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Matterhorn

Matterhorn

Titel: Matterhorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Marlantes
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Holster. Er zog das Verschlussstück zurück und ließ es vorschnappen, sodass die Waffe durchgeladen war. Seine Hand zitterte, aber die Pistole zielte auf Williams.
    »Also«, sagte Parker. »Damit hätten wir Gleichstand, oder, Williams?«
    An dieser Stelle mischte sich Jackson ein. Er sagte ruhig: »Okay, ihr beiden, runter mit den Scheißdingern. Das hier ist zwischen Parker und Shortround, nicht zwischen Chucks und Splibs.«
    » Könnte aber was zwischen Chucks und Splibs sein«, sagte Parker, das Messer noch immer an Pollinis Adamsapfel.
    Mit gequetschter Stimme ächzte Pollini: »Ich nehm’s zurück. Ich hab’s nicht so gemeint, Parker.«
    »Ach, nicht so gemeint, ja? Eigentlich sollte ich dir dafür die Eier abschneiden. Aber weil du so scheißdämlich bist, lass ich dich gehen. Aber vergessen tu ich nichts.« Er blickte zu Williams auf, der mit dem M 16 nicht von der Stelle wich.
    »Hört schon auf, ihr zwei«, sagte Jackson, der Parker ignorierte und Mallory und Williams ansprach. »Runter mit den Scheißdingern. Wir haben heute noch einen Hinterhalt zu legen.« Dann schob er sich in die Schusslinie zwischen den beiden.
    Williams’ Blick huschte zu Jackson, dann senkte er sein Gewehr und sicherte es. Mallory nahm den Finger vom Hahn der 45 er.
    »Jetzt ist es nur noch zwischen dir und mir, Shortround«, sagte Parker. »Und ich lass dich gehen, weil du so dämlich bist.« Lächelnd stemmte er sich von Pollini hoch und stand auf. Dann sprang er hoch und trat Pollini mit dem Stiefel voll in den Bauch. Pollini schrie vor Schmerz auf, und Williams stürmte sofort auf Parker zu und hieb ihm das Gewehr seitlich gegen den Kopf. Parker wirbelte tief geduckt herum, und das weit geschwungene Messer verfehlte Williams nur knapp. Jackson rempelte gegen Williams, rollte ihn weg von Parkers Messer, als sie zu Boden stürzten, und schlug das Gewehr zur Seite. Er hielt Williams nieder, der sich mühte freizukommen, und wandte den Kopf Parker zu. »Bleib ja weg«, sagte er.
    Man hörte das Geräusch rennender Füße. Bass hatte seinen schweren Short-times-Stock in der Hand und brüllte: »Was zum Geier ist hier los?« Der Lieutenant war direkt hinter ihm.
    Parker steckte sein K-Bar-Messer in die Scheide zurück.
    »Was zum Geier ist hier los, Jackson?«, fragte Bass. Pollini lag würgend in dem halb ausgehobenen Loch.
    »Nichts, Sergeant Bass«, sagte Jackson. »Williams und ich haben Krach miteinander gekriegt.«
    Mellas ging zu Pollini hinüber. »Und wer zum Teufel hat mit Shortround Krach gekriegt?«, fragte er. Er legte Pollini die Hand auf die Schulter. »Wer war das?«
    »Niemand, Sir«, antwortete Pollini. Er krümmte sich, Tränen liefen in das Erbrochene auf seinem Kinn. »Ich bin in das Scheißloch gefallen. Ehrlich, Sir.«
    Bass wandte sich an Parker. »Hör zu, du kleiner Scheißer …«
    »Es ist okay, Sergeant Bass«, sagte Mellas rasch.
    »Sir, ich weiß, dass dieser elende Wichser …«
    »Es ist okay, Sergeant Bass.«
    »Ich würde ihn an den Eiern aufhängen.«
    »Wir regeln das, wenn wir Zeit dafür haben.« Mellas blickte in die Runde. »Ihr alle hier. Sich im Dienst prügeln. Darum kümmern wir uns, wenn wir wieder auf dem Stützpunkt sind. Verdammt noch mal, ich werd euch allen den Arsch aufreißen.«
    Williams und Jackson standen vom Boden auf. Williams überprüfte sein Gewehr auf Schmutz, wischte es ab, betätigte den Mechanismus. Pollini rappelte sich hoch. Bass hob Pollinis mittlerweile völlig verdrecktes Gewehr auf und gab es ihm. »Sehen Sie zu, dass Sie das gereinigt kriegen«, knurrte er. Er ging zu seinem Schützenloch zurück.
    Mellas blickte in die Runde. Mallory versuchte, den Eindruck zu erwecken, als inspizierte er seine 45 er. »Ich weiß nicht, was da gerade passiert ist«, sagte Mellas. »Damit befassen wir uns später. Wir haben in ungefähr zwanzig Minuten einen Hinterhalt zu legen.«
    Pollini unterdrückte ein Ächzen. Sein Gewehr war in zwei Teile zerlegt. »Sind Sie in der Lage mitzukommen, Shortround?«, fragte Mellas.
    »Ja, Sir.« Plötzlich grinste Pollini und hielt die zwei verdreckten Hälften des Gewehrs hoch. »Ich hab gedacht, ich reinige es gründlich, damit es einwandfrei schießt, wenn der Hinterhalt klappt, Sir.«
    »Sie denken mit, Pollini.«
    »Ja, Shortround hat wirklich was auf’m Kasten.«
    »Schluss damit, Parker«, sagte Mellas. »Sie haben schon genug Ärger.« Er wandte sich an Jackson. »Ich will, dass die Gruppe in zehn Minuten marschfertig ist. Und

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