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Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Titel: Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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die
Miranda
sonst überlebt? War Varian ein Feigling?
    »An Deck! Segel in Luv voraus!«
    Poland starrte nach oben und sah dann Bolitho an. »Tut mir leid, Sir Richard, ich habe Leutnant Varian diesmal wohl zu unrecht verdächtigt.«
    Fürchtete er jetzt etwa die Folgen seines späten Bekenntnisses? Inskip meldete sich räuspernd. »In Varian irren Sie sich beide.
    Der ist bestimmt da, wo wir ihn erwarten, und macht den Franzosen Beine.«
    »An Deck! Das Schiff in Luv ist eine französische Fregatte, Sir!«
    Die Stimme aus dem Ausguck war im ganzen Schiff zu hören. Bolitho bemerkte, wie alle Gesichter sich zu ihm kehrten, nicht zum Kommandanten.
    Zest
erwartete sie also nicht. Sie saßen in der Falle.
    Bolitho sah in Inskips gerötetes Gesicht. »Ich fürchte, wir haben uns nicht geirrt, Sir Charles.« Er drehte sich zu Poland um. »Klar Schiff zum Gefecht, bitte.«
    »An Deck! Zweites Segel hinter dem ersten!« Der Rudergänger stöhnte laut auf.
    »Die Korvette hat die Trikolore gesetzt!«
    Poland fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Also zwei feindliche Schiffe auf Annäherungskurs und ein drittes wie ein Jagdhund in ihrem Kielwasser. An Steuerbord drückte der Wind mit ganzer Kraft, an Backbord drohte die dänische Küste. War die
Truculent
jetzt gefangen? Sollte er auf Land zulaufen bis zur Strandung – oder sollte er sich stellen, um von dieser Übermacht zerschossen zu werden? Mit erloschenem Blick befahl er seinem Ersten Offizier: »Alle Mann an Deck und dann klar zum Gefecht!«
    Die Trommler der Seesoldaten rannten an ihre Plätze. Allday überquerte das Deck, das Entermesser achtlos im Gürtel. Jenour rückte seinen Degen gerade und blickte entschlossen nach achtern, als die Trommeln zu wirbeln begannen.
    »Und wenn die
Zest
doch noch kommt?« Nur Bolitho hörte Inskips Frage, als die Männer durch die Decks rannten und überall Zwischenwände abgeschlagen wurden, damit sie niemanden behinderten. »Warum sind es gleich drei Schiffe?« klagte er.
    Bolitho sah an Gaffel und Großmast ihre Kriegsflagge auswehen.
    Die Aufforderung zum Gefecht war angenommen.
    »Die Franzosen wußten von unserem Auftrag«, sagte er zu Inskip. »Einer der erfahrensten Gesandten Seiner Majestät war unterwegs nach Dänemark mit einem Flaggoffizier. Darauf hatten die Franzosen nur gewartet. Wenn man uns hier gefangennimmt, kann Napoleon die Dänen wegen ihrer Geheimgespräche mit uns unter Druck setzen. Und damit vielleicht Schweden und Rußland bewegen, auf seine Seite überzugehen.«
    Inskip schwieg bedrückt und beobachtete die Männer an den Kanonen, wie sie die Zugseile lösten und mit Handspaken die Rohre in die richtige Position drückten. Quer über das Oberdeck wurden oben Netze aufgeriggt, um die Besatzung vor fallenden Trümmern zu schützen. Auch die Boote wurden von ihren Klampen gehievt und zu Wasser gebracht. Bei Beschuß waren sie eine Quelle gefährlicher Splitter – und nach dem Gefecht eine zusätzliche Beute für den Sieger. Für die meisten Matrosen aber bedeuteten sie eine Chance zu überleben, und mancher sah ihnen düster nach.
    Die Seesoldaten luden ihre Musketen und pflanzten die Bajonette auf. Sie würden auch auf die eigene Besatzung schießen, falls einer in Panik davonlief.
    »Schiff ist klar zum Gefecht!« meldete Williams mit entschlossenem Blick.
    »Sehr gut, Mr. Williams«, antwortete Poland distanziert. »Aber noch nicht laden und ausrennen.« Seine Augen waren so starr, als sei er bereits tot.
    Inskip berührte Bolitho am Ärmel. »Wollen Sie wirklich gegen drei Schiffe kämpfen?«
    Bolitho antwortete ihm nicht direkt. »Heißen Sie meine Flagge im Vortopp, Kapitän Poland. Damit man weiß, wer an Bord ist.«
    Inskip ließ die Schultern sinken. Deutlicher hätte die Antwort nicht ausfallen können.
    Der Himmel klarte in der nächsten Stunde auf, die Sonne durchbrach die Wolken, brachte aber keine Wärme. Schaumflocken flogen über die Netze, und wen sie trafen, der erschauerte wie unter dem Anprall von Eis.
    Bolitho bat den ältesten Midshipman um sein Teleskop und ging zu den Besanwanten. Ohne Hast enterte er in die Webleinen auf und beobachtete den Feind durchs Glas.
    Die erste französische Fregatte war auf ihrem konvergierenden Kurs gut zu erkennen. Jedes Segel war gesetzt und stand prall im Wind. Sie war groß, Bolitho schätzte sie auf vierzig Kanonen. Die zweite war kleiner, etwa so groß wie die
Truculent.
Unschwer konnte er sich auf ihr den Lärm vorstellen, das gleiche

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