Master and Servant
Wohnraum und goß sich noch ein Glas Wein ein. Der Zeiger auf der goldenen Uhr an seinem Handgelenk rückte auf 6 Uhr vor, und pünktlich läutete es unten. Dan erkannte auf dem Monitor der Überwachungsanlage Steve, der draußen vor der Türe stand. Ein Summer öffnete die Tür, und Dan forderte den Jungen über die Gegensprechanlage zum Eintreten auf.
Steve stand vor der Eingangstür und sah auf die Uhr. Punkt Drei. Er drückte auf den Klingelknopf, und kurz darauf summte und klickte es im Schloß. Die Stimme des Masters kam aus einem kleinen Lautsprecher am Klingelbrett. „Tritt ein. Warte unten in der Halle auf mich.“
Steve betrat die Empfangshalle, die alles in den Schatten stellte, was er sich vorgestellt hatte. Das Penthouse des Masters schien sich über mehrere Stockwerke zu erstrecken. Er stand in einer etwa 100 qm großen, mit Carrara-Marmor ausgekleideten Halle, in der gegenüber des Eingangs eine 4 Meter breite Treppe nach oben führte, auf ein riesiges Glasmosaikfenster zu. Das Fenster zeigte eine Drachenfigur mit weit ausgebreiteten Schwingen. Vor dem Fenster teilte sich die Treppe und führte links und rechts in geschwungenen Bögen nach oben. Auch die Stufen waren aus Marmor, und ein opulentes geschmiedetes Gitter mit Ebenholzhandlauf und Blattgoldauflage säumte die Aufgänge. Steve erschauerte. Sein Master war offensichtlich ein äußerst wohlhabender Mann. Steve war glücklich, ihm dienen zu dürfen.
Dan schritt die Stufen zur Halle langsam und gemächlich hinab. Sein Sklave sollte merken, daß es hier nicht nur um Spielerei ging, sondern daß er einem Gebieter diente. Als er den Treppenbogen umschritt, blieb er genau vor dem Drachenfenster stehen und sah mit durchdringenden Blick auf Steve hinunter.
Als Steve den Master sah, erschauerte er. Lange hatte er sich diesen Moment herbeigesehnt, er war begierig darauf, zu sehen, wem er diente. Nun war er an diesem Ziel angelangt. Dort oben, auf dem Treppenabsatz stand der Master, in eine postapokalyptische Ledermontur gehällt, groß, stark und mit angsteinflößender Erscheinung. Er war ein Stück größer als er selbst, schätzte Steve, und breitschultrig. Sein kantiges Gesicht war gerahmt von einer wallenden, grauweißen Haarpracht, die ihm bis auf die Schultern fiel und in eine Unzahl fein geflochtener Zöpfe unterteilt war. Der Goatee-Bart um Mund und Kinn verlieh ihm eine besondere Strenge, die seinen kalten, blauen Augen absolut gerecht wurde. An seinen Händen glänzten einige große Siegelringe, und seine Füße steckten in schweren Stiefeln, die von einem dutzend glänzenden Schnallen gehalten wurden.
Wortlos fiel Steve auf die Knie, warf die Arme nach vorn und verbeugte sich so tief, daß seine Stirn den kalten Boden berührte. Er hörte die langsamen, schweren Schritte auf der Treppe, die ankündigten, daß der Master zu ihm herunterkam. Steve traute sich nicht, aufzusehen. Er war glücklich. Einem solchen Master dienen zu dürfen übertraf alles, was er sich je hätte wünschen können.
Dan schritt die Treppe herunter und baute sich vor Steve auf. Dieser robbte heran und begann, ihm die Stiefel zu küssen. Dan ließ ihn einen Moment gewähren. Dann trat er einen Schritt zurück. „Sieh mich an, Sklave.“
Dan tat, wie ihm geheißen. Er richtete seinen Oberkörper auf und sah am Master hoch. Er fühlte sich gut, so gut wie lange schon nicht mehr.
„ Du hast jetzt eine einmalige Chance, Sklave. Ich geben Dir die Möglichkeit, Dein Leben in meinen Dienst zu stellen. Du kannst Mir Dein Leben widmen. Oder Du gehst jetzt. Es ist Deine freiwillige Entscheidung. Was wird dies für Dich bedeuten? Nun, Du wirst Dein altes Leben verlassen, alles Gewesene hinter Dir zurücklassen und ausschließlich mir dienen. Du wirst bei mir leben und für mich leben. Ich treffe die Entscheidungen, Du gehorchst. Es gibt kein Aber, Du tust ausschließlich, was ich anordne. Dein Wille gehört mir, Dein Körper gehört mir... und Deine Seele gehört mir. Wie lautet Deine Entscheidung?“ Den letzten Satz sprach Dan ruhig, jedoch zunehmend betont und mit steigendem Druck in der Stimme.
Steve schluckte. Es war nicht so, daß er lange überlegen mußte. Die Chance, die sich ihm bot, war einzigartig, einmalig und traf exakt das, was er schon seit geraumer Zeit wirklich wollte. Er hatte schon vor zwei Jahren festgestellt, daß er ein 24/7 Verhältnis ernsthaft anstrebte, nur hatte er nie einen Master getroffen, der ihm das,
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