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Maximum Trouble

Maximum Trouble

Titel: Maximum Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hen Hermanns
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zum Essen empfehlen können. Sie kennen sich doch hier anscheinend aus.«
    »Ach so, ich nehme Salat Schönbrunn.«
    »Na schön, Schönbrunn also. Zweimal bitte«, sagte ich zu der Kellnerin, die sich endlich an unseren Tisch bemühte. »Und zwei Kölsch bitte.«
    »Ein Kölsch und ein Mineralwasser«, korrigierte Bohling. Ich ließ das unkommentiert.
    »Und was macht mein spezieller Freund Frank so zur Zeit?« fragte ich.
    »Kann sein, daß ich ihn loswerde. Stellen Sie sich vor, Reinartz, der hat sich für einen Job in Leipzig beworben.«
    »Bei der Kripo im Wilden Osten?«
    »Nee. Als Chef einer Sicherheitsgruppe für einen großen Immobilienkonzern.«
    »Ist nicht wahr.«
    »Er meint, das hätte Zukunft, die würden sich da drüben bald um Grundstücke und Häuser mit Gewalt auseinandersetzen.«
    »Und dann werden Sie sein Nachfolger?«
    »Wer weiß?« Bohling grinste siegessicher.
    »Hoffentlich muß der nicht erst eine Aufnahmeprüfung mit Intelligenztest machen, dann wird nichts aus Ihrer Beförderung.«
    Die Rädchen in Bohlings Intelligenzmechanismus summten ein Weilchen, dann rasteten sie ein, und er lachte dankbar auf. Die Kellnerin brachte Kölsch und Wasser.
    »Und wie geht’s mit dem Fall Wachsmuth?« fragte ich.
    Bohling lächelte und gab seinem Blick etwas Durchtriebenes und Gönnerhaftes. Ich gönnte es ihm und fragte mich, wie er es schaffte, so absolut grau auszusehen. Seine Gesichtsfarbe war nahezu deckungsgleich mit der seines Anzugs. Und eine kleine Diät hätte ihm wirklich nicht geschadet. Er war zwar nicht direkt dick, aber ein bißchen schwabbelig erschien er mir schon, wenn ich ihn genauer betrachtete. Und die graue Gesichtsfarbe hatte sogar einen Stich ins Gelbliche. Aber da kamen auch schon die gesunden kalorienarmen Salate.
    »Mahlzeit«, sagte Bohling völlig ironiefrei, stocherte tapfer auf den Teller ein und karrte sich eine große Ladung in den Mund. Ich tippte mit dem Zeigefinger an meinen linken Mundwinkel, und er sah mich fragend an. Ich hielt als ergänzenden Tip meine Serviette hoch. Bohling versuchte, mit noch mahlendem Mundwerk zu lächeln, griff seine Serviette und wischte das Joghurt-Rinnsal weg.
    »Tja«, sagte er dann, »ich kann Ihnen im Grunde nur bestätigen, was Sie schon von Ihrem Klienten erfahren haben. Wachsmuth hat also dieser Düsseldorfer Immobiliengesellschaft die Häuser verkauft und sich das Geld bar auszahlen lassen.«
    »Sie wissen doch mehr, Bohling.«
    »Ein bißchen schon.«
    Er fuhr sich wieder eine Riesenladung ein und kaute knirschend. Man kann von Marlon Brando halten, was man will, aber wenn er sagt, daß er Eiskrem lieber als Salat mag, weil Salat zuviel Krach beim Essen macht, dann hat er einfach recht. Bohling verstand es gut, einen auf die Folter zu spannen. Aber dann konnte er es endlich selbst nicht mehr aushalten. Bühne frei für den großen Zampano.
    »Natürlich weiß ich ein bißchen mehr. Erstens weiß ich, daß er von selbst an die Düsseldorfer rangetreten ist. Er wollte unbedingt verkaufen. Und zweitens haben wir sein Haus in Rodenkirchen untersucht.«
    Er sah mich herausfordernd an. Also bitte, sollte er seine Genugtuung haben.
    »Und? Was haben Sie gefunden, Herr Bohling? Eine Leiche im Keller?«
    »Er wohnt ganz anständig. Ist ja mit seinem Vermögen kein Problem. Ne richtige Bibliothek hat der sogar. Und eine Videothek. Hauptsächlich Rambo, Terminator und soon Zeugs. Und im Keller haben wir tatsächlich was gefunden.« Er spießte ein Tomatenviertel auf und kaute genüßlich.
    »Nu sagen Sie schon.«
    »Blut, Reinartz, jede Menge Blut.«
    »Ach du Scheiße.«
    »Wir haben es analysieren lassen.«
    »Und? Ist es seins?«
    »Es ist Hühnerblut.«
    »Na, da sitzen wir hier ja im passenden Lokal.«
    »Und was würden Sie daraus folgern, Herr Reinartz? Aus dem Hühnerblut?«
    »Ich würde sagen, da hat jemand versucht, einen Mord vorzutäuschen, und zwar auf eine nicht sehr clevere Art. Oder Wachsmuth rupft in seiner Freizeit gerne mal das eine oder andere Hühnchen.«
    »So ähnlich denken wir auch.«
    »Und was noch? Weitere Spuren?«
    »Er hatte offensichtlich vor zu verreisen. Im Kleiderschrank fehlen diverse Klamotten. Wir konnten keinen Koffer finden, und Rasierapparat und Zahnbürste waren auch weg.«
    »Auto?«
    »In der Garage. Wahrscheinlich ist er mit dem Zug nach Düsseldorf.«
    »Und haben Sie die Düsseldorfer Immobilienhaie befragt?«
    »Natürlich. Denen hat er erzählt, er würde eine längere Reise machen. Und

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