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Maxi "Tippkick" Maximilian

Maxi "Tippkick" Maximilian

Titel: Maxi "Tippkick" Maximilian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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Wir müssen aufbrechen“, sagte Marlon, stand auf und ging zurück zu den andern. „Leon! Worauf wartest du noch? Wir wollen trainieren!“
    Leon zögerte keinen Moment.
    „Auf zur Geheimhalle!“, rief er und dann sausten sie los.
    Ich blieb im Schnee sitzen. Selbst als meine Freunde außer Sicht waren, bewegte ich mich nicht vom Fleck. Doch es wurde von Augenblick zu Augenblick unerträglicher und dann hielt ich es nicht länger aus. Ich sprang auf mein Fahrrad und raste den anderen nach. Ich fuhr so schnell, wie ich konnte: durch die Magische Furt und in den Wilden Wald, drei Hügel hinauf und vier Schwindel erregende Gräben hinab. Mindestens vier. Ich wusste überhaupt nicht mehr, wo ich war. Doch als ich die nächste Hügelkuppe erreichte, sah ich sie endlich: Auf der anderen Seite des Grabens hielten sie an und verbanden sich die Augen.

    „Hey, wartet! Wartet auf mich!“, wollte ich rufen, doch ich konnte es nicht. Deshalb trat ich in die Pedale. Ich tauchte senkrecht in den Hang ein und raste ohne zu bremsen, während die Baumwurzeln meine Vorderradfederung bis zum Lenker hoch stauchten, den gegenüberliegenden Hügel wieder hinauf. Dort sprang ich über die Kuppe, segelte haarscharf an den Köpfen und verbundenen Augen der Wilden Fußballkerle vorbei und kam vor Leon und Fabi zum Stehen. Die konnten als einzige Wilde Kerle noch sehen. Sie wichen erschrocken vor mir zurück und auf meinem Gesicht entstand mein berühmtes lautloses, grinsendes Lächeln.
    „Heiliger Muckefuck!“, staunte Fabi.
    „Das wurde aber auch Zeit!“, zischte Leon und versuchte seinen Schreck zu verbergen.
    „Was is’n passiert?“, fragte Marlon.
    „Nichts. Gar nichts“, grinste Leon mich an. „Maxi ist nur gekommen und er hätte dir beinah einen neuen Haarschnitt verpasst!“
    „Santa Panter!“, zischte Rocce dunkel und vorahnungsvoll.
    Das berühmte lautlose, grinsende Lächeln erlosch. Wortlos stellte ich mein Fahrrad an einen Baum und verband mir die Augen. Dann ging es los. Wir nahmen uns bei der Hand und Leon und Fabi führten uns über die Gespensterbrücke und durch das Fauchende Tor in die Geheime Halle hinein: Leons und Fabis großes Geheimnis, das sie uns anvertraut hatten, damit wir uns für die Hallen-Stadtmeisterschaft qualifizieren konnten.

Gummibeine
    Fasziniert schauten wir uns in der Geheimhalle um. Auch wenn wir erst gestern Leons und Fabis Geheimtreffpunkt in eine Fußballhalle umgebaut hatten, staunten wir heute über diesen besonderen Ort. Dann rief uns Willi zusammen und wir hockten uns alle in einen engen, geschlossenen Kreis.
    „Der wichtigste Unterschied zwischen Halle und Außenfeld ist die Größe. Die Halle ist kleiner, schneller und härter. Hier spielt ihr Eishockey, Rocce, hast du gehört?“, erklärte uns Willi. „Da ist nicht so viel Zauber dabei. Eishockey mit stumpfen Schlittschuhen. Das geht auf die Knochen und die Kondition. Leon! Jeder spielt vorn und hinten zugleich. Ihr seid nur zu fünft auf dem Platz und der Torwart darf nicht aus dem Kasten. Deshalb passt schnell und direkt. Fabi, du bist nicht der Stärkste im Dribbeln. Benutz die Bande als Doppelpasspartner. Ja, und das gilt für dich: Maxi, die Halle ist ungerecht und gemein. Die Spiele dauern nur zehn Minuten. Da ist oft nicht allzu viel drin. Bevor man den Gegner im Griff hat, ist es schon wieder aus und vorbei. Vorn vor den Toren stapeln sich die Spieler auf engstem Raum. Da gibt es kein Durchkommen.
    Meistens entscheidet ein einziges Tor, und das wird fast immer aus der zweiten Reihe erzielt. Deshalb bist du unser wichtigster Mann. Maxi, dein Schuss ist die halbe Qualifikation. Ja, und vielleicht die halbe Stadtmeisterschaft.“
    Ich wurde so rot wie die Nase von Rudolph, dem Rentier, und Willi schob sich die Baseballmütze in den Nacken zurück. Er kratzte sich an der Stirn und auch die anderen Wilden Kerle wurden nervös. Sie musterten mich. Ich spürte ihre Augen und ihr unruhiger Atem strich mir heiß und kalt durchs Gesicht.
    „Verfluchte Hacke, Maxi! Im Vergleich zur Halle ist unser Teufelstopf , der Hexenkessel aller Hexenkessel, so ruhig und so still wie der Mond.“
    Das hatte Willi schon einmal gesagt. Am Winterlagerfeuer. Aber warum wiederholte er es?
    „Maxi, hast du gehört? Selbst ohne Zuschauer vervielfacht sich jedes Geräusch. Es kracht und donnert und hallt, als spielten wir unter einer riesigen Glocke. Doch beim Turnier, wenn die Eltern und Freunde aller zehn Mannschaften zuschauen werden, wird

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