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Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt

Titel: Matti & Dornröschen 01 - Das Dornröschen-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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gingen den Weg zurück. Neben der 14 eine weitere Villa mit großem Grundstück. Im Fenster sahen sie ein älteres Paar am Tisch sitzen, jeder vor sich ein Weinglas.
    »Stell dir mal vor, du müsstest zu zweit in so einem Bunker in so einer Gegend wohnen. Um Gottes willen«, sagte Rosi.
    Sie kamen an der Tür der 14 vorbei. Eine Messingklingel, fast unscheinbar, aber kein Namensschild. »Das wäre auch zu schön gewesen«, flüsterte Konny, und sie gingen weiter.
    »Was nun?«, fragte Rosi.
    »Keine Ahnung.« Konny ärgerte sich, nicht vorher darüber nachgedacht zu haben. Es war doch klar, dass so jemand nicht einfach seinen Namen an die Tür hängte. Er hatte insgeheim gehofft, den Namen Warnstedt dort zu lesen, was die Aktion schlagartig beendet hätte.
    Sie drehten eine Runde um den Block und setzten sich ins Auto. Per Handy schickte Konny die anderen nach Hause. Sie saßen lange schweigend. Rosi kaute an ihrem geflochtenen Zopf, Konny starrte hinaus auf die Straße. »So eine Scheiße«, sagte er.
    »Warum spielen wir hier eigentlich Verfolgungsjagd? Die hätten doch nur ins Handelsregister gucken müssen.«
    »Haben sie«, sagte Konny, »da gibt es sieben Geschäftsführer, und keiner ist der Boss, wie es aussieht. Die haben wahrscheinlich so was wie eine Firma in der Firma. Eine Art Mantel und darin verborgen die Truppe, um die es geht.« Jetzt, wo er es gesagt hatte, kam es ihm plausibel vor. »Das ist nicht eine Firma, das sind zwei.«
    »Wie bei dieser Öltankwerbung. Ich bin zwei Tanks«, lachte Rosi.
    »Und er, woher wissen wir, dass er nicht nur eine Tarnexistenz ist?«
    »Das wissen wir nicht. Er fährt das dickste Auto im Laden.«
    »Ja und?«
    Konny zuckte mit den Achseln. Er schaute Rosi an, sie hatte Grübchen auf den Backen und vielleicht sogar recht. »An irgendwas muss man sich ja halten. Oder glaubst du, der Boss gurkt aus Tarngründen mit dem Trabi durch die Gegend?«
    »Wenn ich Boss wäre, würde ich das tun.« Rosi lachte leise, weil sie die Vorstellung amüsierte, sie könnte irgendwo der Boss sein. Nichts verabscheute sie mehr als diese Idee.
    »Wahrscheinlich ist das bei denen wie bei diesen russischen Puppen, wo eine in der anderen steckt.« Konny kaute am Fingernagel und überlegte. Sie konnten noch ewig herumstehen und rätseln. Oder sie konnten etwas unternehmen.
    »Hast du eigentlich noch einen Draht zu Rudi?«
    »Welchen meinst du?« Rosi blickte ihn neugierig an.
    »Post-Rudi.«
    »Ja«, sagte Rosi. »Post-Rudi gehört zu den Motten, die mich umschwirren wie das Licht.«
    Konny grinste. Rosi war ein echter Typ, aber keine Schönheit, klein, untersetzt, mit kräftigen Oberarmen und einer grobporigen Haut. »Ruf ihn an.« Und er erklärte ihr, was er vorhatte.
    »Du bist verrückt«, sagte Rosi. »Ich ruf ihn nicht an. Man muss dich ja vor dir selbst schützen.«
    »Da gibt es kein Risiko. Mehr als auffliegen kann ich nicht. Na und?«
    »Frag wenigstens Dornröschen oder Matti.«
    »Die wollen mit all dem nichts zu tun haben. Und es ist wichtig, dass wir das so durchziehen. Es ist ja der Witz der Sache.«
    »Witzig ist hier gar nichts.« Jetzt war sie sauer.
    »Ich brauche nur seine Postbotenuniform, das ist alles. Okay?«
    Sie atmete tief durch, schüttelte den Kopf, als wäre sie verzweifelt ob solcher Unvernunft, und wählte eine Nummer. »Rosi hier … ja, ja … nein … es geht jetzt um was anderes … ganz wichtig … Konny will dich sprechen … was? … Antifa-Konny.«
    Sie gab ihm das Handy.
    »Moin, Rudi«, sagte Konny. Rudi kam aus Norderstedt.
    »Moin.«
    »Leihst du mir deine Postleruniform?«
    »Warum? … Ich brauch die jeden Tag.«
    »Ich kann’s dir nicht sagen. Es ist sauwichtig. Wirklich.«
    Rudi schwieg eine Weile. »Und mich greifen sie dann, oder?«
    »Nein. Ganz bestimmt nicht. Ausgeschlossen. Echt.«
    »Ist das deine Idee?«
    »Ja … nein, eigentlich nicht. Dornröschen …«
    »Gut, hol sie nachher ab. Wann krieg ich sie wieder?«
    »Morgen Abend.«
    Rudi wohnte in der Innstraße, nahe des Stadtbads Neukölln, im Hinterhof. Und natürlich im fünften Stockwerk, zu dem genauso natürlich kein Aufzug führte, sondern eine alte Holztreppe mit braun gebeizten Stufen und einem weißen Geländer mit braunem Lauf. Natürlich hatte Rudi schon einige Bier hinter sich, und außerdem rochen Konny und Rosi gleich den Duft des Grases. Immerhin war er allein. Rudi umarmte Rosi und wollte sie gar nicht mehr loslassen, dann tippte er Konny auf die Schulter. »Lange nicht

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