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Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg

Titel: Matti & Dornröschen 02 - Tod in Kreuzberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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von Rosis Tod herauszukriegen. Und dabei könnten wir unwissentlich an eine Sache geraten sein, mit der sich Rosi vielleicht beschäftigte«, sagte Dornröschen nachdenklich.
    »Lass uns die Varianten aufzählen«, sagte Matti. »Nummer eins: Irgendwer glaubt, dass wir ihm auf die Schliche gekommen sind. Würde den Bombenanschlag erklären.«
    Lara. Lara. Lara.
    »Variante zwei«, sagte Twiggy, nachdem er sich eine Flasche aus dem Kühlschrank geholt und sie geöffnet hatte, »das wäre die Bullenversion: Rosi wurde zufällig umgebracht, eine Art Unfall, weil sie sich gegen einen Typen gewehrt hat. Erklärt den Bombenanschlag nicht. Könnte aber sein, dass Rosis Tod nichts mit dem Bombenanschlag zu tun hat.«
    »Variante zwo A wäre: Rosis Tod ist Pech, die Bullen haben den Richtigen umgenietet, der Bombenanschlag ist eine Eifersuchtstat«, sagte Twiggy. »Das halte ich aber für Quatsch, weil man einen Sprengkörper erst herstellen und ihn dann ins Auto einbauen muss. Dazu war die Zeit zwischen dem Kennenlernen und dem Anschlag zu kurz.«
    »Variante drei ist die Verwechslungstheorie. Göktan und/oder Sohn. Sohn Ali gehört zu einer Gang, die den Gräfekiez als ihr Gebiet betrachtet. Ali will seinem Alten einen Gefallen tun und legt die Kolding-Schlange um, denkt er jedenfalls. Aber er erwischt Rosi. Und jetzt will er die Spuren verwischen, daher die Bombe«, sagte Matti.
    »Ach, du lieber Himmel«, stöhnte Dornröschen. »Das ist ja eine steile These.«
    »Nun nöl nicht rum«, sagte Twiggy. »Warum soll die Theorie schlechter sein als die anderen? Keine Ahnung, was in den Hirnen von Gangdeppen vorgeht.«
    »Variante vier halte ich für die wahrscheinlichste«, sagte Dornröschen. Sie ging zum Herd und setzte den Wasserkessel auf.
    »Vielleicht weihst du uns auch noch in das Geheimnis dieser Version ein?«, fragte Matti. »Aber bitte in einfachen Worten, damit wir es verstehen.«
    Ein scharfer Blick ließ ihn zusammenfallen zu einem Häufchen Haut und Knochen. »Irgendwer hält Matti … es kennt ihn ja nicht jeder so gut wie ich … für einen superschlauen Typen, der irgendwem auf die Spur gekommen ist, und will ihn beseitigen.«
    »Die Mutter aller Theorien«, maulte Twiggy.
    »So wird es sein«, sagte Matti. »Glückwunsch. Du bist ein Genie.«
    Dornröschen zeigte ihm den Mittelfinger.
    »Und der Mord an Rosi?«, fragte Twiggy genervt.
    »Da stimmt die Bullentheorie.«
    »Ach, du lieber Himmel, seit wann stimmt eine Bullentheorie?« Twiggy schüttelte den Kopf und trank aus Protest die Flasche leer.
    Robbi maulte auch, er stand plötzlich in der Küche und war die Mutter aller Vorwürfe.
    »Verwöhntes Aas«, sagte Matti.
    Twiggy setzte sich den Kater auf den Schoß. Der bockte erst ein bisschen, um zu zeigen, dass er nicht alles mit sich machen ließ, aber dann begann er zu schnurren.
    »So, Variante vier heißt also: Der Mord an Rosi war ein Einzelfall. Die Bombe stammt von einem liebenswerten Mitmenschen, der Matti auf dem Kieker hat«, sagte Twiggy.
    Robbi nickte.
    »Variante fünf ist, dass einer von der Ini Rosi umgebracht hat. Eifersucht oder so«, sagte Matti. »Nur erklärt das den Bombenanschlag nicht.« Er sah Lara vor sich, fast nackt, drahtig, schön. Und dieses Lachen, das alles versprach. Er hatte nie erlebt, dass es mit einer Frau sofort klar war, keine Umwege, keine Krampfaktionen, einfach klar. Welches Schwein hatte die Bombe gelegt? Er würde es umbringen. Er würde ihn erschießen, mit Ansage, damit der Mörder auch seinen Spaß hatte. Er fühlte allen Sadismus der Welt in sich.
    »Es sei denn, der Anschlag dient dazu, den Verdacht von sich abzulenken«, sagte Twiggy.
    Dann hätte das Schwein Lara umgebracht wegen eines Ablenkungsmanövers. Und er wollte Matti umbringen. Beides würde er ihm heimzahlen. Und wenn er ewig suchen müsste.
    »Vielleicht sollte die Bombe niemanden töten … obwohl, die hat das Auto zerfetzt und explodierte, als die Tür aufging. Nehme ich an. Hatte Lara den Wagenschlüssel?«
    »Natürlich«, sagte Matti.
    »Und wenn das Ding an die Autozündung angeschlossen war?«, fragte Twiggy. »Das hieße, dass sie den Motor gestartet hätte.«
    »Spekulation«, sagte Matti.
    »Wenn wir das wüssten, wären wir weiter«, sagte Dornröschen. Sie nahm ihr Handy, das auf dem Tisch lag, und wählte.
    »Den Herrn Hauptkommissar Schmelzer, bitte. Es ist dringend«, flötete sie.
    »Herr Schmelzer«, sagte sie, nachdem sie sich vorgestellt hatte. »Wir haben eine wichtige

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