Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim
haben, dich zu beschatten? Du machst immer das Gleiche. Und nichts, was irgendwie besonders wäre. Die meinen bestimmt einen anderen. Warum dieser Aufwand? Mindestens vier Leute, jeden Tag. Was das kostet!
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D anke, dass ihr mitmacht«, sagte Matti.
»Was bleibt uns übrig? Wenn wir dir nicht Händchen halten, kommst du in Teufels Küche«, sagte Dornröschen.
Sie standen vor dem Fachbereich Rechtswissenschaften der FU in der Kaiserswerther Straße in Dahlem. Grauer Beton und rote Klinker.
»Die Rechtsverdreher haben sich ein schönes Eckchen ausgesucht«, sagte Twiggy.
»Die Aufklärung ist ein unabdingbares Element der Kriegführung«, sagte Matti.
»Sunzi?« Twiggy grinste.
Matti nickte.
»Was wären wir ohne seine und Mattis Weisheiten?«, lästerte Dornröschen. Ihrer Stimme hörten sie an, dass sie nervös war. Obwohl sie geübt und Paragrafen-Gerd ausgequetscht hatten, was man bei den Juristen so sagt, wenn man sich nicht blamieren will.
»Und was wollt ihr da?«, hatte Gerd gefragt, als sie sich von ihm im Molinari einladen ließen.
»Wir suchen jemanden«, hatte Dornröschen ihn beschieden.
»Und wenn’s schiefgeht, darf ich euch wieder raushauen«, erwiderte Gerd. Er spielte den Genervten.
»Eine neue juristische Heldentat«, sagte Twiggy.
Gerd drohte mit der Faust. Aber er hatte sie gut präpariert. Und sie gemahnt, sich dezent vornehm zu kleiden.
Dann hatte Dornröschen am Fachbereich angerufen. »Kalinke vom Tagesspiegel , guten Tag. Ich habe da eine Frage. Bei Ihnen sollen in letzter Zeit überdurchschnittlich viele Lehrveranstaltungen ausfallen. Stimmt das? Und wenn ja, warum?«
Die Frau am Telefon stotterte etwas, dann verband sie Dornröschen mit dem Sekretariat des Fachbereichs. Dörnröschen wiederholte die Frage.
»Nein, das stimmt nicht«, erwiderte eine Frauenstimme resolut. »Wer behauptet das?«
»Quellenschutz«, sagte Dornröschen. »Ich darf Sie also zitieren mit dem Satz: Am Fachbereich fallen keine Lehrveranstaltungen aus … wie war Ihr Name?«
»Nein, so habe ich das nicht gesagt. Ich verbinde Sie jetzt weiter an Professor Gutscheidt, das ist unser Dekan.«
»Tun Sie das. Wenn es bitte bald …«
Es klickte. Keine Minute später. »Gutscheidt!« Eine kräftige Stimme.
»Kalinke, Tagesspiegel . Wir arbeiten an einem Artikel über Ausfälle von Lehrveranstaltungen an den Berliner Hochschulen. Wir haben erfahren, dass an Ihrem Fachbereich viele Vorlesungen und Seminare ausfallen.«
»Wer sagt das?«
»Quellenschutz. Ich kann Sie also zitieren mit dem Satz: Bei uns fallen keine Veranstaltungen aus.«
»So stimmt das nun auch nicht. Natürlich wird mal jemand krank. Aber dann versuchen wir Vertretungen zu beschaffen.«
»Sehr gut. Wie ist die Lage heute?«
»Nun gut … die Vorlesungen zum Zivilrecht wurden verschoben. Der Kollege hat sich krank gemeldet.«
»Wie heißt der Kollege?«
»Na, ich weiß nicht … aber Sie können das ja im Vorlesungsverzeichnis … kürzen wir es ab. Krüger.«
»Wann kann der Herr Professor Krüger wieder lesen?«
»Nicht vor kommender Woche.«
»Haben Sie etwas dagegen, wenn ich den Herrn Professor Krüger noch befrage?«
»Nein, gar nichts. Aber ich fürchte, er wird nicht mit Ihnen sprechen können. Er hat wohl eine Mandelentzündung. Aber das habe ich nicht gesagt.«
»Natürlich nicht. Ist das die einzige Vorlesung, die ausfällt?«
»Ja.«
»Herr Professor Gutscheidt, das ist ja großartig. Ich freue mich immer, wenn ich etwas Positives schreiben kann.«
»Wann erscheint Ihr Artikel?«
»Frühestens Ende nächster Woche. Die Recherche ist ganz schön umfangreich.«
Twiggy drückte die schwere Doppelflügeltür auf. Sie fanden gleich den Lehrstuhl für Zivilrecht Professor Krüger im ersten Stock. Dornröschen klopfte an der Tür des Sekretariats und öffnete sie sofort.
»Guten Tag, Frau …?«, sagte Dornröschen, während Matti und Twiggy sich hinter ihr aufbauten.
»Schnabel«, sagte die Mittvierzigerin. Sie hatte graue Strähnen im Haar und eine Warze neben der Nase.
»Entschuldigen Sie mich. Ich bin ein bisschen spät.« Ein nervöser Blick auf die Armbanduhr.
Frau Schnabel guckte verwirrt.
»Karger mein Name. Ich habe eine Verabredung mit dem Kollegen Krüger. Ich hoffe, er ist mir nicht böse. Immer diese Zugverspätungen.«
Frau Schnabel blätterte in einem Tischkalender. Sie blickte Dornröschen unsicher an. »Ich habe hier nichts stehen. Sind Sie sicher?«
»Aber ja. Herr Krüger hat
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