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Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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zurückgekehrt, in der es existierte.
    Das Auto blieb vor dem Einkaufszentrum stehen.
    Ein Gefühl absoluter Sicherheit überkam Johnny. Er wußte die Antwort. Später würde er vielleicht mit etwas Glück herausfinden können, wie die Frage lautete, aber jetzt war er sich immerhin sicher, die Antwort zu kennen.
    Vergiß Geheimgesellschaften. Vergiß die Zeitpolizei. Polizisten mußten schön logisch denken, aber um mit der Zeit zurechtzukommen, brauchte man einen Geist wie den von Mrs. Tachyon.
    Aber es gab noch jemanden, der
wußte,
wo sie heute sein würden, nicht wahr…
    Denn… was, wenn wir
nicht
zurückgegangen sind? Was, wenn… Vielleicht sind wir zurückgegangen, und irgendwas ist schiefgelaufen.
    Er begann zu rennen.
    Johnny schoß über die Straße. Ein Autofahrer hupte.
    Auf dem Parkplatz stieg gerade ein Mann in Schwarz mit einer schwarzen Sonnenbrille und einem schwarzen Hut aus dem Auto aus und ging eilig ins Einkaufszentrum.
    Johnny sprang über die niedrige Mauer auf den Parkplatz und schlängelte sich zwischen Einkäufern und ihren Wagen hindurch…
    … und kam keuchend vor dem schwarzen Auto zum Stehen.
    Es war direkt vor dem Eingang stehengeblieben, wo man auf keinen Fall parken durfte.
    Im hellen Sonnenlicht sah es sogar noch schwärzer aus, als Johnny es in Erinnerung hatte. Der Motor tickte hin und wieder, während er abkühlte. Auf der Motorhaube war ein silbernes Ornament.
    Es sah irgendwie nach einem Hamburger aus.
    Wenn er die Augen halb zukniff, konnte Johnny so gerade eben jemanden auf dem Rücksitz sitzen sehen, nur einen Schatten hinter dem dunklen Glas.
    Er packte den Griff der hinteren Autotür und riß sie auf.
    »Okay, ich weiß, daß Sie da drin sind. Wer sind Sie denn nun wirklich?«
    Der Mann saß im Schatten, aber seine Hände, die auf einem schwarzen Stock mit einem Silberknauf ruhten, waren gut zu sehen.
    Dann bewegte er sich. Er stand langsam auf, wurde zu einem großen Mann mit einem Mantel, der ein halber Umhang war. Er stieg sehr vorsichtig aus.
    Er war ziemlich groß, groß genug, daß er eher kräftig als fett wirkte. Er trug einen schwarzen Hut und einen kurzen, silbrigen Bart.
    Er lächelte Johnny an und nickte den anderen zu, als sie heraneilten.
    »Wer ich bin?« sagte er. »Nun ja… du kannst ja mal raten. Darin warst du doch immer ganz gut.«
    Johnny sah ihn an, dann das Auto, dann wieder den Hügel hinauf, wo die alte Kirche gerade noch zu sehen war.
    »Ich glaube…« sagte er.
    »Ja?« sagte der alte Mann. »Ja? Weiter!«
    »Ich glaube, Sie… Ich meine, ich weiß nicht genau… aber ich glaube, ich werde es wissen. Ich meine, ich glaube, ich weiß, warum Sie nach uns suchen…«
    »Ja?«
    Johnny schluckte. »Aber wir haben – « begann er.
    Der alte Mann klopfte ihm auf die Schulter.
    »Nenn mich einfach Sir John«, sagte er.

8 - Zeithosen
     
    Ein paar Dinge im Einkaufszentrum waren anders. Und eins war ganz auffallend: Die Hamburgerbar hatte sich verändert. Die Papierhüte der Angestellten hatten andere Formen, und die Hauptfarben waren Blau und Weiß statt Rot und Gelb.
    Der alte Mann ging voran.
    »Wer ist denn das?« zischte Kirsty.
    »Du würdest lachen, wenn ich es dir sagte! Hier geht es um
Zeit
reisen. Ich versuche immer noch, die Regeln herauszufinden.«
    Sir John ließ sich schwer auf einen Stuhl fallen, lud sie mit einer Geste ein, sich ebenfalls zu setzen, und tat das Zweitschlimmste, was man in einem Fast-food-Restaurant tun konnte: Er schnippte mit den Fingern nach der Bedienung.
    Alle Angestellten beobachteten sie nervös.
    »Junge Dame«, sagte Sir John ein wenig keuchend, »diese Leute hier bekommen, was immer sie möchten. Und ich nehme ein Glas Wasser. Vielen Dank.«
    »Jawohl, Sir John«, sagte die Kellnerin und eilte davon.
    »So geht das aber nicht«, sagte Bigmac. »Sie müssen sich anstellen.«
    »Nein,
du
mußt dich anstellen«, meinte Sir John. »Ich nicht.«
    »Hießen Sie immer schon Sir John?« fragte Johnny.
    Der Mann zwinkerte ihm zu.
    »Das weißt du, oder?« sagte er. »Du hast es herausgefunden. Du hast recht. Namen lassen sich leicht verändern, besonders in Kriegszeiten. Ich dachte, es wäre besser so. Den Titel habe ich 1964 bekommen, für außerordentliche Verdienste im Geldverdienen.«
    Die Bedienung kam mit dem Wasser zurück, holte dann einen Block heraus und sah sie erwartungsvoll an, mit dem strahlend brüchigen Lächeln von jemandem, der weiß, daß er jederzeit gefeuert werden kann.
    »Ich nehme… Ach, ich

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