Maxine Sullivan
Bruder aussah. Matt und er waren zwar adoptiert worden, aber sie standen sich so nah wie richtige Geschwister. Und Jarrod hatte sich geschworen, alles zu tun, damit Matt seinen inneren Frieden wiederfand.
Er konnte gut verstehen, dass Matt wütend und verbittert war, denn seine Frau Marise war knapp zwei Monate zuvor bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, zusammen mit Kims Vater, Howard Blackstone, und vier anderen Passagieren. Danach hatte es viele Gerüchte gegeben, und auch die Presse hatte allerlei Spekulationen angestellt. Was war die Wahrheit? Vielleicht konnte ihm Briana Davenport da weiterhelfen.
„Tragt ihn als Symbol der immerwährenden Liebe und Treue, Verbundenheit …“
Briana musste doch wissen, warum ihre Schwester Marise mit Howard Blackstone zusammen in einer kleinen Maschine gesessen hatte. Und auch, ob Marise mit Howard ein Verhältnis gehabt hatte. Ausgerechnet mit Howard, dem Erzfeind der Familie Hammond, seit sich durch Howards Habsucht die beiden Familien vor vielen Jahren böse entzweit hatten! Sicher wusste sie es, sie sagte es nur nicht. Wenigstens hatte er bisher nichts aus ihr herausbekommen können.
Hinzu kam noch, und das war außerordentlich verdächtig und schien die Gerüchte zu bestätigen, dass Marise Hammond in Howard Blackstones Testament reichlich bedacht worden war. Er hatte ihr eine siebenstellige Summe hinterlassen und die Juwelensammlung seiner verstorbenen Frau. Das wiederum hatte die Frage aufkommen lassen, ob Marises Sohn, Blake, denn wirklich Matts Kind war, und nicht Howards. Blake hatte ebenso dunkles Haar wie Howard. Sein „Vater“ Matt dagegen war hellblond.
Widerlich! Jarrod mochte gar nicht darüber nachdenken, wie sehr dieses Gerede seinem Bruder zusetzen musste.
„Sie dürfen jetzt die Braut küssen.“
Die Blackstones hatten den Hammonds schon genug angetan. Wenn die Eltern jetzt auch noch erfahren mussten, dass Blake gar nicht ihr Enkelsohn war, wäre das nicht auszudenken. Jarrod biss die Zähne zusammen. Nicht, dass sie das Kind deshalb anders behandeln würden. Sie liebten Kinder, das hatten sie bei der Erziehung der beiden Adoptivsöhne immer wieder bewiesen. Aber wie würde Matt reagieren, wenn sich herausstellen sollte, dass Blake nicht sein Sohn war?
Jarrod hob den Blick und sah, dass Brianas tiefblaue Augen auf ihn gerichtet waren, als ahnte sie, was in ihm vorging. Er lächelte kurz und nickte.
Sie war die Frau, die er wollte.
Und er würde sie bekommen.
Während sie darauf wartete, dass ihr ein Platz an der Dinnertafel zugewiesen wurde, nippte Briana an ihrem Champagner und hörte vergnügt zu, wie ihre Freundin, Jessica Cotter, strahlend von ihrer Schwangerschaft erzählte. Sie hatten sich zwar auch am vergangenen Freitag auf der Eröffnung der Show gesprochen, aber da war viel zu viel los gewesen für eine ruhige Unterhaltung zwischen Freundinnen.
„Ryan ist ganz begeistert“, sagte Jessica und warf dem besagten Mann einen verliebten Blick zu. Ryan Blackstone stand auf der anderen Seite des Decks und unterhielt sich mit seiner frisch verheirateten Schwester Kim.
Ryan, der dafür bekannt war, dass er sehr selten Gefühle zeigte, erwiderte ihr Lächeln! Er, der nie eine Miene verzog, sah seine Verlobte Jessica verliebt an.
„Du musst sehr glücklich sein, Jess“, meinte Briana, die beinahe ein wenig neidisch war. Allerdings gönnte sie der Freundin dennoch von ganzem Herzen alles Gute.
„Ja, das bin ich auch.“ Jessica blickte zu der Frau hinüber, die mit Ryan zusammenstand. Sie waren unverkennbar Schwester und Bruder, und ebenso unverkennbar Blackstones. „Sieht Kim nicht einfach hinreißend aus? Das weiße Kleid ist wunderbar, und dann noch ihr dunkles Haar und die grünen Augen. Was für ein toller Kontrast.“
Briana nickte. Kimberley Blackstone, nun Kimberley Perrini, war eine auffallende und elegante Erscheinung.
„Und ich bin sicher, Ric denkt genauso.“ Jessica seufzte verträumt. „Wie anders ist doch diese Hochzeit im Vergleich zu ihrer ersten damals in Las Vegas! Mit einer Scheidung muss eben doch noch nicht alles vorbei sein. Manche Paare finden auch ein zweites Mal zueinander.“
„Das hängt sicher sehr von dem Paar selbst ab“, meinte Briana. Sie musste an die Leute aus der Modewelt denken. Ihr Beruf als internationales Model war schwer mit einer Ehe zu vereinbaren. Sie kannte ein paar sehr gute Partnerschaften, aber auch Ehen, die ganz schrecklich geendet hatten.
„Was mir gerade
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