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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Atzeni
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schwarze Stiefel. Sie standen unmittelbar vor mir. Panik packte mich. Unsicher hob ich meinen Kopf, zu den Beinen, der Brust bis hin zum Gesicht. Als ich Dala erkannte, versteifte sich mein gesamter Körper. Langsam drückte ich mich an der Hauswand nach oben. Ich ließ sie dabei nicht eine Sekunde aus den Augen. Sie grinste mich hämisch an. Ihren Kopf wiegte sie von der einen zur anderen Seite. Ihre Augen leuchteten rot. Hinter ihr sah ich noch mehrere dunkle Gestalten auf mich zukommen, konnte jedoch nicht genau erkennen, wer es war. Das Einzige, was ich sah, waren ebenso rot leuchtende Punkte, die wie durch einen Nebel, immer näher auf mich zukamen und mich einkreisten.
    „ Ich hatte dich gewarnt.“
    Das Leuchten in ihren Pupillen wurde schwächer.
    „ Dala, lass mich einfach in Ruhe“, meine Stimme bebte.
    „ Das geht jetzt leider nicht mehr. Das hättest du dir alles früher überlegen sollen. So ist das, wenn man Warnungen nicht ernst nimmt.“
    Die dunklen Gestalten kamen weiter auf mich zu und ich konnte ihre Gesichter erkennen. Es waren die kompletten WAUs, bis auf Kevin, ihn konnte ich nirgends sehen. Je näher sie kamen, desto schwerer fiel mir das Atmen.
    Ich wollte etwas sagen, aber meine Kehle war wie zugeschnürt. Dalas Augen fingen an, kräftiger zu leuchten und die Kopfschmerzen wurden stärker. Ich sammelte all meine Kraft, um wegzurennen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Es war genauso wie vor ein paar Tagen, als mich Marc an die Wand drückte. Panik durchströmte meine Glieder, denn ich ahnte, was als Nächstes kommen würde. Ich konzentrierte mich voll auf meinen Körper, dachte an den Schutzbann, von dem Marc sowie Kevin gesprochen hatten, merkte jedoch gleich, dass es sinnlos war. Was auch immer mich an dieser Wand festhielt, es war viel stärker als ich. Tränen schossen mir in die Augen, verschleierten meinen Blick. Ich konnte nichts dagegen tun. Völlig hilflos gab ich dem Gefühl nach. Ich spürte, wie alles um mich herum verblasste, selbst der Gestank. Ich war unweigerlich kurz davor, ohnmächtig zu werden.
    Ich vernahm Stimmen. Sie waren weit weg, dennoch konnte ich sie hören. Langsam kam ich wieder zu mir. Mit geschlossenen Augen lag ich auf dem Rücken. Ich betete, dass meine letzten Erinnerungen aus einem Traum waren. Doch der harte, kalte Boden unter mir, ließ meine Hoffnung sofort verschwinden. Vorsichtig öffnete ich die Lider, konnte jedoch nichts sehen. Meine Sehkraft brauchte einen Moment, um sich an das düstere Licht zu gewöhnen. Es roch modrig, nach feuchtem, fauligem Mauerwerk. Das Erste, was ich erkannte, war ein Deckengewölbe aus Stein. Ich versuchte mich zu orientieren, was mir nicht gelang. Wo war ich? Mein Herz begann zu rasen. Ruckartig wollte ich aufstehen, doch ich war wie gelähmt. Ich hob meinen Kopf, um zu sehen, was mit mir los war. Mit leicht ausgebreiteten Beinen und seitlich ausgestreckten Armen lag ich auf dem Boden in einer Art Steingewölbe. Panik erfasste mich. Die einzigen Lichtquellen in dieser Gruft waren kleine Fackeln und Kerzen. Die Schatten, die sie an die Wände warfen, sahen aus wie Monster. Bestien, die mich bewachten und jederzeit auf mich losgehen könnten. Auch, wenn die Situation mehr als beängstigend war, wusste ich doch, dass diese Vorstellung meiner Fantasie entsprang. Ich schloss die Augen. Ruhig, ganz ruhig. Jetzt nur nicht den Verstand verlieren. Erneut öffnete ich meine Lider und schaute mich um. Der Raum, in dem ich mich befand, war rund und ich lag in der Mitte. Krampfhaft probierte ich meine Arme und Beine zu bewegen, aber es funktionierte nicht. Angsterfüllt drehte ich meinen Kopf zu meinem rechten Arm. War ich etwa festgebunden oder fixiert? Nein, ich konnte nichts erkennen. Auch mein Oberkörper war wie festgeklebt. Bis auf meinen Kopf konnte ich mich nicht rühren. Verflucht, was ging hier vor. Ich ließ meinen Kopf zurück auf den Steinboden sinken, schloss die Augen, völlig konzentriert auf meine Atmung.
    ‘ Nur keine Panik, beruhig dich‘
, sagte ich mir in Gedanken immer und immer wieder.
    Dann hörte ich von neuem diese Stimmen. Ich riss die Augen auf. War ich vielleicht doch nicht alleine in diesem Raum? Soweit es mein Kopf zuließ, schaute ich mich noch einmal um, aber bis auf einen kleinen Durchgang und die gruseligen Schatten konnte ich niemanden entdecken. Angestrengt lauschte ich und versuchte zu verstehen, was sie sagten, doch es war zu undeutlich. Erneut spürte ich, wie die Panik mich packte.

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