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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Atzeni
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trotzdem flackern. Was es mit deinen Alpträumen oder dem Aufwachen auf sich hat, kann ich dir nicht sagen. Damit habe ich rein gar nichts zu tun. Vielleicht könnte dir aber derjenige helfen, der meint, dich beschützen zu müssen.“
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Gelangweilt schaute er mich an. Der, der mich beschützt? Wer sollte das sein? Spontan dachte ich an Marc, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder.
    Ich versuchte normal zu atmen, was mir extrem schwerfiel.
    „ Und dein Ring?“, fragte ich und merkte, wie mir die Stimme wegbrach.
    „ Das ist ein Symbol der Magie.“
    Die Antworten waren der blanke Horror. Bis vor wenigen Minuten hätte ich alles darauf gewettet, dass Kevin aufsteht, mich für verrückt erklärt und das Restaurant verlässt. Ich gab mir wirklich Mühe, das alles nicht ganz ernst zu nehmen, was mir allerdings nach der Recherche im Internet nicht gelang. Eigentlich waren es genau die Antworten, die Nina und ich erwartet hatten. Sie tatsächlich von Kevin zu hören, ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.
    „ Vor was will mich denn jemand beschützen?“
    Auch, wenn meine Stimme nur noch ein Stimmchen war, schien ihn diese Frage nervös zu machen.
    „ Keine Ahnung, jedenfalls nicht vor mir.“
    Das klang in meinen Ohren alles andere als überzeugend.
    Nun hatte ich genug Infos. Ich hoffte, dass der Wecker meines Handys jede Sekunde angehen würde. Ich hatte das dringende Bedürfnis, von hier zu verschwinden. Unruhig nahm ich einen Schluck Kaffee.
    RING RING RING! Ich grinste Kevin verlegen an.
    „ T‘schuldige.“
    Ich griff nach meinem Handy und tat so, als würde ich ein Anruf entgegennehmen.
    „ Hallo!“
Kurze Pause.
    „ Aber natürlich Mom, gar kein Problem.“
Kurze Pause.
    „ Kannst du gerne machen, ich bin im
Piccola cosa bella.“ Kurze Pause.
    „ Okay, ich komm raus. Bis gleich.“
    Ich drückte auf meinem Handy rum, dann ließ ich es wieder in die Jackentasche gleiten. Kevin schaute mich skeptisch an.
    „ Sorry, ich muss gehen … meine Mom will mich abholen.“
    „ Dir ist aber schon klar, was ich dir eben erzählt habe?“
    „ Ja sicher. Du hast nur meine Vermutungen bestätigt.“
    Ich sagte das so selbstsicher, dass ich von mir selbst überrascht war.
    Kevins höhnisches Grinsen verblasste.
    „ Hat der Spinner dir noch mehr verraten?“
    Keine Ahnung, wen er damit meinte. Ich lachte bühnenreif, nahm meine Jacke und stand auf. „Wüsste nicht, was dich das angeht.“
    Ich holte mein Portemonnaie aus der Tasche und legte das Geld für den Kaffee auf den Tisch.
    „ Vielen Dank! Wir sehen uns.“
    Ich drehte mich um und verließ mit schnellen Schritten die Pizzeria.
    Draußen schaute ich hastig nach dem verfluchten Volvo und Nina, doch weder sie noch ihr Auto war zu sehen. Ich musste von der Hauptstraße runter, bevor Kevin raus kam. Ich hetzte die Straße entlang und bog in die nächste Gasse ein. Ich flitzte weiter, den Blick immer wieder über die Schulter gerichtet. Ich wollte sicher sein, dass mir Kevin nicht folgte. Orientierungslos rannte ich umher. Als ich das Gefühl hatte, weit genug entfernt zu sein, hielt ich völlig außer Atem an. Meine Kehle brannte und meine hektischen, warmen Atemzüge verdampften in der klirrenden Luft. Ich stand irgendwo in einer düsteren Sackgasse. Dunkle dreckige Außenfassaden, Feuertreppen, Mülltonnen und Schrott. Es stank nach vergammelten Lebensmitteln. Die einzige Straßenlaterne flackerte vor sich hin und die Gullys dampften. Hier war kein Weiterkommen, ich musste zurück. Eine Verschnaufpause, nur eine kleine, auch, wenn dieser Ort nicht dazu einlud. Ich griff nach meinem Handy. Irgendjemand musste mich hier abholen. Mit dem Rücken an eine Hauswand gelehnt, wählte ich Ninas Nummer. Wieder erreichte ich nur ihre Mailbox. Ein stechender Druck machte sich in meinem Kopf breit. Das kommt davon, wenn man bei eisigen Temperaturen quer durch die Stadt rennt, dachte ich mir. Das Pochen wurde immer stärker und mir wurde Übel. Erschrocken erinnerte ich mich an das, was Kevin eben gesagt hatte.
Jemand versucht, dich zu manipulieren!
Ich ließ mich an der Hauswand entlang in die Hocke gleiten. Die Hände legte ich flach auf meine Schläfen. Mit geschlossenen Augen saß ich eine Zeit lang so da und versuchte, durch den Druck gegen die Schläfe das Pochen in meinem Kopf zu unterdrücken. Als die Schmerzen nachließen, öffnete ich mit gesenktem Kopf die Lider. Mein Blick fiel direkt auf ein paar

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