dann rappelte er sich wieder auf und zog zwei Pistolen aus dem G ürtel.
Er war immer noch schnell, legte aber nicht mehr das Tempo an den Tag, das Anderson w ährend des Kampfes beim Lagerhaus erlebt hatte. Die Zeit, die er brauchte, um hochzukommen und die Waffen zu ziehen, nutzte Anderson, um hinter einer schw e ren Computerkonsole des Labors Deckung zu
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