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Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Titel: Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg , Jörn Podehl , Anika Klüver
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– oder gerade wegen – des Tabus einen blühenden Schwarzmarkt für genetische Aufrüstung gibt (vgl. DS9 5×16:
Doktor Bashirs Geheimnis
). Der wird aus den verschiedensten Gründen konsultiert: sei es von verzweifelten Eltern, die nicht ansehen können, wie ihre von Geburt an beeinträchtigten Kinder zurückfallen und von Altersgenossen gehänselt werden, oder von solchen, die in der Genmanipulation nichts schäd- oder gar schändliches sehen,
    Auch in der VFP des späten 24. Jahrhunderts ist man sich diesbezüglich also noch immer nicht einig, sind genetische Auf- und Umwertungen nach wie vor ein Diskussionsstoff. DS9-Episoden wie
Statistische Wahrscheinlichkeiten
und
Sarina
zeigen uns die menschlichen Produkte künstlich verbesserten Lebens – und gehen dabei ganz nüchtern mit dem Thema um. Sie führen uns Persönlichkeiten vor, in denen Kindlichkeit schlummert, Liebenswürdigkeit ebenso wie Schutzbedürftigkeit, aber auch geballte Egozentrik und Verschrobenheit, manchmal sogar folgenschwere Impulsivität. Doktor Bashir, der von Anfang an unter gewöhnlichen Menschen aufwuchs und das Geheimnis seiner eigenen genetischen Erweiterung ehern hütete, bemüht sich jedoch, Personen wie Jack, Patrick, Lauren und Sarina mit der Föderationsgesellschaft zu versöhnen, sie zu integrieren (vgl. DS9 6×09:
Statistische Wahrscheinlichkeiten
; 7×05:
Sarina
). Denn er ist sich bewusst, dass selbst in ihnen das Potenzial lauert, sich über andere erheben zu können, wenn man sie nicht anweist.
    Am Abgrund
, der dritte Roman der achten Staffel von
Deep Space Nine
, zeigt uns erneut ein solches Szenario und Ethan Locken, einen brillanten Wissenschaftler und Augment. Einst ließ er sich von der ominösen Geheimorganisation Sektion 31 rekrutieren und arbeitete eine Zeitlang für sie. Nun, nach Ende des Dominion-Kriegs, hat er sich losgesagt und geht wie eine tickende Zeitbombe seinen eigenen, größenwahnsinnigen Plänen nach. Bashir wird diesem Vertreter des Khan-Typus gegenüber treten müssen, um ihm das Handwerk zu legen. Dabei wird er erkennen, dass Locken in all den Extremen aus Verwerflichkeit, Sensibilität und Kultiviertheit eine Faszination auf ihn ausübt, die der DS9-Arzt zu verdrängen gelernt hat. Bashir wird im wahrsten Wortsinn mit den wunderschönen und fürchterlichen Abgründen eines Lebenswegs konfrontiert, der auch der seine ist. Das bedeutet aber auch, dass er Locken nur stoppen kann, wenn er gegen einen Teil von sich selbst kämpft.
    Ist das vielleicht der Beginn einer inneren Spaltung? Finden wir es heraus. Auf jeden Fall war
Star Trek
noch nie so gut darin, das schaurige Wesen der Augments herauszuarbeiten wie im DS9-Neustart.

5.2
Q WIE QUÄLGEIST
    Warum ein Gott Freunde nötig hat
von Julian Wangler
    Man kann es nicht oft genug erwähnen: Gene Roddenberry hatte wenig für Götter übrig. Und diese, im Übrigen gegen jede Art von Vormund gerichtete Haltung ließ er aktiv in die
Classic
-Serie einfließen, deren Konzept er nach seinen Vorstellungen gestaltete. In der variationsreichen Darstellung Roddenberrys waren Götter nie das, was sie zu sein vorgaben. Nie waren sie wirklich allmächtig, fast immer Scharlatane und Betrüger, die konkreten Zielen nacheiferten. Im Grunde genommen waren sie in ihrer Niedertracht wie normale Menschen auch. Kurzum: Die so genannten Schöpfer kamen in
Star Trek
nicht gut weg, und deshalb verdienten sie es auch nicht, eine zentrale Rolle in der Serie zu spielen.
    Trotzdem entschied sich der Franchise-Urvater zwei Jahrzehnte später bei der Entwicklung von
The Next Generation
, ein kleines Experiment zu wagen. Dort machte er ausgerechnet einen Gott zur wiederkehrenden Gastrolle und zum roten Faden der runderneuerten Sternenflottenmission unter Jean-Luc Picard. Aber diesmal war der Gott keine Mogelpackung, sondern einer, der seinen Namen verdiente. Q braucht nur zu schnipsen, und schon können im Universum die verrücktesten, gegen jede Logik der Physik verstoßenden Dinge geschehen. Hatte Roddenberry seine alte Weltsicht plötzlich über Bord geworfen?
EIN ALLMÄCHTIGER ALS NEUER STAR
    Die Antwort auf die Frage ist ein klares Nein. Als sich der
Star Trek
-Erschaffer entschied, Q auf die Mattscheibe zu bringen, erklärte er sich offen für Neues. Bereitwillig nahm er Abstand von seiner früheren Darstellung von Göttern als interessengesteuerte Individuen. Das Q-Kontinuum ruht gewissermaßen in sich selbst. Seinen Bewohnern ist sogar so langweilig, dass einige von ihnen

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