Max Erzählbände - 01 - Max und die klasse Klassenfahrt
sich den großen Hühner-Wecker extra auf fünf vor zwölf gestellt. Aber zum Einschlafen erzählten Nico und Lukas noch Witze und als ihnen keine mehr einfielen, begann Jamal Tierstimmen nachzumachen. Max, Lukas und Nico versuchten zu raten, welches Tier Jamal nachmachte – Hund, Katze und Kuh waren der Anfang, dann aber kamen Pinguin, Kamel und schließlich die Giraffe dran. Und die Geräusche, die diese Tiere machen, klangen so lustig, dass Lukas auf die Idee kam, Tier-Pupsgeräusche nachzumachen. Da war es schon halb zehn und Max war gar nicht mehr müde – er konnte nicht mehr aufhören zu kichern und zu gackern.
Plötzlich war einfach alles lustig, was irgendeiner der vier Jungs sagte oder machte. Es genügte, dass einer kicherte, schon steckte er die anderen an. Max war sich sicher, dass sie bis zum Morgengrauen kein Auge zutun würden.
Aber dann war er wohl doch eingenickt. Denn gerade als er von einem Hahn träumte, der gegen einen Hund Fußball spielte und dabei wie verrückt krähte, rüttelte ihn jemand an der Schulter.
„Max! Max! Wach auf und stell das Hühnchen endlich aus!“
Max kam zu sich. Der Wecker krähte.
„Wo geht dieser Mistwecker aus? Gleich ist ganz Finkenstein wach!“ Nico suchte vergebens nach einem Schalter an Max’ Wecker.
Max schlug dem Gockel auf den Kopf. Sofort war Ruhe.
Nico atmete auf. „Ich dachte schon, ich müsste ihm den Hals umdrehen.“
Auch Jamal war wach. Nur Lukas schnarchte noch vor sich hin. Jamal rüttelte und schüttelte die Schlafmütze. Max kniff Lukas sogar in den dicken Zeh. Aber es war nichts zu machen: Lukas schlief wie ein Stein. Erst als Nico Lukas unter den Fußsohlen kitzelte und Jamal ihm die Nase zuhielt, zuckte er zusammen und öffnete die Augen.
„Geisterstunde! Wach auf!“, sagte Nico.
Lukas nickte. Er setzte sich sogar im Bett auf.
Aber während Max, Nico und Jamal ihre Bettlaken von den Matratzen zogen, war Lukas schon wieder im Sitzen eingeschlafen. Jamal stupste ihn in die Seite. „He, Lukas! Wach auf!“
Aber dieser Stupser sorgte nur dafür, dass Lukas zurück auf seine Matratze kippte.
Jamal, Nico und Max sahen sich an.
„Den können wir vergessen“, meinte Nico.
„Okay, dann eben ohne Lukas!“, flüsterte Max. „Wäre ja eh blöd, wenn er uns mitten auf der Treppe einschlafen würde!“
Max schnappte sich seine Riesentaschenlampe. Auch Jamal und Nico holten ihre Taschenlampen raus. Dann klemmten sich die drei Jungs die weißen Bettlaken unter die Arme und schlichen sich aus dem Zimmer.
clear
Die grün-gelben Lichter über den Notausgängen beleuchteten den Flur nur schwach. Vor den Fenstern war pechschwarze Nacht.
Sie ließen ihre Taschenlampen ausgeschaltet und schlichen sich an den beiden anderen Jungszimmern und der Tür, hinter der Herr Kramer schlief, vorbei auf die Treppe zu. Max war gerade auf der ersten Treppenstufe angekommen, als er plötzlich ein lautes Rumpeln hinter sich hörte.
„Autsch, verflixt!“, schimpfte Nico.
„Psssst!“, machten Max und Jamal.
Nico war ausgerechnet genau vor Kramers Tür über einen Zipfel seines Bettlakens gestolpert und hingefallen. Er rappelte sich schnell hoch.
Sie rannten die Stufen rauf, aber auf halber Treppe wartete die nächste Überraschung: Ein riesiges Ungetüm, ein Werwolf oder irgendeine Art Höllenhund, kam angerannt und bellte! Max schaltete seine Taschenlampe ein.
„Halt die Klappe, Bob! Oder bell wenigstens leise!“, schimpfte Max. Der Hund konnte ihnen mit seinem Gebell die ganze Geisterstunde versauen! Außerdem hatte er Max total erschreckt.
Aber es half nichts. Bob stand da, versperrte den Jungs den Weg in den ersten Stock und bellte.
Zum Glück war Nico dabei. Der brauchte dem Hund nur sanft die Hand auf die Schnauze zu legen. Schon war Bob still und friedlich wie ein Schaf.
„Warte auf mich, Bob. Ich komme gleich zurück!“, flüsterte Nico dem Hund zu. „Halt hier Wache! Und wenn jemand kommt, dann warnst du uns, okay?“
Max glaubte zwar nicht, dass Hunde so etwas Kompliziertes verstehen konnten, aber zumindest blieb Bob sitzen und ließ sie endlich vorbei in den ersten Stock des Hauses.
Unter der Tür von Frau Geisburg schimmerte noch Licht. Max drehte sich vorsichtshalber zu Nico und Jamal um und gab ihnen ein Handzeichen. Die beiden blieben stehen. Max deutete auf den Lichtschein unter der Tür.
Sie hielten den Atem an und schlichen ganz langsam und lautlos an Frau Geisburgs Tür vorbei.
Das Zimmer, auf das Max,
Weitere Kostenlose Bücher