Maulende Rebellen, beleidigte Zicken
zur Versöhnung mit der betreffenden Person kam. Sie haben jetzt eine Liste von Vergehen, die Sie immer noch mit sich herumtragen, entweder, weil Ihnen die betreffende Person nicht vergeben hat oder weil Sie niemals um Vergebung gebeten haben. In manchen Beziehungen nimmt man oft an, dass Vergebung implizit gewährt wird, vor allem zwischen Eltern und Kindern und zwischen Lebenspartnern. In vielen Fällen stimmt diese Annahme auch, aber manchmal nimmt man fälschlicherweise an, dass etwas vergeben wurde, was in Wahrheit schon seit Jahren die Beziehung belastet. Hier haben Sie jetzt die Gelegenheit, Ihre Annahmen zu überprüfen und explizit um Vergebung zu bitten und diese hoffentlich zu erhalten.Vergessen Sie nicht, sich selbst für die Dinge auf diese Liste zu setzen, die Sie sich selbst angetan haben.
Als Fortsetzung dieser Aufgabe werden Sie sich in den nächsten Wochen und Monaten bei den Menschen entschuldigen, denen Sie über die Jahre hinweg wehgetan haben. Fangen Sie mit denjenigen an, die auch heute noch eine wichtige Rolle in Ihrem Leben spielen. Dazu gehören normalerweise Partner, Eltern, Kinder, andere Verwandte und gute
Freunde. Danach entscheiden Sie Ihrem Gewissen entsprechend, wie Sie vorgehen wollen. Je mehr eine Tat auf Ihrem Gewissen lastet, desto wichtiger ist es, dass Sie sich dafür entschuldigen.
Teil 2
Machen Sie eine Liste all der Personen, die Ihnen wehgetan haben. Fangen Sie wieder in Ihrer Kindheit an und arbeiten Sie sich bis in die Gegenwart vor. Schreiben Sie den Namen der betreffenden Person auf und schildern Sie kurz, wie Ihnen diese Person wehgetan hat. Dahinter schreiben Sie die Gefühle, die Sie empfinden, wenn Sie an das Ereignis denken (das sind nicht unbedingt die gleichen Gefühle, die Sie zum Zeitpunkt der Tat empfanden). Die Liste wird dann etwa so aussehen:
* Bruder - fuhr mein erstes Fahrrad in den Graben und machte es damit kaputt (mildes Lächeln, Sehnsucht nach der unbedarften Kindheit, nostalgisch)
* Mutter - ließ sich von meinem Vater scheiden, ohne uns zu sagen, warum (Verständnis, Traurigkeit)
* Mitschüler - hänselte mich wegen meiner Brille (unberührt, neutral)
* Stiefvater - schlug meine Mutter (Wut, Hilflosigkeit)
* Selbst - fing an, Drogen zu nehmen (Traurigkeit, Wut, Bedauern) Und so weiter …
Diese Liste wird wahrscheinlich auch ein paar Seiten lang sein und einige alte Gefühle in Ihnen aufwühlen. Beobachten Sie, was in Ihnen passiert. Legen Sie Pausen ein, wenn die Gefühle zu stark werden. Machen Sie sich bewusst, dass es sich um Erinnerungen handelt und dass diese Ereignisse in der Vergangenheit liegen.Wenn Sie das Gefühl haben, dass diese Liste zu schmerzhaft ist oder dass sich Erinnerungen wie aktuelle Ereignisse anfühlen, dann hören Sie auf und holen Sie sich Hilfe, bevor Sie weitermachen. Reden Sie mit einer Vertrauensperson, einem Therapeuten oder einem Seelsorger.
Wenn Sie die Liste geschrieben haben, dann suchen Sie die Ereignisse heraus, die auch heute noch starke Gefühle in Ihnen hervorrufen, und kennzeichnen Sie diese. Das sind normalerweise die Erlebnisse, die Sie noch nicht verarbeitet und deshalb auch noch nicht vergeben haben.
Ordnen Sie diese Ereignisse danach, wie schwer es Ihnen fallen wird, sie zu vergeben, wenn Sie vergeben wollen. Nummer eins sollte das am schwersten zu vergebende Ereignis sein. Fangen Sie mit der höchsten Nummer an und arbeiten Sie sich zur kleinsten Nummer herunter. Kreuzen Sie die Ereignisse an, die Sie wahrscheinlich vergeben könnten, wenn Sie das wollten. Erinnern Sie sich an die Definition von Vergebung. Bei welcher Nummer hören die Kreuze auf? Dann machen Sie ein zweites Kreuzchen neben die Ereignisse, die Sie tatsächlich vergeben wollen. Bei welcher Nummer hören da die Kreuze auf?
Was ist Ihr nächster Schritt? Sind Sie in Ihrer Wut oder im Schmerz stecken geblieben? Sind Sie bereit, sich zu befreien und Vergebung zu wählen? Wenn Sie auf Ihrer Liste mehr als zwei Ereignisse haben, die keine Kreuzchen haben, dann sollten Sie sich wahrscheinlich einen Wegbegleiter zu Hilfe holen, bevor Sie sich auf den Vergebungsprozess einlassen. Gehen Sie den Weg nicht allein. Sie werden sich wahrscheinlich verlaufen und sich dann nur weiter in Schmerz und Wut festfahren.
Wenn Sie bei allen Ereignissen ein oder zwei Kreuze gemacht haben, dann könnten Sie sich wahrscheinlich alleine auf den Weg machen, obwohl ein Wegbegleiter niemals schadet. Entscheiden Sie für jedes unvergebene Ereignis, ob Sie
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