Maulende Rebellen, beleidigte Zicken
- Sie wollen mehr Zeit damit verbringen - damit kommt das Kochen jetzt auch in der Kategorie »Freizeit« vor. Überlegen und notieren Sie dann, wie Ihre Zeiteinteilung in einer idealen Welt aussähe. Sie brauchen dieses Mal nicht ganz realistisch zu sein.
Nun vergleichen Sie die beiden Listen. Was fällt Ihnen auf? Wie unterscheidet sich das, was Sie wollen, von dem, was Sie im Moment tun? Drehen Sie die Blätter um und schreiben Sie auf jedes Blatt zwei bis drei Dinge, die Sie ändern wollen. Beispielsweise: »Ich werde einmal in der Woche im Fußballverein spielen«, »Ich werde mir ein asiatisches Kochbuch kaufen und einmal in der Woche ein Gericht daraus zubereiten« oder: »Ich werde mindestens dreimal in der Woche keine Arbeit mit nach Hause bringen.« Seien Sie dieses Mal bitte sehr realistisch. Nehmen Sie sich nichts vor, was Sie nicht verwirklichen können. Es muss Ihnen nicht leichtfallen, aber es muss durchführbar sein. Wenn Sie also zu Überstunden verpflichtet sind, dann ist es unrealistisch zu sagen, dass Sie nur noch 40 Stunden die Woche arbeiten werden. Hängen Sie die Listen da auf, wo Sie sie regelmäßig sehen können. Dann beginnen Sie, die Veränderungen umzusetzen. Seien Sie geduldig mit sich. Sie zeigen Ihrem Kind damit, wie ein ausgeglichenes Leben aussieht und dass es nie zu spät ist, sich zu ändern.
Fragen Sie sich doch einmal, ob Sie wirklich alles in Ihrem Leben haben, was Sie brauchen, um glücklich zu sein. Was wünschen Sie sich von Ihrem Leben? Bekommen Sie das? Manchmal bedarf es größerer Veränderungen im Leben (neue Arbeit, Umzug, neue Beziehungen), um das zu bekommen, was man braucht. Falls das in Ihrem Leben der Fall ist, sollten Sie mit einer Vertrauensperson über diese Änderungen sprechen, bevor Sie kurz entschlossene Entscheidungen treffen. In diesem Fall lohnt es sich, die Veränderungen zu planen und noch etwas länger ohne sie zu leben, als eine zu schnelle Entscheidung zu bereuen.
Zum Abschluss noch ein Hinweis für diejenigen von Ihnen, die jede Aufgabe erledigt, jede Liste geschrieben und sich beim Lesen dieses Kapitels mindestens tausend Fragen gestellt haben: Lassen Sie sich hin
und wieder einfach einmal selbst in Ruhe. Sie müssen nicht ständig an sich arbeiten. Sie sind ganz okay, so wie Sie sind - auch wenn es natürlich immer noch etwas zu verbessern gibt. Erlauben Sie sich immer wieder ganz bewusst, das, was man »die Seele baumeln lassen« nennt: Nichtstun, Auszeiten, Ruhepausen, Entspannung und Erholung.
Das Lebensmotto
Nun folgt noch eine Aufgabe, die all das zusammenfasst, was Sie über sich gelernt haben. Sie werden Ihr Lebensmotto entwickeln. Das kann ein Spruch oder ein Ausdruck sein, der Ihre persönlichen Werte und Ziele zusammenfasst. Dieses Motto dient dann als Richtlinie für Ihr Verhalten und Ihre Entscheidungen. Vereine haben Mottos, Parteien haben Mottos und Betriebe haben Mottos. Sie sind hilfreich, wenn es darum geht, anderen Menschen kurz und knapp mitzuteilen, was man für wichtig hält und welche Ziele man hat. Das Motto eines Menschen drückt aus, was dem Leben dieses Menschen Sinn gibt, was ihn beflügelt, und manchmal auch, was ihn dazu bringt, morgens aufzustehen, obwohl es draußen kalt, dunkel und nass ist.
Auch wenn man sich seiner Werte und Ziele oft nicht bewusst ist, beeinflussen diese das tägliche Leben. Ein Mensch trifft jeden Tag hunderte, wenn nicht tausende von Entscheidungen. Die meisten davon sind eher unwichtig, wenn man das Leben als Ganzes betrachtet, doch situationsbezogen sind sie notwendig.
Denken Sie einmal bewusst über die Routinen und Traditionen nach, die Teil Ihres täglichen Lebens sind. Warum trinken Sie Kaffee? Oder Tee? Sie mögen den Geschmack? Weil es gut für Sie ist? Weil Sie ohne nicht aufwachen können? Was sagt Ihre Antwort über Sie und Ihre Werte aus? Ihnen ist Ihre Gesundheit wichtig? Sie bekommen nicht genug Schlaf? Anderes Thema: Sie fahren vermutlich ein Auto. Warum haben Sie gerade dieses Auto gekauft? Es war billig? Es war das Beste seiner Klasse? Sie kaufen nur deutsche Autos? In Ihrem Beruf muss man ein bestimmtes Statussymbol haben? Warum haben Sie kein Auto? Aus Überzeugung? Weil Sie das Geld lieber für andere - Ihnen wichtigere Dinge - ausgeben?
Wie Sie sehen, kann man alle diese Entscheidungen auf Werte zurückführen. Sie wählen das, was Ihnen wichtig ist. Sie bevorzugen das, was Ihnen wertvoller erscheint. Werte sind sehr subjektiv. Einer trinkt Kaffee,
weil es gut für
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