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Matterhorn

Matterhorn

Titel: Matterhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marlantes
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Zustand, stimmt’s, Lieutenant?«
    »Ja. Ziemlich beschissen.« Mellas wartete einen Moment. »Wer, Hippy?«
    »Mole. Und Young soll mein MG tragen.« Hippy griff nach dem silbernen Peace-Zeichen, das ihm um den Hals hing, und spielte damit. »Das ist meine letzte Operation, Sir. Noch neun Tage, und ich hab meine zwölf plus zwanzig voll und komm raus aus dem Busch. Zehn Tage später fliege ich nach Hause. Was Sie hier hören, ist praktisch ’ne automatische Ansage, weil ich schon so gut wie weg bin.«
    »Wir bringen Sie raus. Scheiße, irgendwann müssen die uns ja Proviant bringen und Williams abholen.«
    In der Schwärze vor Fitchs Unterschlupf drehte sich das Gespräch ebenfalls um Hubschrauber und Proviant. Fitch sprach über Funk mit dem Wachoffizier des Bataillons.
    »Wie sieht’s mit unserer Nachversorgung aus?«, fragte Fitch knapp. »Wir sind schon auf Reservebatterien, und wir haben einen Scheißhunger. Over.«
    »Wir versuchen es ja, aber der Whiskey Oscar beim MAG - 39 sagt, sämtliche Vögel sind in irgendeine große Sache im Flachland eingebunden, und alle Chefs sind schon im Bett, deswegen können wir die Prioritäten nicht ändern. Könnt ihr noch ein paar Tage warten? Over.«
    Hawke, der Fitch gegenübersaß, zuckte angesichts der Verletzung der Sicherheitsvorschriften im Hinblick auf die bevorstehende Operation zusammen.
    »Ein paar Tage warten? Verdammt noch mal, wir haben schon ein paar Tage nichts mehr gegessen, und seit wir hier draußen sind, waren wir sowieso schon auf halben Rationen, bloß weil irgendein dummes Schwein, das in der Victor Charlie Bravo auf seinem fetten Arsch sitzt, vergessen hat, Delta Zeit zu geben, sich zu organisieren. Und jetzt will ich sofort einen Scheißhubschrauber mit Proviant hier draußen, oder bei Gott, es gibt richtig Ärger, wenn ich wieder da bin. Sofort. Ich meine es ernst, Stevens.«
    »Benutzen Sie nicht meinen Namen, Bravo Six«, erwiderte Stevens. »Sie wissen doch, dass die Schlitzaugen unseren Funk abhören. Ich will nicht, dass sie meiner Frau unter meinem Namen komisches Zeug nach Hause schreiben.«
    »Sorry, Buchstabe Sierra«, erwiderte Fitch, der sich klarmachte, dass ihre Chancen auf Nachversorgung sich nur verschlechterten, wenn er sich mit Stevens anlegte. »Hören Sie, helfen Sie uns. Wir verhungern hier. Oder sagen Sie uns wenigstens, was zum Geier wir hier draußen eigentlich machen sollen. Over.«
    »Ich weiß nicht, was ich wegen der Vögel machen kann, Bravo Six. Ehrlich. Und was die Frage angeht, was ihr da draußen machen sollt, würde ich sagen, das liegt auf der Hand. Wenn ihr so viel Munition gefunden habt, muss es irgendwo da draußen noch mehr geben. Mann, die PR -Abteilung der Division hat eine Pressemitteilung über Alphas Kampf um das Munitionsversteck herausgegeben und alles. Over.«
    »Kampf um das Munitionsversteck? Die sind in einen Scheißhinterhalt geraten.« Fitch ließ den Sprechknopf los und sah Hawke und Cassidy an. »Pressemitteilung?«, sagte er. Sein Magen rebellierte.
    »Also, das habe ich anders gehört.« Stevens wollte noch etwas sagen, kam aber nicht zu Wort.
    »Scheiße, halten Sie die Klappe und lassen Sie mich nachdenken, gottverdammt«, bellte Fitch in den Handapparat, unterbrach damit Stevens Übertragung und wurde wahrscheinlich selbst nicht vollständig empfangen. Offenbar hörte Stevens jedoch genug, um es zu kapieren.
    »Wir brauchen Proviant, Jim«, sagte Hawke. Er war damit beschäftigt, einen fünfzackigen Stern in den Morast zu kritzeln. »Sogar Lewis und Clark haben unterwegs wenigstens Büffel jagen können.«
    »Ja, Sir«, sekundierte Cassidy, »und ich hab ein paar Jungs humpeln sehen. Ich glaube, wir haben ein paar Fälle von Fußbrand, die wir evakuieren müssten. Sonst machen wir ein paar gute Marines zu Krüppeln.«
    »Okay«, sagte Fitch. Er hielt sich den Handapparat wieder ans Ohr und drückte den Sprechknopf. »Big John, hier ist Bravo Six. Machen Sie die Anforderung eines Vogels zur Priorität, und wenn ich morgen keinen kriege, können Sie denen sagen, dass es am nächsten Tag ein Notfall ist. Ich habe hier ein paar üble Fälle von Fußbrand, um die wir uns so schnell wie möglich kümmern müssen. Over.«
    »Oh. Das wird dem Six nicht gefallen. Sie wissen ja, was er vom Thema Fußbrand hält. Over.«
    »Big John Six lassen Sie mal meine Sorge sein. Sie sorgen dafür, dass wir einen Scheißvogel kriegen. Mit Pri-o-ri-tät«, artikulierte er überdeutlich. »Wir haben bis Mittag

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