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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Atzeni
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Zehenspitzen schlich ich durch das Zimmer, um ihn nicht zu wecken.
    „ Gib dir keine Mühe, ich merk sofort, wenn du dich fortstiehlst.“
    Als würde man auf einen Pausenknopf drücken, verharrte ich in meiner Position. Geräuschloser als ein Mäuschen war ich. Wie in aller Welt konnte er mich bemerken. Ich hörte, wie er sich bewegte und in der nächsten Sekunde anfing zu lachen.
    „ Ich bin hellwach, du kannst dich ruhig normal bewegen.“
    „ Ich wollte uns bloß einen Kaffee holen“, rechtfertigte ich mich.
    „ Und, was hält dich jetzt davon ab“, fragte er grinsend.
    Er sah einfach süß aus, so verschlafen und verknautscht. Am liebsten hätte ich ihn zärtlich umarmt, um dann erst den Kaffee zu holen, aber ich tat es natürlich nicht. Er saß da, mit der Decke über seinen Beinen und fuhr sich mit den Händen durch das wirre Haar. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und drehte mich schließlich wieder zur Tür.
    „ Mit Milch und Zucker, bitte.“
    Ich wirbelte herum und zog eine Grimasse, danach ging ich aus dem Zimmer die Treppe hinunter in die Küche. Heide-Marie stand bereits am Herd und hatte zwei Tassen bereitgestellt. Ich fragte mich, ob sie das durch die Hellhörigkeit mitbekommen hatte. Das muss doch gruselig sein, wenn man jederzeit alles hört! Sie lächelte mich herzlich an, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
    „ Hallo Maya. Geht’s dir besser?“
    „ Ja und ob. So gut wie heute Nacht habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.“
    „ Das freut mich. Ihr habt auch fast den kompletten Tag verschlafen. Ich habe oben Schritte gehört.“
    Sie schaute zur Decke.
    „ Die Dielen knarren immer“, erklärte sie. „Ich dachte mir, ihr wollt mit Sicherheit erst einmal einen kräftigen Kaffee nach dem gestrigen Abend.“
    „ Genau deshalb bin ich hier.“
    „ Aber bevor du verschwindest, trink dass noch schnell.“
    Sie hielt mir ein Glas mit einer rötlichen Flüssigkeit entgegen.
    „ Was ist das?“
    „ Damit deine Gedanken wieder ganz alleine dir gehören.“
    Sie lächelte mich an.
    „ Schmeckt es genauso lecker wie der Cocktail gestern Abend?“, fragte ich und zog eine Augenbraue nach oben.
    „ Nein, das kann man in der Tat trinken und es ist einfach, als einen Zauber auf dich zu wirken.“
    Ich griff nach dem Glas. Kritisch hielt ich meine Nase über den Rand. Dem Geruch zufolge war es gar nicht so übel. Es duftete nach Minze und Früchte. Ich setzte an und leerte es in einem Zug.
    „ Das ist schon eher nach meinem Geschmack.“
    Ich stellte das Glas zurück auf die Küchentheke und nahm die zwei Tassen Kaffee.
    „ Setzt die Wirkung direkt ein? Also kann ab jetzt keiner mehr in meinen Gedanken rumpfuschen?“
    „ Es wirkt sofort.“
    „ Vielen Dank.“
    „ Ist doch selbstverständlich. Ich habe dir oben übers Geländer auch ein Handtuch gelegt, falls du später eventuell duschen möchtest.“
    „ Das ist lieb.“
    Lächelnd tänzelte ich die Treppe hoch. Die Tür zu Marcs Zimmer war nur angelehnt und ich schubste sie mit dem Fuß auf. Als ich rein kam, hatte Marc noch sein Handy am Ohr, verabschiedete sich und legte auf.
    „ Wer war das?“, fragte ich beiläufig, drehte mich zur Tür, um diese mit dem Fuß zu schließen.
    „ Meine Freundin!“
    Augenblicklich blieb ich erstarrt stehen. Mit dem Rücken zu Marc stand ich da. Hatte er eben
meine Freundin
gesagt? Ich spürte, wie sich mein Magen verkrampfte. Hatte ich etwas während unserer Zwangspause verpasst.
    Er räusperte sich.
    „ Meine Freundin Nina“, setzte er nach.
    Ich schluckte den Klos in meinem Hals runter und versucht, mich wieder zu fangen. Wollte er mich testen? Ich drehte mich um und hoffte, er würde mir mein Entsetzten nicht ansehen. Ich ging auf ihn zu und hielt ihm seine Kaffeetasse entgegen. Ich konnte noch immer ein Lächeln in seinem Gesicht erkennen, auch wenn er sich sichtlich bemühte, ernst zu wirken. Am liebsten wäre ich ihm an den Hals gesprungen.
    „ Was wollte Nina“, fragte ich so cool, wie nur möglich, und setzte mich neben ihn auf die Couch.
    „ Sie kommt gleich mit Chris vorbei. Er hat mich auch eben angerufen. Irgendetwas hat er herausgefunden, was er mit uns besprechen will.“
    „ Hm, da fällt mir gerade ein, dass ich dich ja auch noch etwas fragen wollte.“
    Ich nahm einen Schluck Kaffee.
    „ Diese Münze, also das Schutzamulett, was du mir gegeben hast, wozu genau ist das gut?“
    „ Es soll dich vor sämtlichen Negativeinflüssen beschützen.“
    „ Also nur gegen das,

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