Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Langen
Vom Netzwerk:
hatten!
    »Nichts verrät so viel über einen Jungen wie sein Zimmer!«
    Das wollte ich auch genauer wissen. »Was verrät denn was?«, fragte ich.
    Philippa erinnerte sich nicht mehr an alle Punkte. Aber Fußballbettwäsche verriet, dass der Junge für seinen Sport lebte, Mannschaftsgeist hatte und seine Freundin ihn mit ebendieser Mannschaft teilen musste. Das klang ja schon interessant.
    Ich murmelte: »Weißt du auch, was es verrät, wenn er noch einen alten Teddybär über dem Bett sitzen hat?« Denn den hatte ich heute in Mats’ Zimmer gesehen.
    Philippa nickte. »Dann kuschelt er gerne und soll sehr zärtlich sein.«
    Meine Wangen brannten. Bestimmt wurde ich dunkelrot. Und das war auch Linn nicht entgangen.
    »Hey, Mathilda, verheimlichst du uns etwas?«, rief sie und zwickte mich. Daraufhin gab ich ihr einen festen Stups, sodass Linn in ihr Bett fiel und ich mich auf sie stürzen konnte.
    »Vorsicht, meine Beinschiene«, ächzte sie.
    »Keine Gnade«, rief ich und kitzelte sie.
    »Na wartet!« Philippa hatte sich ein Kissen geschnappt und hämmerte es uns auf die Köpfe. Als wir uns ausgetobt hatten und wieder Luft bekamen, sagte Linn: »Ich hab’s. Wir machen selbst eine Studie über Jungenzimmer. Dann wissen wir später immer, woran wir sind!«
    Philippa ahnte bereits, was Linn vorhatte, und wisperte nur: »Das meinst du nicht im Ernst, oder?«
    »Doch, wir schleichen uns in Mats’ Zimmer hinauf und finden heraus, was ein Jungenzimmer so alles verrät!«
    »Ach, das muss doch nicht sein.« Irgendwie gefiel mir diese Idee ganz und gar nicht. Vor allem wenn ich an den Teddy dachte.
    Aber die beiden waren nicht mehr zu bremsen.

Was verrät ein Jungenzimmer?

    I m Treppenhaus brannte nur eine kleine Lampe, sonst war es ziemlich düster. Linn humpelte vor uns die Treppen hinauf, wir folgten ihr auf Zehenspitzen. Dann standen wir vor Mats’ Tür. Am liebsten wäre ich umgedreht. Aber in diesem Moment ging ihr Vater unten durch den Flur. Schnell öffnete Linn die Tür und wir huschten alle drei in Mats’ Zimmer hinein. Erst standen wir da im Stockdunkeln, dann tastete sich Linn zum Lichtschalter. Endlich wurde es hell.
    »Hm«, machte Philippa und sah sich interessiert um. Für mich schien es auf den ersten Blick ein ganz normales Jungenzimmer zu sein. Also, nichts Auffälliges. Auf dem Boden konnte man genau erkennen, was Mats die letzten Tage getragen hatte. An der Schranktür hing ein Ballnetz. Über dem Stuhl hing einsam seine Trainingsjacke, als ich die sah, musste ich wieder an unseren Abend mit den Sternschnuppen denken und fühlte mich richtig mies.
    An der Wand standen das Bett ohne Fußballbettwäsche, mit Teddy. Darüber hingen viele bunte Medaillen und einige Fotos, die Mats mit seiner Wasserballmannschaft und dem Basketballteam zeigten. Er war immer mittendrin.
    »Klarer Fall«, bemerkte Philippa, »sportbegeisterter Junge mit Mannschaftsgeist, aber das wussten wir ja auch vorher.« Sie sah sich suchend um, machte einen Schritt zurück und stieß gegen mich. Ich stolperte gegen den Schreibtisch, der vor dem Fenster stand. Laut scheppernd fiel der Stiftebecher auf den Boden.
    »Pst«, machte Linn und lauschte in den Flur. Doch da war es ruhig.
    »Ich mache das schon«, wisperte ich und hob die Stifte auf. Einer lag weit unter dem Schreibtisch. Also kroch ich darunter, und plötzlich sah ich einen Zettel, der unter die Schreibtischplatte geklebt war. Ich wollte nicht spionieren, aber da stand:
    Sternschnuppenwunsch:
Ich wünsche mir, dass ich das für sie bin,
was sie für mich ist.
    Das war … ja, das Romantischste, was ich je gelesen habe. Und damit nicht genug, darunter war ein kleines Herz gezeichnet, in dem ›A S‹ standen.
    Jetzt wusste ich es, Mats war verliebt, vielleicht in eine Anne-Sophie oder in eine Astrid Schmidt. Egal, wer sie war – wenn ich ehrlich bin, beneidete ich dieses Mädchen darum, dass sie all das für Mats ist. Schnell hob ich den Stift auf, kroch unter dem Schreibtisch hervor und stellte den Stiftebecher an seinen Platz zurück. »Was ist, habt ihr nun genug Studien betrieben?«, sagte ich und wollte schnell raus aus Mats’ Zimmer.
    Doch die beiden schauten sich immer noch um.
    Da fiel mir ein wirklich gutes Argument ein. »Nach den missglückten Flirttricks wollten wir doch nicht mehr alles glauben, was in den Zeitschriften steht, oder?! Wann gucken wir endlich die Fotos von der Beachparty an?«
    Ich war erleichtert, als Philippa und Linn endlich genug

Weitere Kostenlose Bücher