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Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition)

Titel: Maximum Warp. Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten: Von Nemesis zu Typhon Pact! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg , Jörn Podehl , Anika Klüver
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allmächtigen Herrschern aufzuschwingen. Es blieb nicht dabei: Die von den Mutanten regierten Staaten begannen einen Feldzug gegen die westliche Welt, und ein Konflikt an der Schwelle zum globalen Krieg keimte herauf.
    Dass die Welt nicht in die Hände der »Übermenschen« fiel, war letztlich nur der Tatsache zu verdanken, dass die einzelnen Augmentfürsten einander misstrauten – und sich ihrerseits bekriegten. Das schwächte ihre Linie im Kampf gegen die Alliierten und brachte ihnen innerhalb weniger Jahre eine vernichtende Niederlage ein.
    Mit Ausnahme Weniger – darunter Khan und ein paar im Verborgenen gelagerten Embryonen – verloren die Mutanten ihr Leben. Das, was sie in den Eugenischen Kriegen hinterließen, waren nicht nur Millionen von Opfer und – gerade in den Entwicklungsländern – materielle und ökonomische Verwüstungen. Sie trugen auch die Saat für den kommenden Weltkrieg aus. Die Augments existierten zwar nicht mehr, doch motivierte die Ideologie, die letztlich alle Kämpfe auslöste, gewöhnliche Erdbewohner, die Denkweise der Übermenschen als Blaupause zu übernehmen. Mit dem Verschwinden der Augmentherrschaft lösten sich nicht ihre Ideenkreise auf. Agitatoren wie Colonel Philip Green nahmen sie dankbar auf, um in den kommenden Jahrzehnten das internationale Staatensystem ins Chaos und später in den Dritten Weltkrieg zu stürzen (vgl. Roman
Die Föderation
). Selbst in
Star Trek Into Darkness
sind die Gefahren gentechnischer Hybris deutlich zu spüren.
FINSTERE WELTBILDER
    Denn etwas schien von Anfang an nicht zu stimmen mit diesen Augments. Sie waren besessen von ihrer Natur, geradezu selbstherrlich. Ihre Machtgier kannte keine Grenzen, und ihre Vorstellungen gingen weit: Im Rahmen der Eugenischen Kriege gedachten sie, die Erde rassisch neu zu ordnen. Die Fürsten griffen aus, um auch den Westen mit ihren totalitären Gesellschaftssystemen zu überziehen, in denen »normale« Menschen den Optimierten zu dienen hatten.
    Es konnte nie hinlänglich geklärt werden, ob die genetische Aufwertung der Augments wirklich für jene ungeheure Brutalität und Selbstsucht verantwortlich war, die sie trotz persönlicher Kultiviertheit an den Tag legten. In jedem Fall zeigten beinahe alle Mutanten ähnliche Charakteristika; fast keiner war darauf aus, sich mit sich selbst zu begnügen und ein gewöhnliches Leben zu führen. Nahezu alle diese Persönlichkeiten fühlten sich zu Höherem berufen. »Extreme Fähigkeiten führen zu extremem Ehrgeiz«, drückte es Jonathan Archer hundertfünfzig Jahre später aus (vgl.
Enterprise
4×04/05/06:
Grenzgebiet/Cold Station 12/Die Augments
).
    Sicherlich wäre es verfehlt, das Selbstverständnis der Augments in eine direkte Kontinuität mit einer Blut-und-Boden-Ideologie wie der nationalsozialistischen zu stellen. Adolf Hitler gab sich in seinen Schriften dem Traum von einer geläuterten Rasse hin – im Gegensatz dazu
waren
die Augments geläutert, zumindest im physischen Sinne. Das einzige Ziel, das sie sich, dieser selbst erklärten Krönung der Schöpfung, stellen konnten, bestand in der Unterwerfung von allem, was auf der Evolutionsleiter unter ihnen stand.
    Im Dritten Weltkrieg versuchten sich Menschen, mancher dieser Zielsetzungen zu bemächtigen. Vorurteile gegenüber den Augments brannten sich tief ins Bewusstsein der Menschheit und der später von ihnen gegründeten Föderation ein. Denn wenn es etwas gab, das die Optimierten der Nachwelt auch Jahrhunderte nach ihrem Verschwinden aufbürdeten, so war es weniger ein bestimmtes Gedankengut als eine Denkweise. Diese Denkweise besitzt das Potenzial zur tief greifenden gesellschaftlichen Spaltung.
    Die Föderation nun ist das beste Beispiel für eine Gesellschaft, die gelernt hat, neben der individuellen Freiheit auch das Gleichheitsprinzip hochzuhalten. Beides befindet sich in einer empfindlichen Balance, die essenziell ist für ein funktionierendes Zusammenleben ohne negative Gefühle, Neid oder krankhaften Ehrgeiz. Das mag sie von diversen Problemen in der Gegenwart unterscheiden. Deshalb bekämpft die Föderation die genetische Erweiterung – auch solche Neuordnungen, die medizinisch nicht notwendig sind.
JENSEITS VON SCHWARZ UND WEISS
    Dass sie aber trotzdem passieren, zeigt uns
Deep Space Nine
, die Serie der feinen Kontraste und der Zwischenweltler. Dort erfahren wir relativ spät nicht nur, dass mit Julian Bashir eine der Hauptfiguren in Wahrheit ein verkappter Augment ist, sondern es zudem trotz

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