Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
Vom Netzwerk:
Dornröschen.
    »Nichts Besonderes. Also, ich fand sie nett und witzig.«
    »Aber du weißt, womit sie ihr Geld verdient?«, fragte Twiggy.
    Christoph riss wieder die Augen auf. Er dachte nach. » PR -Zeug.«
    »Hat sie dich eingeladen?«
    »Ja, stimmt.« Er überlegte. »Und sie trug teure Klamotten.«
    Das habe ich gar nicht bemerkt, dachte Matti.
    »Ist mir auch aufgefallen«, sagte Dornröschen.
    »Kommt wohl von Papa«, sagte Twiggy.
    »Ist doch jetzt egal«, sagte Matti. »Wo könnte sie sein?«
    Christoph schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Wo arbeitet sie?«, fragte Twiggy.
    »Keine Ahnung«, wiederholte Christoph.
    »Worüber habt ihr euch unterhalten?«
    »Politik, Musik … sie ging gern tanzen.«
    »Wo?«
    »Kreuzberg, Friedrichshain …« Er klopfte sich mit den Fingerspitzen an die Stirn. »Sie sprach gern über die Oberbaumbrücke. In der Gegend gibt es ja Discos und Clubs und so.«
    »Hast du davon was mitgekriegt?«, fragte Dornröschen Matti.
    »Nee. Sie hat kein Wort darüber verloren. Auch kein Wort über die Arbeit.«
    »Als wollte sie verhindern, dass jemand sie findet«, sagte Twiggy.
    »Hat sie dir von Georg erzählt?« Dornröschen guckte Christoph erwartungsvoll an.
    »Klar.« Er blickte Matti an, und der nickte.
    »Mehr als bei unserem Gespräch?«, fragte Matti.
    Christoph überlegte und schüttelte den Kopf. »Nein … doch, dass sie sich freuen würde, wenn Georg ihr Vater wäre.«
    »Warum? Sie kannte den doch gar nicht?«, fragte Twiggy.
    »Sie … wie soll ich es sagen? … Sie war nicht zufrieden mit ihrem Vater, immer weniger eigentlich.«
    »Hat sie das begründet?«
    »Sie hat viel über ein verlogenes Leben gesprochen. Sie wird wohl ihren Vater gemeint haben, also, diesen Rotkirsch.«
    »Ein verlogenes Leben«, sagte Dornröschen. »Das passt.«
    »Rotkirsch gibt den Künstler, sein Geld kriegt er aber nachgeworfen vom Panzerbauer«, erklärte Twiggy.
    »Ach so.« Christoph nickte heftig. »Das könnte passen.«
    »Und deswegen hat sie auf Georg gehofft. Dass der ihr Vater ist. Lieber einen geständigen Terroristen als so ’nen Oberheuchler.« Twiggy klopfte sich aufs Knie.
    »So denkst du, aber ob sie auch so tickt?«, fragte Dornröschen.
    »Vielleicht eine Projektion.« Matti überlegte, ob in Anjas Verhalten etwas diese These stützen könnte. Er fand aber nichts.
    »Sie ist wie ein leeres Blatt Papier«, sagte Dornröschen. »Sie hat bei uns gewohnt. Wir haben mit ihr geredet. Und wir wissen so gut wie nichts über sie. Nur dass sie einen Arsch als Vater hat. Aber das ist auch kein Alleinstellungsmerkmal.«
    »Wo hast du denn dieses Wort her?«, fragte Twiggy.
    Dornröschen drohte mit ihrer kleinen Faust.
    Christoph lachte. Aber nur kurz. »Wo kann die sein, verdammt? Tut die Polizei nichts?«
    »Der Vater gibt keine Vermisstenanzeige auf. Die Bullen würden auch nicht suchen. Die ist in Honolulu und lässt sich den Bauch bräunen. Das werden die sagen.«
    »Georg wird ermordet, seine Tochter verschwindet … sie ist doch seine Tochter?« Christoph blickte zu Matti.
    »Ja.«
    »Das ist doch nicht normal«, sagte Christoph.
    »Also, die Bullen glauben inzwischen, dass Georg ermordet wurde. Aber mehr auch nicht.« Twiggy beugte sich nach vorn. »Die sind halt dämlich.«
    »Nur ein toter Terrorist ist ein guter Terrorist«, sagte Matti. »Wir können schon froh sein, dass sie Georgs Mörder kein Dankgebet hinterherschicken.«
    »Vielleicht machen sie’s, nur nicht öffentlich? Sag mal, du kennst keinen Freund, keine Freundin von ihr?«, fragte Dornröschen.
    Christoph schüttelte den Kopf.
    »Sie hat nie gesagt: Jetzt muss ich aber los, Karl wartet auf mich?«
    Christoph schüttelte wieder den Kopf.
    Dornröschen gähnte. Wie immer, wenn sie heftig nachdachte.
    Matti fragte sich, ob es Anja überhaupt gab. Ob er nicht einer Schimäre aufgesessen war, Einbildung, Halluzination. Aber sie war bei ihm gewesen, und sie hatten miteinander geschlafen. Hatte sie ihm etwas verraten über sich? Aus Versehen? Er versuchte sich alles in Erinnerung zu rufen, was er mit ihr erlebt hatte. Sie hatte kein Wort über Freunde verloren und keines über Orte, außer dass sie über ihre Wohnung gelogen hatte. Sollte er noch einmal hingehen und es bei den Klingeln versuchen, wo niemand geöffnet hatte? Lebte sie unter falschem Namen dort?
    »Womöglich habe ich zu früh aufgegeben in der Mittenwalder Straße.«
    Dornröschen wählte eine Nummer auf ihrem Handy. »Herr Hauptkommissar«,

Weitere Kostenlose Bücher