Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)
wechselnden Rahmenhandlung in
Voyager
stets das Wichtigste gewesen – wichtiger noch als bei den Vorgängerserien. Gerade
Endspiel
hatte diese Tatsache eindrucksvoll demonstriert, zeigte sich Janeway doch gewillt, für ihre Schiffsfamilie buchstäblich über Leichen zu gehen, während es gerade in DS9 noch geheißen hatte, eine Besatzung müsse stets bereit sein, sich für die größere Sache zu opfern.
Voyager
vertrat also streng genommen die Antithese dessen, was
Star Trek
uns bislang in puncto Sternenflottenideale gezeigt hatte.
Was geschieht also nun mit der Familie, da sie ihr lang gehegtes Ziel endlich erreicht hat? Bleibt sie auch weiter zusammen? Palmieri fand es unrealistisch, wenn sich nach der Rückkehr in den Alpha-Quadranten nichts änderte. Trotzdem würde sich eine
Voyager
-Fortsetzung weiter dadurch auszeichnen und daran messen lassen müssen, dass die zentralen Figuren auf besondere Weise miteinander in Verbindung stünden.
Die angestammten Rollen aber verändern sich. Nachdem Janeway zum Admiral befördert wird, hinterlässt sie den Stuhl in der Mitte der
Voyager
-Brücke. Ist Chakotay willens, das Kommando zu übernehmen, oder hat er ganz andere Pläne? Falls er einwilligt, wen nimmt er als seinen Ersten Offizier? Was wird aus Tom und B’Elanna Paris’ Familienglück? Wohin gehen der Doktor und Seven of Nine in einer für sie fremden Welt? Welche alten Gesichter bleiben an Bord, und welche neuen präsentiert uns die
Voyager
-Fortsetzung? Welche Abenteuer werden sie alle wieder zusammenfuhren?
DIE ODYSSEE GEHT WEITER
Als erstes erhielt Autorin Christie Golden den Auftrag, eine Zukunft der Serie zu verfassen. Für die
Voyager
-Fortsetzung wurde sie sozusagen die Frau der ersten Stunde und war verantwortlich für die erste Etappe der Serienfortführung. In den beiden Doppelbänden, die unter ihrer Feder entstanden, zeigt sich, worum es Golden geht:
Voyager
möglichst dicht entlang der Serienvorgaben fortzusetzen und Kontinuitäten deutlich zu machen. Dabei entscheidet sich die Autorin für eine Reihe von vielversprechenden Handlungsfäden, die zu Serienzeiten nicht zu Ende geführt wurden – und offenbart ihre Vorliebe für ganz bestimmte Figuren.
Goldens Romane
Heimkehr
und
Feme Ufer
begleiten die Mannschaft in ihr neues Leben und erzählen von den ersten Schritten im Alpha-Quadranten. Am Ende übergibt Janeway Chakotay den Staffelstab auf der
Voyager
, und das ist der Auftakt für eine Personalrochade, die eine Reihe bislang vernachlässigter und neuer Gesichter in den Vordergrund spült: Figuren wie Lyssa Campbell, Akolo Tare und Jarem Kaz vervollständigen die neue Brückencrew. Andere Personen schlagen einen Weg ein, der sie (zunächst) von der
Voyager
wegführt. So begibt sich B’Elanna auf die klingonische Klosterwelt Boreth, um den Tod ihrer Mutter zu untersuchen. Schon bald wird sie von einem düsteren Mystizismus heimgesucht, der ihr schon in einer Folge in der siebten Staffel begegnete. Tom und ihre gemeinsame Tochter Miral folgen ihr. Tuvok wiederum nimmt ein Angebot der Sternenflottenakademie an, als Dozent tätig zu sein, und der Doktor und Seven schließen sich fürs erste einer Art Denkfabrik an. Als dann unvermittelt eine neue Borg-Krise aufflammt, bietet diese den Anlass, die zerstreute Familie im Kampf gegen die alten Widersacher neu zu vereinen.
In den zwei Folgeromanen
Alte Wunden
und
Der Feind meins Feindes
soll die
Voyager
eine Kolonistengruppe in ihre alte Heimat zurückführen, die sie aufgrund des damaligen Abkommens zwischen Föderation und Cardassianern Hals über Kopf verlassen musste. Als spirituelle Beraterin für die Siedler kommt Chakotays Schwester an Bord – und damit werden für den neuen Captain die Erinnerungen an seinen ominösen Vater Kolopak bald wieder lebendig. Indes erforschen B’Elanna und Tom auf Boreth weiter die düsteren Prophezeiungen um die
Kuvah’magh
, die möglicherweise auf ihre Tochter anspielen.
NEUSTART DER SERIENFORTSETZUNG
Nach dem zweiten Zweiteiler war erst einmal für mehrere Jahre Schluss mit dem neuen
Voyager
. Das hatte eine Reihe von Gründen. »Es war keine leichte Aufgabe, das Schiff derart in die Realität des Alpha-Quadranten zu integrieren, dass es noch immer seinen ganz besonderen Platz im Gesamtmythos von
Star Trek
behielt«, so Marco Palmieri. Offenbar war man bei Pocket Books also nicht ganz zufrieden damit, dass die
Voyager
nun nur noch ein Schiff unter vielen und ihr Reise-Motiv verloren gegangen war. Ein
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