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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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passiert.«
    Die Einkaufstasche telefonierte, während sie weiterlief wie ein Uhrwerk. Immer der gleiche Abstand zu Gaby. Fendt sahen sie nicht mehr. Parkende Autos und Bäume versperrten den Blick. Links und rechts Mietshäuser. Manche trugen die alten Fassaden. DDR -Beige. Dann ging der Asphalt über in Kopfsteinpflaster.
    Gaby war schon links abgebogen. Die Einkaufstasche folgte.
    »Der geht mit uns spazieren, so eine Scheiße«, sagte Twiggy. »Jetzt sind wir wieder in der Fanningerstraße.«
    »Wir bleiben dran. Lassen uns nicht einschläfern«, sagte Dornröschen. Aber überzeugt klang sie nicht.
    Doch dann sahen sie, wie Gaby rechts einbog in die Siegfriedstraße, die sie weiter unten schon einmal gequert hatten. Die Einkaufstasche verschwand auch um die Ecke. Als die WG an der Ecke eintraf, waren Gaby, die Einkaufstasche und Fendt verschwunden. Sie guckten sich an, suchten mit den Augen überall. Aber da kam nur ein Lieferwagen angerollt. Zwei Jungs kickten auf dem Bürgersteig. Ein tiefer gelegter Opel röhrte um die Ecke. Im Himmel, kaum erkennbar, ein Hubschrauber vor dem Blau.
    Sie gingen in die Straße hinein. Links ein Friseur, davor die Einfahrt zu einem Hotel und einem Griechen. Matti lief in die Einfahrt, seine Schritte wurden schneller. Die beiden anderen hasteten die Straße hinunter. Als Matti im Hotelhof nur einen rauchenden Koch und zwei alte Damen entdeckte, rannte er Twiggy und Dornröschen nach.
    Verdammter Mist.
    Matti nahm das Handy und rief Gabys Nummer an. Es klingelte einmal, dann das Besetztzeichen. Die nächste Kreuzung. Sie schauten in die Rüdigerstraße, rechts und links. Nichts außer einem Rollstuhlfahrer und einem durchgeknallten Biker mit Auspuffkomplex. Kein Fendt, keine Einkaufstasche, keine Gaby. Sie rannten zurück zur Fanningerstraße. Twiggy hechelte hinterher. So schnell war er schon lange nicht mehr gelaufen. Matti spürte die Kubikmeter von Schwarzem Krauser in der Lunge. Es biss, er hustete. Dazu kamen furchtbare Bilder. Gaby tot. Oder verschwunden wie Anja. Wie Georgs Leiche. Irgendwer ließ Leute verschwinden. Was sollte das?
    Als sie an der Nummer 7 waren, schnaufte Dornröschen einmal durch, dann klingelte sie Sturm. Das Fenster im dritten Stock öffnete sich. Fendt blickte herunter. Ohne Mütze, im Hemd.
    »Ja?«, fragte er unwirsch. »Was gibt’s denn noch?«
    »Lassen Sie uns rein!«, befahl Dornröschen.
    Endlich war Twiggy da. Schweißüberströmt und außer Atem.
    »Vielleicht versuchen Sie es mit Höflichkeit?«, sagte Fendt provozierend gelassen.
    »Lassen Sie uns rein!«
    Fendt verschwand aus dem Fenster, Sekunden später ertönte der Summer. Sie hatten Glück, der Aufzug wartete im Erdgeschoss. Fendt stand in der Wohnungstür und blickte ihnen entgegen wie ein Lehrer, der wusste, dass seine Schüler auch mal Mist bauten.
    »Na, haben Sie etwas vergessen? Sie sind ja ganz außer Atem. So heiß ist es doch gar nicht.«
    Er trat zur Seite, um die drei einzulassen.
    »Ich hol eine Flasche Wasser und Gläser. Nehmen Sie schon mal Platz. Sie kennen sich ja aus.«
    Für Matti klang es wie Hohn. Er fühlte sich verarscht. Und dies auf die hinterfotzigste Weise, die er je erlebt hatte.
    Sie setzten sich im Wohnzimmer, und Fendt erschien mit einem Tablett. Darauf eine Flasche Mineralwasser und drei Gläser. Er stellte das Tablett auf den Tisch und goss ein. »Jetzt trinken Sie erst einmal.«
    Matti hätte ihm eine runterhauen können.
    »Vielleicht wollen Sie mir den Grund Ihrer Erregung erklären?«
    »Wo ist die Frau, die Ihnen gefolgt ist? Eine große, schlanke Blondine.«
    »Welche Frau?« Er starrte Dornröschen an mit schräg gelegtem Kopf.
    »Genauer gesagt, geht es um zwei Frauen. Beide sind verschwunden«, sagte Matti. »Die Blondine und die Frau mit der Einkaufstasche.«
    Dornröschen nickte. Sie beobachtete Fendts Mimik.
    »Sie sprechen in Rätseln«, sagte Fendt. Und hatte im Gesicht ein Pfarrerlächeln.
    »Was haben Sie draußen gemacht?«, fragte Twiggy, der immer noch schwitzte wie in einer Sauna.
    »Spazieren gegangen«, sagte Fendt und tat verblüfft. »Was glauben Sie denn?«
    »Wir glauben, dass Sie uns an der Nase herumführen. Sie haben unsere Freundin entführt.«
    Fendt lächelte wieder dieses unerträgliche feine Lächeln. »Wie heißt denn Ihre Freundin?«
    Matti fiel der Dorfpfarrer ein, der ihn beim Konfirmationsunterricht gefragt hatte: »Warum hast du denn den Werner gehauen?« Und er hatte gelächelt, nur die Augen nicht. Und die Hand

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