Mass Effect 03 - Vergeltung
Jiminez das erlaubt haben.“
Sie machte eine Pause, und sofort prasselten Fr a gen auf sie ein. „Was ist los?“ … „Wie lange müssen wir hier bleiben?“ … „Sind wir in Gefahr?“
Kahlee w ürde ihnen nicht die ganze Geschichte erzählen. Das würde zu lange dauern, und es war fra g lich, ob sie ihr Glauben schenkten. Und wenn sie es doch taten, konnten sie in Panik geraten.
„Es ist möglich, dass hier eine Entführung abläuft“, fuhr sie mit lauter Stimme fort, um gehört zu werden. „Wir haben das bislang noch nicht bestätigt beko m men, aber wir gehen kein Risiko ein.“
Die Gefahr, dass ein Sch üler gekidnappt wurde, war etwas, was jeder im Raum leicht glauben konnte. Jedes Kind an der Grissom-Akademie war auf seine Art besonders. Neben Kindern mit biotischen Fähi g keiten beherbergte die Schule einen hohen Anteil an akademischen Genies und künstlerischen Wunde r kindern. Genauso hatte eine große Zahl von ihnen reiche Eltern, die so viel Einfluss besaßen, dass ihre Kinder die beste Schule im Allianzraum besuchen durften.
„Unsere Sicherheitskräfte durchkämmen den Fl ü gel, doch bis sie damit fertig sind, müsst ihr hie r bleiben, bis alles sicher ist“, fuhr Kahlee fort. „Es könnte die ganze Nacht dauern, also macht es euch bequem.“
W ährend sie sprach, blickte Jiminez neugierig zu ihr herüber. Die Sicherheitschefin glaubte die G e schichte nicht, zumindest nicht vollständig. Sie wusste, ihre Leute durchsuchten nicht die Gänge nach einem u n erwünschten Eindringling.
Kahlee überlegte, ob sie sie nicht beiseite ziehen und sie um Hilfe bitten sollte, Grayson zu suchen. Doch je mehr bewaffnete Wachen in der Cafeteria waren, desto sicherer war es hier für die Kinder. Und sie klammerte sich noch an die Hoffnung, dass sie das Ganze ohne Blutvergießen beenden konnten. Kahlee war davon überzeugt, dass ein Teil von Grayson i m mer noch in ihm lebte. Wenn sie zu ihm durchdringen konnte, konnte sie ihn vielleicht überreden, sich zu ergeben, und ihm so letztlich helfen. Wenn Jiminez auch Jagd auf Grayson machte, war es fast schon sicher, dass es mit Jiminez’ Tod oder seinem eigenen enden würde.
„Ich muss los“, sagte Kahlee. „Stellen Sie sicher, dass niemand geht, bevor ich nicht Entwarnung g e be.“
Es war offensichtlich, das Jiminez etwas sagen wollte. Doch sie biss sich auf die Lippe und nickte zusti m mend.
„Ich komme besser mit Ihnen“, erklang eine Stimme hinter ihr, die beim letzten Wort kiekste.
Kahlee wandte sich um und sah Nick dort stehen.
„Ich bin der stärkste Biotiker an der Schule“, e r innerte er sie. „Ich kann dabei helfen, diese Kidna p per zu schnappen.“
„Du musst hier bei Captain Jiminez bleiben“, sagte Kahlee. „Die Sicherheit der Kinder ist wichtiger als alles andere.“
„Ich bin nicht dumm“, sagte Nick. „Das sagen Sie doch nur, damit ich mich nicht schlecht fühle, wenn Sie mich hier z u rücklassen.“
„Sie lässt mich auch zurück“, erinnerte Jiminez ihn.
„Egal“, antwortete Nick, wandte sich ab und ve r schwand in der Menge.
„Er hatte ein gutes Argument“, bemerkte Jiminez, als er fort war.
„Was auch immer vorgeht, Sie sollten nicht ohne Rückend e ckung dorthin gehen.“
„Ich werde mich drum kümmern“, versicherte Kahlee. Sie ve r ließ die Cafeteria, um weitere Di s kussionen zu vermeiden.
Eine Sekunde sp äter hörte sie, wie Jiminez Befehle erteilte.
„Los, alle Mann. Bleibt nicht an den Türen stehen. Sucht euch einen Sitzplatz, und wir bringen euch etwas zu trinken an die Tische.“
Überzeugt, dass sich die Cafeteria in guten Händen befand, legte Kahlee ein forsches Tempo vor und lief in Richtung der Date n archive.
Die Station richtete sich nach dem Tagesrhythmus der Erde. Das bedeutete, die B üros, an denen A n derson vorbeikam, waren alle leer. Die Deckenbeleuchtung in den Gängen war gedimmt wo r den, um Energie zu sparen, während die meisten Leute an Bord schliefen.
Als er den Eingang zum Ascension-Fl ügel e r reichte, guckte er gerade so lang auf die Karte, um sie sich einzuprägen. Dann begann er, sich langsam und vo r sichtig den Datenarchiven zu nähern.
Zeit war von elementarer Bedeutung. Doch er wusste, Sorgl o sigkeit und Ungeduld hatten mehr Soldaten get ötet als jeder Feind. Selbst wenn sein Umweltanzug über kinetische Schilde verfügte, wollte er doch nicht in einen Hinterhalt geraten. Er drückte sich an die Wände, verbarg sich in ihrem Schatten. Dann
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