Max Erzählbände - 01 - Max und die klasse Klassenfahrt
Nico und Jamal es abgesehen hatten, war das dritte und letzte auf dem Mädchenflur. Hinter dieser Tür schliefen Pauline, Julia, Salima und Sarah. Diese vier wollten Max, Nico und Jamal ein bisschen erschrecken. Sie hatten die Tür fast erreicht, als Max plötzlich ein Geräusch hörte.
Es war ein Knurren! Es war zwar nur leise, aber es war ein Knurren!
Max’ Herz blieb fast stehen. Seine Füße wollten absolut keinen Schritt mehr machen. Er glaubte schon, dass er den heißen Atem eines Monsters in seinem Nacken spürte.
Auch Jamal und Nico blieben wie angewurzelt stehen.
Wieder knurrte es hinter ihnen. Und diesmal war es etwas lauter. War da vielleicht doch ein echter Werwolf hinter ihnen her?
Wie in Zeitlupe drehten die drei Jungs sich um und … „Bob!“
Nico stöhnte. Der Hund schien sich unsterblich in ihn verliebt zu haben. Er war hinter ihnen hergeschlichen. Und vom Schleichen verstand Bob offensichtlich was. Nur das Knurren, das hätte er sich sparen sollen.
„Du hast uns zu Tode erschreckt!“, schimpfte Nico leise mit seinem neuen Freund. „Hau ab! Warte vorne! Hier hast du nichts verloren!“
Bob legte den Kopf schief. Und als Nico noch einmal sagte: „Los, ab in die Eingangshalle!“, trabte er weg.
Die drei Jungs atmeten auf.
Sie zogen sich die Bettlaken über die Köpfe, schalteten die Taschenlampen ein und hielten sie so fest, dass die Laken von innen angestrahlt wurden. Dann tastete Max, der nichts mehr sehen konnte, nach der Türklinke des Mädchenzimmers.
Er drückte die Klinke hinunter und stolperte mit einem leisen „Huhuuuu!“ ins Zimmer. Ihm folgten die beiden anderen: Erst kam Gespenst Nico, das schön „Buhuuuu, buhuuu“ sagte. Dann kam Gespenst Jamal.
Jamal hatte nicht viel Ahnung von Gespenstern. Denn er machte nicht „Hui buh“ oder „Huhuuuu“. Er machte einfach Krach. Einen ziemlichen Krach sogar: Er rannte vor den Schrank, dass es nur so rumste und schrie dann: „Autsch, mein Kopf! Verflixte Kiste!“
Er versuchte sich den Kopf zu halten und fuchtelte mit der anderen Hand gleichzeitig wild herum, um sich nicht noch einmal den Kopf zu stoßen. Dabei erwischte er aus Versehen Max’ Bettlaken und zog es ihm vom Kopf.
„Jamal, du Esel!“, flüsterte Max und wollte sich das Bettlaken schnell wieder über den Kopf ziehen. Aber es war schon zu spät.
Die Mädchen schalteten ihre Taschenlampen ein. Sie hockten in ihren Betten und dachten gar nicht daran, sich zu erschrecken! Sie lachten!
Max, Nico und Jamal standen betreten im Mädchenzimmer. So hatten sie sich das Ganze nicht vorgestellt.
„Super Idee, ihr Nachtgespenster!“, sagte Pauline. „Aber das nächste Mal schneidet ihr besser Löcher in die Bettlaken, damit ihr auch was seht!“
„Löcher in die Laken schneiden?“, fragte Nico. „Und was soll ich dann meiner Mutter erzählen?“
Salima zuckte mit den Schultern. „Du könntest ihr erzählen, dass du da reingebissen hast, weil du so einen großen Hunger hattest!“
Die Mädchen lachten wieder.
Die Jungs sahen sich an. Lachten die Mädchen sie etwa aus?
Aber Pauline sagte versöhnlich: „Apropos Hunger! Hat hier irgendjemand Lust auf ein Mitternachtsmahl? Wir haben aber leider nur Süßigkeiten.“
„Ach, das macht doch nichts“, sagte Jamal.
„Gespenster essen sowieso nichts anderes!“
In diesem Augenblick kratzte es an der Tür.
„Schnell, Lichter aus!“, flüsterte Pauline.
Schlagartig verloschen alle Taschenlampen im Mädchenzimmer. Es war stockfinster. Max’ Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt.
Es kratzte wieder an der Tür.
„Das ist garantiert Bob“, hörte Max Nico ziemlich genervt sagen.
Nico rief: „Hau ab!“
Aber da sagte eine ziemlich unheimliche Stimme: „Ich denk nicht dran, Nico!“
Nico schaltete seine Taschenlampe wieder ein und glotzte auf die verschlossene Tür.
„Wer war das?“, flüsterte er.
Die anderen zuckten mit den Schultern.
Die Stimme kam Max bekannt vor. Es war nicht die Stimme eines Kindes. Es war die Stimme einer Frau. Die Türklinke wurde heruntergedrückt.
Max hätte sich fast in die Hose gemacht vor Schreck: Im Türrahmen erschien ein Nachtgespenst, das von Nicos Taschenlampe angeleuchtet wurde! Ein Nachtgespenst, das ihre Namen kannte.
„So, so, Max ist also auch da und Jamal, das war klar! Und wo habt ihr Lukas gelassen?“
„Im Bett“, hörte Max sich selbst sagen. Er schaltete seine Taschenlampe wieder ein. Endlich erkannte er, wer da
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