Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
überzugehen. Also, um es deutlich zu sagen: Ja, es ist verdammt viel passiert im
Star Trek
-Universum, und auch ganz schön schreckliche Dinge. Ich finde, gerade die schrecklichen Dinge beschreibt kaum einer so schön wie David Mack.
Trotzdem haben wir auch Alternativen. Mit Serien wie
Voyager
oder
Titan
gehen wir zurück an die Forschungsfront, während es zu Hause politisch etwas angespannter bleibt, wenn man an den Typhon-Pakt denkt. Bedenke ich zudem, was wir mit
Vanguard
gemacht haben, ist das Spektrum für unterschiedliche Geschichten damit heute so breit wie nie zuvor.
Star Trek
-Romane bieten mittlerweile eine große Palette verschiedener Abenteuertypen. Wenn Sie mich fragen: Es gibt keinen Grund, pessimistisch zu werden oder schwarz zu sehen.
Destiny
erzählt die Geschichte der letzten Borgkrise. Dennoch sehen wir danach – Sie erwähnten es ja schon – nicht den Beginn einer neuen Ära, wo es nur um friedliche Erforschung geht. Stattdessen dreht sich sehr vieles um einen neuen politischen Feind, der die Planetenallianz in einer Weise bedroht, die man nicht vorhergesehen hat. Wie würden Sie den Typhon-Pakt charakterisieren? Was macht ihn so gefährlich?
Der Typhon-Pakt ist nicht einfach ein weiterer Gegner, so wie es die Borg oder die Klingonen waren (letztere sind übrigens nach wie vor meine Lieblingsbösewichte). Er greift die Föderation gewissermaßen mit ihren eigenen Waffen an, und das macht ihn besonders. Im Pakt haben sich mehrere Mächte zusammengefunden und ihre bisherigen Konflikte beigelegt – ganz ähnlich wie damals die Menschen, Vulkanier, Andorianer und Tellariten. Die Föderation kam immer deshalb so gut durch alle Krisen, weil sie voller Dynamik steckt und die Vorzüge sehr vieler unterschiedlicher Welten vereint. Und plötzlich steht ihr mit dem Typhon-Pakt jemand gegenüber, der ihr Erfolgsrezept abkupfert. Das muss erst einmal verdaut werden.
Können Sie mit eigenen Worten zusammenfassen, was den Leser in den
Typhon Pact
-Romanen erwartet?
Ohne zu spoilern? Na, sagen wir so: Über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg ist die Föderation immer weiter gewachsen. Sie war der Motor im Alpha- und Beta-Quadranten, hat immer mehr Welten von ihrer Sache überzeugt. Die Föderation war der entscheidende Faktor, der ganz große Player. Jetzt, nach der großen Borginvasion, hat sich daran etwas empfindlich geändert. Durch einige während der Krise getroffene politische Entscheidungen hat sich das Bild dieser einstmals so unbesiegbaren Allianz getrübt. Ihr moralisches Kapital ist weniger geworden. Auch die strategische Lage ist nach dem Massaker, das die Borg angerichtet haben, eine völlig neue. Alte Rechnungen, die teilweise noch auf den Dominion-Krieg zurückgehen, können nun beglichen werden.
So entsteht eine Situation, in der die Föderation die Grenzen ihrer Ausdehnung und ihres Erfolgs erreicht zu haben scheint, so wie einst die Römer. Zudem suggeriert die Gründung des Typhon-Paktes, dass die Föderation nichts Besonderes mehr ist. Sie steht zweifellos vor einer der größten Herausforderungen ihrer Geschichte. Sie muss nicht nur kämpfen, sondern den Beweis dafür antreten, eben
doch
noch ein einzigartiger Weltenverbund zu sein.
Mit
Zwietracht
haben Sie einen Beitrag zur
Typhon Pact
-Reihe geleistet. Wir sind neugierig: Wie wurden Sie Autor dieses Buches, und wie gestaltete sich der Planungs- und Schreibprozess? Wurden Sie durch Vorgaben eingeengt, oder genossen Sie viele schriftstellerische Freiheiten?
Anders als bei
Vanguard
, auf das ich zusammen mit anderen Kollegen (David Mack, Kevin Dilmore, Marco Palmieri) einigen Einfluss hatte, habe ich die weitergeführte Handlung im 24. Jahrhundert (DS9- und TNG-Fortsetzung) nur wenig mitgestaltet. Als mich Lektorin Margaret Clark fragte, ob ich etwas zu den
Typhon Pact
-Büchern beisteuern wollte, hatte ich erst einmal einen Crashkurs in Sachen
Destiny
nötig. In
Zwietracht
baute ich stark auf dem Fundament, das die anderen Autoren mir bereitet haben – auch, was die Charaktere angeht. Was die Figuren betrifft, ist der TNG-Neustart spätestens ab
Mehr als die Summe
auf einen ganz guten Weg gekommen, finde ich. Da die
Typhon Pact
- Bücher mehr oder minder zusammenhängen, kam es darauf an, dass sich die Schriftsteller intern absprechen. Margaret gab uns auch wichtige Hilfestellungen, indem sie manche Storypflöcke eingerammt hat. Eine solche Buchreihe hat stets viele Mütter und Väter.
Wenden wir uns einmal den zentralen
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