Mass Effect 03 - Vergeltung
Spezies in der Galaxis entweder dominierte oder elim i nierte. Soweit es die Turianer anging, befanden sie sich in einem Kampf ums eigene Übe r leben.
Und es war ja nicht so, dass sie die Toten einfach ins All sch o ssen. Jeder Tote würde zur Identifikation zur Allianz z u rückgeschickt. Das störte Kahlee am mei s ten – sie musste an all diejenigen denken, die die Familien der Toten benachrichtigen mussten. Den Eltern die Nachricht überbringen oder einem Ehepartner. Doch es war noch viel schwieriger ihnen beiz u bringen, dass die Person, die sie geliebt hatten, ein Verräter gewesen war.
Gl ücklicherweise legte ihr Führer ein flottes Tempo vor, und bald schon lagen die Schrecken der Land e bucht hinter ihnen. Sie gingen mehrere Gänge entlang – Boden und Wände waren voller Blutflecken, dazu kamen Brandreste und Spuren der G e schosse.
Als sie an einer offenen T ür vorbeikamen, erblickte Kahlee etwas aus dem Augenwinkel.
„Wartet“, rief sie. „Nur eine Sekunde. Was ist das da für ein Raum?“
Ihr F ührer blieb stehen und wandte sich langsam um. Es war klar, dass er nicht gern Befehle von einem Menschen annahm. Aber Orinia hatte Anderson versichert, dass die Turianer auf der St a tion mit ihnen kooperieren würden. Und ihr Führer würde seiner Vorgesetzten natürlich gehorchen.
„Das ist eine Art Operationssaal“, antwortete er.
„Ich möchte ihn sehen.“
Der F ührer nickte, und Kahlee und Anderson betraten den Raum. Die turianischen Wissenschaftler folgten ihnen, ihre e i gene Neugierde war erwacht.
Der Raum war kahl und zweckdienlich eingerichtet. Eine grelle Lampe hing von der Decke in der Mitte. Darunter befand sich eine Krankentrage mit Lederfesseln. Die Fesseln und die Trage waren mit g e trocknetem Blut bedeckt. Genauso wie der Boden darum herum.
„Sie haben kein Narkosemittel benutzt“, murmelte Kahlee und spürte, wie sich ihr der Magen umdrehte.
Medizinische Ausr üstung auf Rollen war gegen eine Wand geschoben worden. Einiges erkannte Kahlee von ihrer Arbeit beim Ascension-Projekt: ein EEG-Gerät, ein Endoskop, ein Schädelbohrer. Den Zweck anderer, düsterer wirkender M a schinen konnte sie nur erraten. Sie untersuchte jedes Teil kurz und versuchte, ein Gefühl dafür zu bekommen, für was es g e braucht werden konnte. Zur selben Zeit versuchte sie, nicht d a ran zu denken, wie Grayson schrie, als er mit den bizarren m e dizinischen Folte r methoden konfrontiert worden war.
Nachdem sie fertig war, kehrten sie und der Rest der Gruppe in den Gang zur ück, wo ihr Führer auf sie wartete.
„Ich muss den Raum sehen, wo Grayson gefangen gehalten wurde“, sagte sie.
„Dann sollten wir durch das Labor gehen“, antwortete er. „Folgen Sie mir.“
Sie setzten den Weg durch die Station fort, bis sie den Raum erreichten, der offensichtlich das Hauptforschungslabor der St a tion war. Es gab eine lange Reihe von Computerterminals in der Mitte des Raums. An mehreren dieser Terminals sa ßen Turianer, die ihr Bestes gaben, um sich durch die verschiedenen Schichten des Sicherheitssystems zu hacken.
Der Prozess, herauszufinden, was Cerberus tat, bestand aus drei Stufen. Zuerst mussten die ve r schl üsselten Daten sorgfältig aus der Datenbank extrahiert werden. Dann musste man sie entschlüsseln. Schließlich würden sie von Kahlee und anderen Wissenschaftlern analysiert werden.
Einer der Techniker ging durch den Raum, arbe i tete sich von Terminal zu Terminal und koordinierte die Arbeit des D a ten-Extraktionsteams.
„Sie müssen Doktor Sanders sein“, sagte er. „Ich heiße Sato Davaria.“
Kahlee sch üttelte ihm die Hand, genauso Ande r son.
„Admiral David Anderson“, stellte er sich vor.
„Es ist mir eine Ehre, Sie zu treffen, Sir“, antwortete der Turianer mit ehrlicher Aufrichtigkeit.
Die Turianer waren eine milit ärisch ausgerichtete Gesel l schaft. Es war nicht überraschend, dass jemand mit einer he r ausragenden Karriere wie Anderson bei ihnen Ansehen genoss.
„Ich muss den Raum sehen, in dem Grayson festgehalten wurde“, sagte Kahlee.
Sato blickte zu ihrem F ührer, der nickte, um a n zudeuten, dass er sich ihrer Bitte fügen sollte.
„Hier lang“, sagte er und führte sie durch eine kleine Tür am Ende des Labors. Die anderen Wissenschaf t ler gingen ihnen nach. Irgendwann schienen sie sich dazu entschlossen zu haben, Kahlee zu fo l gen, zumindest für den Moment.
Die T ür führte in einen Überwachungsraum. Es gab ein gr o ßes Fenster an
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