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Maxi "Tippkick" Maximilian

Maxi "Tippkick" Maximilian

Titel: Maxi "Tippkick" Maximilian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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Knox.
    Die Viererkette in einer Person hatte ihn auf allen Seiten umstellt. Es gab keinen Ausweg, als einen blitzschnellen, knallharten Pass quer durch die Halle nach links, wo Vanessa, die Unerschrockene, stürmte. Die stoppte Fabis Geschoss so lässig, als wär er aus Watte, und schaute sich seelenruhig um.
    „Vorsicht! Hintermann!“, schrie Markus, der Unbezwingbare, in seinem Tor.
    Aber Vanessa schenkte Deniz, der Lokomotive, der sie mit aller Entschlossenheit angriff, nur ein verzeihendes Lächeln und schob das Leder mit dem rechten Außenriss in die Mitte des Spielfelds hinein. Dort lauerte Leon, der Slalomdribbler, Torjäger und Blitzpasstorvorbereiter. Er lupfte das Leder mit der Fußspitze hoch in die Luft, beförderte es über den Oberschenkel auf seinen Kopf und balancierte die Kugel auf seiner Nase. Er war die Provokation in Person. Aber das war Leon egal. Er wartete nur auf Juli und Deniz. Die dampften und kochten vor Wut, grätschten Vollspeed auf ihn zu und nahmen ihn wie zwei Sensen in ihre Zange. Doch Leon wollte kein Foul. Im letzten Augenblick sprang er hoch in die Luft, ließ den Ball über den Hinterkopf rollen und kickte ihn mit der Ferse zurück.
    „Maaaahxiiiieee!“, rief er und wieder brüllte der Löwe.
    „Daaaaas iiiiist deiiiiin Baaaallll!“, fauchte Fabi wie ein Säbelzahntiger und Vanessas Stimme klang wie das Gebrüll eines ausgewachsenen Tyrannosaurus Rex.
    „Loooos! Maaaachch diiieehhh Kiiiiehsteeeeh!“
    Ja! Und das wollte ich auch. Ich rannte auf den Ball zu, doch die Luft um mich herum war urplötzlich aus flüssigem Honig. Überall hielt sie mich fest und die Geräusche waren so laut und verzerrt, als tauchte ich in einer alten Blechbadewanne unter Wasser. Meine Schritte krachten auf die alten Dielen der Halle, als schlüge mir jemand mit einem Hammer gegen den Kopf. Der Ball hüpfte vor mir wie auf einem Silbertablett. Ich musste ihn doch nur treffen! Aber jedes Mal wenn er den Boden berührte, schrie ich auf. So krachte das Leder gegen das Holz. Mein eigener Atem machte mir Angst. Mein Puls rauschte wie ein Wasserfall zwischen den Schläfen. Mein rechter Fuß holte aus: 15 Meter zum Tor. Das war meine Entfernung. Marlon, der bei den andern zwischen den Torpfosten stand, hatte nicht den Hauch einer Chance.
    „MMMMAAAAAAHHHXXXXIIIIEEEE!“, brüllten alle um mich herum.
    Doch ich hatte Angst. Ich wollte, aber ich konnte es nicht. Um mich herum war alles zu laut. Den Knall meines eigenen Schusses hätte ich bestimmt nicht ertragen, und anstatt zu schießen, verwandelte sich mein rechtes Dampfhammerbein in handwarme Knete. Ich knickte ein und fiel über das Leder.

    Ich, Maxi „Tippkick“ Maximilian, der Mann mit dem einstmals härtesten Schuss auf der Welt, schlug flach und der Länge nach auf dem harten Holzboden auf, und als das überraschte Raunen der anderen in Enttäuschung verebbt war, war es endlich ganz still.
    Ich sah mich um, doch die Tränen in meinen Augen machten mich blind. So blind wie Raban und Deniz. Die anderen Wilden Fußballkerle huschten als verschwommene Schatten um mich herum. Was würden sie tun? Sie säuselten, zischten und flüsterten, doch ich konnte nichts mehr verstehen. Ich hatte Angst. Ich dachte an Gnome, Trolle, Gespenster, Vampire – und zuckte zusammen, als jemand ganz nah über mir war.
    „Hey, Maxi, was ist?“, fragte mich Marlon und ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
    „Willst du nicht mit uns reden?“, fragte er ernst und besorgt. „Wir brauchen dich, weißt du.“
    Aber ich schüttelte nur den Kopf.
    „Warum?“, fragte Marlon.
    Ich sah ihn an und zerbiss meine Lippen. Ich hätte so gern gesprochen. Marlon war wirklich mein Freund. Alle waren sie meine Freunde.
    „Maxi! Warum?“, fragte Marlon noch mal.
    Die Fältchen um seine Augen lachten mich an. Sie machten mir Mut. Da nahm ich mein Herz in die Hand.
    „Ich kann nicht!“, sagte ich endlich und die Tränen schossen mir aus den Augen. „Ich kann nicht. Ich kann überhaupt nicht mehr sprechen! Merkt ihr das nicht?“
    Doch wieder einmal bewegte ich nur die Lippen. Außer Luft kam aus meinem Mund überhaupt nichts heraus. Die anderen waren geschockt. Sie schauten sich an. Was war denn das? Was war mit mir los? Ich hörte ihre Gedanken in meinem Kopf: ,Maxi ist durchgeknallt. Er ist verrückt, banane, meschugge, nicht mehr ganz sauber hier oben. Da muss man was tun! Unbedingt muss man das!‘
    Aber genau das wollte ich nicht. Nein! Ich war nicht verrückt und

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