Master and Servant
was er suchte, hätte bieten können. Die meisten Tops, die er getroffen hatte, waren Spinner. Nichtsnutzige Spieler, die ihre eigenen Minderwertigkeitsgefühle mit ihrer scheinbaren Dominanz zu kaschieren suchten. Doch dieser Master war anders. Ganz anders. Er war inkarnierte Integrität, menschgewordene Aristokratie, ein geborener Herrscher. Steve sah bewundernd an seinem Master empor. Nun war es also soweit, die Erfüllung seiner Träume lag greifbar nah.
„ SIR, Ich würde nichts lieber tun, als Euch für den Rest meines Lebens zu dienen. Ich danke Euch, daß Ihr mich für würdig erachtet, Euch dienen zu dürfen, SIR. Mit großer Freude und Stolz überreiche ich Euch mein Herz, SIR. Ich bin Euer untertäniger Diener.“
Er formte die Hände zu einer Schüssel und bewegte sie vor Dan, als ob er ihm sein Herz überreichen würde. Dieser nahm die Offerte an und entgegnete: „Nun, Sklave. Ich geruhe, Dich anzunehmen. Du wirst mich fortan Gebieter nennen. Ich bin Dein Herr und Meister, Du bist mein Schutzbefohlener. Ich gewähre Dir Obdach in meinem Haus, es wird fortan Deine Aufgabe sein, ausschließlich meine Wünsche zu erfüllen. Sag ein letztes Mal in Deinem Leben: ICH WILL. Und der Packt ist besiegelt.“
„ Ich will, mein Gebieter!“
Dan faßte ihn ans Kinn und zog ihn zu sich hoch. Er küßte ihn und sagte: „Willkommen in meinem Haus, Sklave. Ich hoffe, Du enttäuscht mich nicht. Sei Du stolz, Deinem Gebieter dienen zu dürfen, denn unter den Sklaven wirst Du ein König sein.“
In Steves Augen traten Tränen, er war von Glück und Liebe zu seinem Gebieter erfüllt. Er hatte sich in den Gebieter verliebt, er würde sterben für ihn. Buchstäblich. Es bereitete ihm das größte vorstellbare Glück, dienen zu dürfen. Sein Gebieter war streng, aber gerecht, das hatte er erfahren. Steve wußte, daß er zu seinem Gebieter gehörte. Mit Stolz würde er ihm zu Diensten sein. Nicht anmaßend, aber stolz. Stolz darauf, daß der Gebieter ihn erwählt hatte. Vorbei waren die Zeiten, in denen er suchend im Netz herumgehangen hatte. Nun hatte er eine Aufgabe. Eine große Aufgabe.
„ Steh auf und komm mit.“ befahl der Gebieter. Steve gehorchte und folgte ihm auf dem Fuße, die große Treppe hinauf, durch einen langen Flur in ein Zimmer, das spartanisch eingerichtet war. „Dies ist der Gesinderaum, Deine Unterkunft. Persönliches Eigentum ist Dir nicht gestattet. Ausreichende und zweckmäßige Bekleidung ist für Dich bereits besorgt worden, Du findest sie im Schrank“ Dan deutete auf den Wandschrank.
„ Die Auflösung Deiner bisherigen Wohnung wird von einem meiner Agenten vorgenommen, Deine armselige Habe wird wohltätigen Zwecken zukommen.“ Der Gebieter machte keine halben Sachen, schien es. Er fuhr fort in seinem Monolog.
„ Aufstehen wirst Du jeden Morgen um Fünf. Dann putzt Du die Wohnung. Die Hausdame kommt um acht und kontrolliert alles, sie wird Dich auch in die Dienste einweisen. Ab Montag hast Du die Dienste im Haus zu verrichten. Um Neun Uhr pflege ich aufzustehen. Du servierst mir das Frühstück, räumst mein Schlafgemach auf. Dann begleitest Du mich bei den Tagesgeschäften. Am Abend wirst Du weitere Aufgaben erledigen. Fehler, Unpäßlichkeiten und Widerspenstigkeit werden täglich abgestraft. Du sprichst, wenn Du von mir oder meinen Angestellten dazu aufgefordert wirst, oder wenn Dir eine Frage gestellt wird. Hast Du das verstanden, Sklave?“
„ Ja, Gebieter. Ich habe verstanden.“ Steve senkte den Kopf.
Dan verließ den Raum, und Steve folgte ihm artig. Es ging wieder über den Flur, bis zum Ende. Dort bogen sie um eine Ecke, und Dan blieb stehen. Steve reagierte und öffnete dem Gebieter dienstbeflissen die Tür, trat dann einen Schritt zurück und senkte den Kopf.
Dan trat ins Bad ein und Steve folgte ihm. Der Raum war pompös eingerichtet. Die Farben weiß, Kobaltblau und Gold dominierten, die Fliesen an den Wänden waren Meisterstücke europäischer Keramikkunst, alle Armaturen aus Gold und die Waschtische und Ablagen waren aus blauem Labradorit geschnitten, der in vielen Facetten schimmerte. Gläserbe Vitrinen und Borde rundeten das Gesamtbild ab. Mitten im Bad stand eine große Wanne, die aus einem einzigen Labradoritblock geschnitten war, vier Treppenstufen führten zu der Wanne hoch. Das Bad roch nach einem Potpourri aus Rose und Lavendel, durch die Mosaikfenster fiel farbiges Licht auf die Fliesen und tauchte den Raum in ein angenehmes
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