Mass Effect 03 - Vergeltung
tat, in der Galaxis etwas verändert hat. Dann bin ich zum Schreibtischhengst geworden, und alles, was ich zu erreichen versucht habe, wurde unter einem Berg von politischem Mist begraben.
Vielleicht ist dies meine Chance, ein letztes Mal etwas B e deutendes zu tun, bevor ich meine Sachen packe.“
„Ich sage dem Shuttlekommandanten, dass er Sie beide e r warten soll“, sagte Orinia.
„Kommen Sie nicht zu spät“, warnte sie, als sie zur Tür gi n gen. „Wir Turianer sind vor allem eins: pünktlich.“
Dreizehn
Der Unbekannte sa ß in der Dunkelheit seines Pr i vatbüros in seinem Sessel und blickte auf die sterbende Sonne, die das Au s sichtsfenster dominierte. Er versuchte sich zu beruhigen. Sein Sinn für Zufri e denheit und Kontrolle kehrte langsam zurück, seit er wieder in seiner vertrauten – und sicheren -Umgebung saß. Die Turianer hatten Cerberus vie l leicht einen Schlag versetzt, doch glücklicherweise war es ihnen nicht gelungen, das eigen t liche Herz der Organisation zu verletzen.
So vorsichtig wie der Unbekannte in Bezug auf seine Agenten und Operationen war, so geradezu paranoid war er, wenn es um den Schutz dieses Ortes ging. Das schloss auch Kai Leng ein, der jetzt an Bord war. Nur sechs Cerberus-Agenten hatten jemals einen Fu ß auf diese Raumstation gesetzt. Jedes Mal, wenn einer von ihnen den Besuch beendet hatte, hatte er seine Crew ang e wiesen, zu einem anderen Ort zu fliegen.
Die Mobilit ät sicherte die Geheimhaltung wie auch die strenge Auswahl der Crew. Die zwei Dutzend Cerberus-Agenten auf dieser Raumstation ohne N a men, die als sein Allerheiligstes diente, waren die loyalsten und hingebungsvollsten seiner A n hänger. Es waren Fanatiker, Eiferer.
Sie wurden durch eine ganze Reihe von psychologischen Tests unter den Cerberus-R ängen ausgewählt, und ein Teil ihrer Ausbildung war ein subtiles, doch effektives Propagandapr o gramm, das das Feuer ihres glühenden Glaubens an die Sache und ihren Führer stärkte. Die Individuen, die hier arbeiteten, respektierten ihn nicht nur, sie verehrten ihn. Hu l digten ihm. Jeder hätte, ohne zu fragen oder zu zögern, sein Leben gegeben, wenn er es b e fohlen hätte.
Es hatte Zeiten gegeben, als der Unbekannte sich gefragt hatte, wann er die Grenze überschritt. War die Erschaffung se i ner selbst als virtueller Gott eine notwendige Sicherheitsma ß nahme, oder tat er das nur, um sein eigenes Ego zu befriedigen?
Die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden hatten diese Frage unwiderleglich beantwortet. Die Turianer hatten Cerbe ru s einen schweren Schlag versetzt. Viele seiner Schl ü s selagenten innerhalb der Allianz waren nun im Gewahrsam der Turianer. E i nige würden sich weigern zu reden, selbst wenn ihnen eine Anklage wegen Verrats am Rat drohte. Doch andere würden bereitwillig ihre Eingeweide aussp u cken, um ihre Haut zu retten. Eine Reihe der Agenten, die noch nicht enttarnt waren, würden entweder gestehen, um den harschen Strafen zu entg e hen, oder ihre angenommenen Identitäten aufgeben und sich auf die Flucht begeben, wenn die Dominosteine erst zu fallen b e gannen.
Das gro ße wirtschaftliche Netzwerk seiner G e sellschaften und Firmen, die dabei halfen, Cerberus zu finanzieren – einige wi s send, andere nicht –, würde enttarnt werden. Der Unbekannte würde i m mer noch mehr persönliches Vermögen haben als er jemals ausgeben konnte, doch die Kosten, um eine derartige Organisation am Laufen zu halten, waren astronomisch, und bevor er nicht sein finanzielles Unterstützungsnetzwerk wieder aufgebaut hatte, w a ren seine Mittel begrenzt.
Noch besorgniserregender als der Verlust des Verm ögens und seiner Insiderquellen bei der Allianz war die Vernichtung so vieler wichtiger Operation s einrichtungen. Die Turianer hatten zwei Militärbasen und vier große Forschungslabors erobert. Nach allem, was er bislang an Informationen sammeln konnte, war kaum – wenn überhaupt – Personal lebend gefangen g e nommen worden. Das bedeutete, dass neben den Milliarden Credits an Ausrüstung, Waffen und Re s sourcen mehrere der brillantesten Köpfe, die er für ihre Sache rekrutiert hatte, verl o ren waren.
Doch trotz des angerichteten Schadens hatte Cerberus übe r lebt. Das Netzwerk des Unbekannten war viel größer, als die Allianz es sich vorstellen konnte. Es gab andere Forschungsb a sen und andere Trainingseinrichtungen sowohl innerhalb wie auch a u ßerhalb des Ratssektors. Das Netzwerk der verteilten Agente n
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