Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
kreativen und talentierten Herausgebers bei Pocket Books.
Eine Zeitlang lag die Fortsetzung von DS9 besonders stark im Trend; ständig erschienen neue Bücher. Glauben Sie, dass das Finale von DS9 viel Raum für weitere Geschichten lässt?
Das glaube ich absolut. Sehr viele lose Enden wurden in der letzten Episode zusammengeknotet, aber meiner Meinung nach ist einer der Hauptaspekte der Serie die Entwicklung besonderer Charaktere gewesen, und das hat sie auch so erfolgreich gemacht. Gerade da gibt es noch viele Geschichten zu erzählen, zum Beispiel über Kira, Bashir, Ezri, Nog und sogar Quark. Und natürlich gibt es die genannten neuen Figuren, die geradezu danach schreien, ihre eigene Entwicklung zu durchlaufen. Da besteht sehr viel Stoff für ein großes Drama.
Hinzu kommt noch, dass nicht alle fortlaufenden Geschichten zu Ende erzählt wurden.
Fragen wir Sie als Autor, der dafür bekannt ist, dass er den Charakteren immer besonderen Platz eingeräumt hat: Die Figuren bei DS9 waren viel detaillierter ausgearbeitet als das bei anderen
Star Trek
-Serien der Fall gewesen ist. Die Romane füllen normalerweise diese Lücken. Dementsprechend muss es etwas anders sein, über DS9 zu schreiben, oder?
Ich persönlich weiß nicht, inwiefern es einen Unterschied macht, ob ich einen DS9- oder TNG-Roman schreibe. Wenn ich mich hinsetze, mir eine Geschichte ausdenke und dann anfange, den Roman zu schreiben, ist mein Ziel immer, einfach nur ein gutes Buch mit glaubwürdigen Charakteren zu abzuliefern, die Spaß machen.
Aber ich verstehe, worauf Sie hinaus möchten, wenn Sie von der besonderen Charakterentwicklung bei DS9 sprechen. Ich habe neulich wieder eine Episode der Serie gesehen – viele Episoden sehe ich nun erst zum zweiten oder dritten Mal. Ich bin erstaunt darüber, wie gut die Serie ist und wie echt die Figuren in Hinsicht auf ihre Entwicklung sind. Außerdem sind die Episoden menschlich und deswegen so leicht zugänglich. Also, in der Beziehung denke ich, dass DS9 eine fertige Bühne liefert, auf der man die Figuren noch näher betrachten und weiterentwickeln kann. Ich denke, dass das auch bei den anderen Serien der Fall ist, aber bei denen ist es dann schwieriger, weil die monolithischer auf ihre Captains konzentriert waren.
Das erscheint sicher ziemlich paradox, denn die DS9-Figuren sind schon so gut entwickelt, aber ich denke, dass sie gerade deswegen einfacher zu Papier zu bringen sind. Es ist einfacher, da man weiß, wie sie reagieren, wenn sie mit einer bestimmten Situation fertig werden müssen.
Über welchen DS9-Charakter schreiben Sie am liebsten?
Das ist eine schwierige Frage. Wenn man für einen Charakter die richtige Geschichte findet, dann macht es immer Spaß, sie zu schreiben. Irgendwie habe ich aber eine besondere Leidenschaft für Quark entwickelt. Wahrscheinlich deshalb, weil sich sein Charakter vom Beginn bis zum Ende der Serie am wenigsten verändert hat. Komisch, oder? Während ich
The 34th Rule
schrieb, mit Sicherheit auch während der Arbeit an
Zwielicht
, entdeckte ich meinen Wunsch nach einem Quark, der nicht menschlicher, sondern ein reiferer Ferengi, eine reifere Person wird. Ich habe versucht, ihn in
Zwielicht
dahingehend vorwärts zu bringen. Ich mag es auch, über Kira zu schreiben. Und ich habe auch an Elias Vaughn, einem der neuen Charaktere, Gefallen gefunden, weil er sich von vielem Gehabtem absetzt.
Mission Gamma
bestätigt den fortwährend Trend zu
Star Trek
-Romanreihen, deren Bände von verschiedenen Autoren stammen. Wie schwierig ist es, nur einen Teil einer übergreifenden Handlung zu schreiben?
Es können Schwierigkeiten auftreten, die bei einem völlig unabhängigen Roman gar kein Thema sind. Im Fall von
Mission Gamma
mussten die Autoren nicht nur die Kontinuität der gesamten TV-Serie im Hinterkopf behalten, sondern auch die der DS9-Fortsetzung und speziell die der anderen Bücher dieser Subserie. Wir alle arbeiteten zusammen daran, dass alles zueinander passt, unter der Regie von Marco. Hilfreich war meiner Meinung nach, dass jeder Band der
Mission Gamma
-Reihe eine komplett eigenständige Geschichte erzählt, während er die Handlungsfäden der Fortsetzungsbücher weiterspinnt.
Obwohl es eine Reihe von Regeln gab, habe ich mich beim Schreiben von
Zwielicht
nicht sonderlich eingeschränkt gefühlt. Es ist in etwa damit vergleichbar, eine bestimmte Art von Gedicht zu verfassen. Wenn ich zum Beispiel ein Sonett schreiben soll, bin ich darauf beschränkt, einen
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