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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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Dabei hatten die drei sowieso auf die Tür gestarrt, als könnten sie Fendt mit optomagnetischer Kraft aus dem Haus ziehen.
    Heraus trat eine Frau mit Rollator.
    »Scheiße!«, sagte Twiggy. Das Starren ging weiter.
    »Hoffentlich hat Gaby ein dickes Buch gespeichert«, sagte Dornröschen.
    »Wenn sie die Faxen dicke hat, könnten wir ja Rainer fragen«, sagte Twiggy.
    »Der muss sich erst mal erholen«, erwiderte Matti.
    »Oder Werner das Großmaul«, sagte Twiggy. Aber das meinte er nicht ernst.
    Matti stellte sich vor, wie Werner im Clash im Mehringhof herumposaunte, dass er wieder einmal eine Superaktion geleitet habe, um das internationale Netz des Faschismus zu zerschlagen. Und ein paar schwarz gekleidete junge Frauen würden ihm bewundernde Blicke spenden. Und vielleicht auch ein bisschen mehr. Natürlich würde Werner Gaby löchern, wenn sie wieder in ihrer gemeinsamen WG war. Und ein bisschen neidisch und sauer würde er sein, dass er wieder außen vor geblieben war.
    »Wie Gaby es mit Werner in einer WG aushält, war mir schon immer ein Rätsel«, sagte Twiggy.
    »Ich glaube, dass der in der WG ganz anders ist als draußen«, erklärte Dornröschen. »Die Großmäuligkeit kompensiert doch nur, dass er sich wie ein Würstchen fühlt. Das ist ein armer Wicht.«
    Twiggy tat so, als heulte er.
    »Du bist ein herzloser Sack«, sagte Matti und grinste.
    Dornröschens Ellbogen traf zielsicher Mattis Rippen.
    Er fuhr prüfend mit dem Finger über ihren Ellbogen. »Das Ding ist waffenscheinpflichtig. Hat dir das mal jemand gesagt?«
    »Ja, du.«
    Die Tür öffnete sich, und es erschien Fendt. Er hatte eine Kappe auf und eine Sonnenbrille. Er schaute sich nach allen Seiten um und ging schnellen Schritts Richtung Frankfurter Allee. Matti rief Gaby an, und die setzte sich auf seine Spur.
    »Irgendwie sieht das aus, als hätte der Fendt sich verkleidet, um erkannt zu werden«, sagte Dornröschen. »Los, wir hängen uns an Gaby.«
    Sie ließen ihr einen Vorsprung. Fendt würde sie so nie entdecken. Und wenn Gaby aus dem Blick verschwand, würden sie die einfach anrufen. Verfolgung de luxe. »Mal was anderes«, sagte Matti.
    »Wenn das hier vorbei ist, werten wir Fendts Festplatte aus«, sagte Dornröschen.
    »Hätten wir vielleicht gleich machen sollen.« Twiggy latschte Matti und Dornröschen hinterher. Laufen machte ihm keinen Spaß. Alles, was mit dieser mühsamen Tätigkeit zu tun hatte, war von vornherein bedenklich.
    Sie marschierten die Bürgerheimstraße hinunter. Beidseitig standen Laubbäume. Auf der rechten Seite lag ein Geschenkeladen. Autos standen auf der Straße, Fahrräder und ein Roller auf dem Bürgersteig. Ein Stück vor ihnen lief eine Frau mit einer Einkaufstasche. Wer hat heutzutage noch eine Einkaufstasche?, dachte Matti.
    Die Bürgerheimstraße war eine Sackgasse. Sie mündete auf dem Bürgersteig der Frankfurter Allee. Links ein Lebensmittelmarkt, von der gegenüberliegenden Straßenseite grüßte das hässlich-gelbe Schild einer Billigwarenkette neben einer Tankstelle und einem Plattenbaumonster. Gaby bog nach links ab und lief stadtauswärts an einer Sparkasse vorbei. Die Einkaufstasche folgte ihr. Und die WG auch. An der Hubertusstraße zweigte die Frankfurter Allee links ab von der B 1. Sie passierten die Filiale eines Matratzen-Discounters, einen Waschsalon, einen Klamottenladen und ein Gemüsegeschäft. Ein Baum mitten auf der Straße, dann links ein Café. Der Verkehr dröhnte von der Bundesstraße und hallte zurück von den Plattenbauten. Rechts standen Büsche. Die Straße war gerade, und sie sahen Fendt weit vorne, in seinem Schlepptau Gaby und die Frau mit der Einkaufstasche.
    »Wenn die die nächsten Abzweigung mitläuft, ist da was faul«, sagte Dornröschen.
    »Vielleicht ist da sowieso was faul«, sagte Twiggy. »Kann doch sein, dass der Fendt weiß, dass wir ihm auf den Fersen sind. Und er lockt uns weg.« Twiggy hatte immer weniger Lust auf diese sportliche Übung.
    Grillshop, Callshop. An der Ecke mit der Siegfriedstraße bogen Straßenbahngleise ab in die Frankfurter Allee. Bushaltestelle, Blumenladen, Bistrot, Asia-Imbiss. In der Kurve Büsche, ein Maschendrahtzaun, ein Schild warb für eine Pizzeria mit Sommergarten. Am Ende der Frankfurter Allee ging Gaby in die Hagenstraße. Die Einkaufstasche folgte ihr.
    »Das stinkt«, sagte Matti.
    »Und nun?«, fragte Twiggy. »Weiterlatschen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Dornröschen. »Wir bleiben besser dran. Mal sehen, was

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