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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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Rekorder eine DVD ein. Kurz darauf flog eine Dschungellandschaft über den riesigen Bildschirm, begleitet von ohrenbetäubendem Knattern. Schnell regelte Kabera die Lautstärke herunter und erläuterte:
    „Meine Piloten machen regelmäßig Luftaufnahmen von unser en Kokaplantagen, um deren Entwicklung zu dokumentieren. Außerdem erkunden wir so mögliche neue Anbaugebiete, wobei wir uns auf schwer zugängliche und aus der Luft kaum einsehbare Gebiete konzentrieren.“ Auf dem Bildschirm waberte eine Nebelwand und Kabera ergriff erneut das Wort.
    „An diesem Tag stand die Erkundung eines Andentals auf dem Flugplan, das unter einer ständigen Wolkendecke verborgen ist und außerdem inmitten einer unüberwindlichen Bergkette liegt. Dies ergaben Satellitenaufnahmen, die uns dankenswerterweise  Señor Sutin zur Verfügung gestellt hat. Somit wäre dieses Tal ein ideales Gebiet für eine versteckte Kokaplantage – aber schauen Sie einmal, was nun passiert.“
    Kabera kramte einen Laserpointer hervor und ein roter Punkt irrte über den Bildschirm, um in dessen Mitte zu verharren. Aufgeregt erläuterte Kabera die nächsten Bilder: „Die Maschine überfliegt hier gerade den Berggipfel und sinkt nun durch die Wolkendecke, und jetzt passen Sie bitte auf!“
    Plötzlich flog eine Pyramide auf die Betrachter zu. Trotz der verringerten Lautstärke hörten die Zuschauer den Aufschrei des Piloten und den Aufprall der Kufen des Helikopters. Kabera stellte den Film auf Zeitlupe und alle starrten gebannt auf das, was gerade vor ihren Augen ablief.
    Neben einem zuckenden Feuer stemmte sich ein seltsames Wesen gegen den Luftwirbel der Rotoren. Eingehüllt in einen groben weißen Anzug, dessen kleiderartiges Hemd im Luftstrom wie ein Banner flatterte, versuchte es, mit seinem einzigen Arm einen kugelartigen Helm auf seinem Kopf festzuhalten. Diese Kugel schien aus einem dunklen Glas zu bestehen, denn im Gegenlicht der Sonne konnten alle die Silhouette eines kahlen Schädels erkennen. Plötzlich wackelte die Kamera und das merkwürdige Ensemble verschwand hinter einer Wolkenwand.
    Hier stoppte Kabera die Aufnahme und wollte gerade die DVD herausnehmen, als Sutin zu ihm stürzte. Dabei verrutschte sein Schal und rote Flecken wurden an seinem Hals sichtbar.
    „Señor Kabera, bitte geben Sie mir die Fernbedienung. Ich muss mir den Film unbedingt noch einmal ansehen – bitte.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, entriss Sutin dem überraschten Kabera das Gerät. Immer wieder purzelten die Bilder vor und zurück. Dann starrte Sutin auf das verschwommene Standbild des Wesens. In Sutins Innersten brodelte es; also hatte dieser kokasabbernde Kogui-Schamane doch nicht gesponnen. Es gab den Kugelkopf wirklich – und er hatte jetzt doch noch eine Chance. Verdammt - Cara! Aufgeregt zerrte er ein Handy aus seiner Jacke und wählte hastig, dann wartete er ungeduldig. Eine Frauenstimme meldete sich - sofort schrie er sie auf Russisch an.

4. Das Video
     
    Mompox, Departement Bolívar
    Sonntag, 19. August 2012
     
    Umgeben von Dschungel, Sümpfen und Kanälen schien in diesem Ort die Zeit erstarrt zu sein. Der trübe Río Magdalena floss an stolzen Palästen aus dem 16. Jahrhundert vorbei, die wie eine vergessene Filmkulisse inmitten der Tropen standen.
    In einem nach andalusischem Vorbild erbauten Innenhof saßen zwei Männer an einem Marmortisch. Sie starrten auf einen glitzernden Brocken, aus dem ein grüner Kristall ragte. Die Morgensonne erzeugte darin ein sanftes Leuchten.
    Vidal Cara, dessen Kopf ein turbanähnlicher Verband zierte, schaute zu Juan, dessen rechter Arm in einer Schlinge ruhte. Er erblickte einen gebrochenen Mann. Eine vernichtende Bilanz würgte seine Seele - sie hatten einen viel zu hohen Preis für diese Mine gezahlt. Und immer wieder fragte er sich, warum er überlebt hatte und Maria nicht? Warum hatte diese Bestie ihn verschont?
    Erneut sah er den brünierten Lauf der Kalaschnikow vor sich, roch den Pulverdampf, sah die grinsende schwarze Fratze, deren Augen vor Mordlust flackerten. Doch plötzlich erstarrte dieses Monster und schielte zu seinem Heath-Set. Dann wurde der Gewehrkolben unendlich groß und Cut …
    „Don Emerald, ein Brief wurde für Sie abgeliefert“, meldete ein Angestellter. „Ich habe ihn sicherheitshalber geöffnet. Er enthielt eine DVD und dieses Anschreiben. Hier bitte …“
    Neugierig nahm er beides entgegen und las den Absender. Ruslan Sutin – das war doch dieser seltsame Russe, der nur von ihm

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