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Mass Effect 03 - Vergeltung

Mass Effect 03 - Vergeltung

Titel: Mass Effect 03 - Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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wodurch sie vor Schmerz keuchte.
    „Komm mit“, sagten sie und zogen sie mit sich.
    Kahlee widersetzte sich nicht, als Grayson sie am Arm packte und mit sich den Gang hinabzog. Er schien Anderson vergessen zu haben, als ob er pl öt z lich nur noch auf sie allein konzentriert sei.
    Sie wusste nicht, ob Anderson noch lebte, als sie den reglosen K örper hinter sich ließen und den Gang wieder zurückgingen. Doch sie wollte keinen G e danken daran verschwenden, ob er noch lebte oder nicht.
    Nachdem sie die Ecke umrundet hatten und A n derson au ßer Sicht war, wagte sie zu sprechen.
    „Grayson, bitte … Ich weiß, was mit dir geschehen ist. Ich will dir helfen.“
    „Grayson ist fort“, antwortete der Mann, der sie mit sich zog.
    Sie bewegten sich so schnell, dass er sie praktisch trug. Ihre F üße schleiften nur über den Boden im verzweifelten Versuch, mit ihm mitzuhalten und den Druck von ihrem Arm zu nehmen.
    „Langsamer! Du tust mir weh.“
    Zu ihrer Überraschung wurden sie tatsächlich langsamer. Nur ein wenig, doch ausreichend, dass sie das Tempo mithalten konnte. In ihrem Kopf gab es nur eine mögliche Erklärung dafür: Irgendwo tief in dieser Monstrosität, die sie die Gänge der Grissom-Akademie hinabschleifte, lebte noch ein kleiner Teil von Grayson.

Sechsundzwanzig
    David Andersons Erwachen war alles andere als a n genehm.
    Es begann mit einem scharfen, stechenden Schmerz in seiner linken Seite, der mit jedem Atemzug schlimmer wurde. Er konnte noch nicht klar denken, er wusste nicht, wo er war oder wie er hierher gekommen war. Doch seine Ausbildung als Soldat e r laubte ihm, sich auf den Schmerz zu konzentrieren und eine Selbstdiagnose zu versuchen.
    Gebrochene Rippen. Kollabierte Lunge.
    Beides war nicht t ödlich, würde ihn aber auf jeden Fall ve r langsamen. Er rollte sich auf den Rücken und versuchte, das Schadensausmaß festzustellen, indem er mit seiner rechten Hand herumtastete. Diese einfache Bewegung stürzte ihn beinah wieder in Oh n macht.
    Gebrochenes Schl üsselbein. Vielleicht ausg e renkte Schulter.
    Er f ühlte sich, als wäre er mit vollem Tempo von einer Ei n schienenbahn erwischt worden.
    Oder von einem verdammten biotischen Sto ß.
    Urpl ötzlich kam die gesamte Erinnerung zurück. Er wusste nicht, wie lange er bewusstlos gewesen war oder warum Grayson ihn nicht getötet hatte, aber er lebte noch. Und das war alles, was zählte.
    Los, Soldat. Auf die Beine.
    Er versuchte, sich nicht zu drehen. Das w äre se i nen Rippen nicht gut bekommen. Vorsichtig, um den Arm und das Schlüsselbein nicht zu sehr zu belasten, versuchte er aufzustehen … und la n dete wieder auf dem Boden, als die ohnehin schon gerissenen Bänder in seinem linken Knöchel unter seinem Gewicht nac h gaben.
    Augenblicklich überflutete ihn eine Woge des Schmerzes, die so stark war, dass er sich innerhalb seines Helmes übergeben musste. Durch das reflexartige Verkrampfen seines Magens knirschten die Rippen förmlich. Er musste husten, was seine kollabierte Lunge noch weiter zusammenpresste. Anderson fühlte sich, als würde ihn jemand aus seiner Brust heraus e r würgen.
    Ihm war klar, dass er eigentlich v öllig reglos liegen bleiben musste, wollte er vermeiden, dass seine Ve r letzungen sich auch noch gegenseitig verschlimmerten. Irgendwie gelang es Ande r son, seinen Körper ruhig zu halten, trotz des pochenden Schmerzes in seinem Knöchel, der Brust und der Schulter.
    Er öffnete den Mund und machte mehrere langsame, flache Atemzüge, ignorierte den schalen Geschmack seiner letzten Mahlzeit im Mund. So übel wie der Geschmack auch war, der Gestank im Helm war noch viel schlimmer.
    Als der qu älende Schmerz schließlich zu einem dumpfen Pochen wurde, nahm er sehr langsam seinen gesunden Arm und setzte den Helm ab. Er ließ ihn einfach auf den Boden neben sich fa l len. Anderson kämpfte gegen den Drang an, tief und gierig Luft einzusaugen. Und vorsichtig brachte er sich in eine sitzende Position.
    Er benutzte die nahe Wand als St ütze, stand auf und legte all sein Gewicht auf das rechte Bein. Er sah das Gewehr auf dem Boden nur ein paar Meter von sich entfernt liegen.
    Der Umgebungsanzug schickte regelm äßig Medi-Gel in seinen Körper. Es war so eingestellt, dass nicht zu viel von der Wu n derdroge verabreicht wurde und Anderson in Ohnmacht fiel. Die begrenzte Menge reichte nicht aus, um ihn zu heilen. Doch sie machte es ihm leichter, den Schmerz zu ertragen.
    Mit langsamen, vorsichtigen Schritten

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