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Maxi "Tippkick" Maximilian

Maxi "Tippkick" Maximilian

Titel: Maxi "Tippkick" Maximilian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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Dann nahmen wir uns bei der Hand und stolperten hinter ihnen her durch den Wald. Zwei Schluchten hinab und zwei Hänge hinauf. Dann über eine Brücke aus Holz mit riesigen Löchern im Boden. Durch die fielen Kieselsteine in endlose Tiefen hinab. Schließlich öffnete sich ein Tor, ächzend und knarrend, aus verrostetem Stahl. Wir tasteten uns eine lange, schwankende Leiter hinauf und dort nahmen wir unsere Schals wieder ab.
    „Beim fliegenden Orientteppich!“, zischte Deniz, der Türke.
    „Ja, Santa Panter im Raubkatzenhimmel! Marlon, hast du das deinem kleinen Bruder echt zugetraut?“
    Doch Marlon, die Intuition, war so sprachlos wie der Rest der Wilden Fußballkerle um ihn herum. Wir standen mitten in einem riesigen, uralten Raum. So riesig, dass wir sein Ende erst sahen, als Fabi den Hebel des Sicherungskastens umschlug. Riesige Lampen leuchteten auf.
    Und jetzt sahen wir alles.
    Über den löcherigen Wänden aus Holz stand ein Giebel aus vernietetem Stahl. In ihm hingen rostige Zahnräder wie Spinnen im Netz. Doch darunter war Platz. Endlos Platz, und der Boden war aus uralten, von unzähligen Arbeiterfüßen glatt geschliffenen Dielen – perfekt, um darauf Fußball zu spielen.
    „Dampfender Teufelsdreck!“
    „Und Sakra-Rhinozeros-Pups! Was ist das?“, staunte Raban.
    „Ein altes Bergwerk!“, lächelte Fabi und genoss seinen Triumph. „Aber das ist es einmal gewesen. Jetzt gehört es Leon und mir.“
    „Ja, merkt euch das!“, grinste Leon. „Doch bis wir Hallen-Stadtmeister sind, seid ihr hier unsere Gäste!“

    „Oder bist du etwa anderer Meinung, Willi?“, fragte Fabi scheinheilig. „Geht das hier nicht als Turnhalle durch?“
    Willi pfiff leise, aber ehrfurchtsvoll durch die Zähne. „Doch, das ist genau das, was wir brauchen!“, schmunzelte er und spuckte laut in die Hände. „Fast genau, meine ich!“
    Einen Augenlidaufschlag lang waren Leon und Fabi richtig verdattert.
    „Los! Worauf wartet ihr noch?!“ Willi krempelte jetzt schon die Ärmel hoch. „Holt Werkzeug und Bretter. Wir müssen die Löcher in den Wänden verschließen! Und Tore hab ich auch noch keine gesehen. Oder täusch ich mich da? Was ist? Leon und Fabi? Habt ihr etwa kein Werkzeug in eurem Versteck?“
    Huch! Das grenzte fast an Beleidigung. In Nullkommanix schafften die beiden das Werkzeug herbei. Willi teilte uns ein und ein paar Stunden später waren nicht nur die Löcher in den Wänden geflickt, sondern die Halle war leer geräumt und gefegt und an ihren Stirnseiten standen zwei richtige Tore.
    „So und jetzt kommt alle zusammen!“, befahl Leon. „Machen wir unseren Kreis!“
    Er lief zur Mitte der Halle und dort stellte er sich mit uns auf. Schulter an Schulter, die Arme übereinandergelegt und die Köpfe zur Mitte geneigt, standen wir da und schauten uns tief in die Augen. Selbst ich konnte das.
    „So, und jetzt schwört ihr!“, sagte Leon leise und fest. „Ihr schwört, dass ihr diesen Ort niemals verratet. Dass ihr ihn niemals allein suchen oder aufsuchen werdet und dass ihr ihn nach der Hallen-Stadtmeisterschaft sofort wieder vergesst!“
    „Das schwören wir!“, antworteten wir alle. Das heißt, ich bewegte wieder einmal nur meinen Mund.
    „Dann ist alles gut!“, lachte Fabi.
    „Ja, solange du wild bist!“, schrien wir, dass die alten Stollen des Bergwerks tief unter uns in der Erde erbebten.

    Doch ich hielt mir plötzlich die Ohren zu. Ich konnte den Lärm nicht ertragen. Schlotterbein und Tarzanschrei! Was war mit mir los? Zum Glück merkte es keiner. Wir verbanden uns wieder die Augen. Leon und Fabi führten uns durch das Fauchende Tor und über die Geisterbrücke zu den Rädern zurück. Von dort ging es durch den Wilden Wald, über die Magische Furt und den Flusslauf hinauf zurück in die normale, uns allen bekannte Welt. Am Winterlagerfeuer-Platz verabredeten wir uns. Wir wollten uns am nächsten Tag sofort nach Schule und Hausaufgaben vor der Furt treffen. Dann sprengten wir auseinander und jeder fuhr für sich zufrieden und müde nach Haus.

Auf allen Seiten umstellt
    Die Kirchturmuhr hinter den Bäumen schlug zwölf: Mitternacht. Da erreichte ich die piekfeine Alte Alle Nr.1. Unser Haus ragte vor mir in den Sternenhimmel hinauf und es sah gar nicht mehr aus wie das Haus, in dem ich, seit ich denken kann, lebte. Es sah aus wie ein böser Zyklop und sein einziges Auge war das beleuchtete Fenster im Arbeitszimmer meines unermüdlichen Vaters. Das starrte mich jetzt feindselig an. Doch es

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