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Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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abschaltest.«
    »Tut mir leid.«
    Johnny stand auf.
    »Wir sind nicht zufällig hierher gekommen«, sagte er. »Ich habe viel an diesen Tag gedacht, und wir sind gerade rechtzeitig hier gelandet. Ich weiß nicht warum. Aber wir müssen etwas tun, selbst wenn es nichts gibt, was wir tun können. Also werde ich – «
    Ein Fahrrad kam um die Ecke. Es holperte über das Kopfsteinpflaster, und die dünne Gestalt darauf war kaum zu erkennen. Dann bremste es dicht vor ihnen.
    Sie starrten den Radfahrer an. Er zitterte so sehr, daß er unscharf aussah.
    »Bigmac?«
    »Äh-äh-äh-« bibberte Bigmac.
    »Wie viele Finger halte ich hoch?« fragte Kirsty.
    »Äh-äh-äh-n-n-neunzehn? V-v-versteckt das Rad.«
    »Warum?« wollte Kirsty wissen.
    »Ich hab nichts getan!«
    »Ah«, meinte Yo-less wissend. »So ist das.«
    Er nahm das Rad und schob es in die rußigen Büsche.
    »Was meinst du mit: So ist das?« fragte Kirsty verblüfft.
    »Bigmac hat
nie
was getan«, sagte Johnny.
    »Genau«, fügte Yo-less hinzu. »Im gesamten Universum gibt es niemand sonst, der so oft Schwierigkeiten hatte wegen Sachen, die er nicht getan hat, an Orten, an denen er nicht war, und überhaupt war es nicht seine Schuld.«
    »D-d-die haben auf mich
geschossen

    »Wow!« sagte Yo-less. »Diesmal mußt du ja was echt Großes nicht getan haben!«
    »D-d-da war d-d-dieses Auto und – «
    Das Klingeln, das Johnny schon vorher gehört hatte, fing wieder an, irgendwo hinter den Häusern.
    »D-das ist ein Polizeiauto«, sagte Bigmac. »Ich wollte den Harold Wilson Drive runter abhauen – und er war nicht da! Und einer von denen hat auf mich geschossen! Mit einer echten Pistole! Soldaten dürfen doch nicht auf Leute schießen, oder?«
    Sie zerrten den zitternden Bigmac in die schrecklichen Büsche. Kirsty gab ihm ihren Regenmantel, damit er nicht mehr so zitterte.
    »Schon gut, das Spiel ist vorbei! Ich hab doch gesagt, es ist vorbei!« stöhnte er. »Vergessen wir’s, ja? Hauen wir hier ab, und gehen wir heim!«
    »Ich glaube, wir sollten die Leute vor den Bomben warnen«, sagte Johnny. »Vielleicht hört ja jemand zu.«
    »Und wenn sie dich fragen, woher du es weißt, sagst du, du kommst aus dem Jahr 1996.«
    »Vielleicht könntest du… na ja… einen Brief schreiben«, schlug Yo-less vor. »Und ihn bei jemandem in den Briefkasten werfen?«
    »Ach ja?« fauchte Kirsty. »Was sollen wir denn schreiben? ›Machen Sie einen langen Spaziergang‹ oder ›Setzen Sie einen sehr festen Hut auf‹?«
    Sie hielt inne, als sie Johnnys Miene bemerkte.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich hab’s nicht so gemeint.«
    »Wobbler!« sagte Yo-less.
    Sie drehten sich um. Wobbler kam die Straße entlanggerannt. Es brauchte einige Anstrengung, Wobbler in Bewegung zu versetzen, aber wenn er erst einmal rannte, hatte er etwas schrecklich Unaufhaltsames an sich.
    Er entdeckte sie und kam auf sie zu.
    »Bin ich froh, daß ich euch gefunden habe«, keuchte er. »Laßt uns hier abhauen! So ein bekloppter Junge hat mich den ganzen Hügel runter verfolgt. Er hat immer wieder gebrüllt, ich sei ein Spion!«
    »Hat er versucht, dich zu erschießen?« wollte Bigmac wissen.
    »Er hat mit Steinen geworfen.«
    »Ha! Auf
mich
haben sie geschossen!« sagte Bigmac mit einem gewissen Stolz.
    »Also gut«, sagte Kirsty. »Wir sind alle hier. Gehen wir.«
    »Du
weißt
doch, daß ich nicht weiß wie!« stöhnte Johnny.
    Die Tüten lagen im Einkaufswagen. Auf einem Blechschild vorn am Wagen stand:
Kauft bei Tesco.
Vielleicht gehörte Mr. Tesco hier in der Vergangenheit ein kleiner Lebensmittelladen, dachte Johnny. Oder er war noch gar nicht geboren.
    »Es müssen deine Gedanken sein, die das Ding antreiben«, sagte Kirsty. »Du landest in der Zeit, an die du denkst.«
    »Ach komm«, sagte Yo-less. »Das wäre doch
Zauberei
.« Johnny starrte den Wagen wieder an.
    »Ich könnte es versuchen«, sagte er.
    Ein Streifenwagen fuhr wieder in der Nähe vorbei.
    »Laßt uns irgendwohin gehen, wo wir versteckter sind«, schlug Yo-less vor.
    »Gute Idee«, murmelte Bigmac.
    Ein Kiespfad führte hinter die Kirche, zu Mülleimern und einem Haufen verwelkter Blumen. Dort war eine kleine grüne Hintertür, die sich leicht öffnen ließ.
    »Damals haben sie die Kirchen noch nicht abgeschlossen«, sagte Yo-less.
    »Aber hier gibt es doch bestimmt silberne Kerzenhalter und so?« fragte Bigmac. »Da würde doch sofort jeder reingehen und sie klauen.«
    »Laß das«, sagte Johnny.
    Sie zogen den Einkaufswagen

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