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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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beugte sich über den ersten Mann und riß ihm das Hemd auf. »Uns geht’s um schwere Blutungen. Sehen Sie?Nichts. Das ist gut. Um alles andere sollen sich die Ärzte kümmern. Noch Fragen?«
    »Nein, nein, keine mehr.« Metz war wie vor den Kopf geschlagen. Alles passierte viel zu schnell. Wo steckte Johnson?
    »Die nächsten Leute kommen bereits. Los, beeilen Sie sich! Untersuchen Sie Ihren Mann.«
    »Okay.« Metz beugte sich über den Bewußtlosen. Sein Gesicht war aufgeschürft, aber die Wunden bluteten nicht. Wir müssen Berry finden. Wir müssen diese verdammten Fernschreiben finden. Metz wollte das Hemd des Mannes aufknöpfen, als ihm ein dunkelroter Fleck am linken Oberschenkel des vor ihm Liegenden auffiel.
    »Er blutet stark.«
    »Wo? Lassen Sie mal sehen.«
    Metz stand auf und sah sich um. Er wußte nicht, was Johnson von ihm erwartete. Aber er wußte, daß er nach der Landung der Straton schleunigst hätte verschwinden sollen. Berry würde überleben. Die Fernschreiben würden gerettet werden. Wenn er nicht bald abhaute, würde er geschnappt werden.
    »Ziemlich schlimm«, stellte Davis fest. »Der braucht einen Arzt.«
    »Okay, ich hole einen«, stimmte Metz zu. Er lief zu den hinter ihnen abgestellten Krankenwagen, blieb dort aber nicht stehen, sondern ging zum Bug der Straton weiter. Falls er unterwegs Johnson begegnete, würde er kurz mit ihm sprechen; andernfalls würde er in Richtung Parkplatz weitergehen.
    Feuerwehrmänner hatten eine Kette gebildet und reichten verletzte Passagiere von Mann zu Mann weiter, bis sie durch das Loch im Rumpf ins Freie gelangten. Metz wollte sich eben abwenden, als ihm eine Leuchtfarbe auffiel. Orangerot. Er sah genauer hin. Schwimmwesten.
    Wayne Metz blieb wie angenagelt stehen, als ihm die Bedeutung des Gesehenen klar wurde. Schwimmwesten! Zwei der Bewußtlosen waren vernünftig genug gewesen, ihre Schwimmwesten anzulegen!
    Er rannte auf sie zu. Ein junges Mädchen trug eine der orangeroten Schwimmwesten. Eine Stewardess, die an ihrer zerfetzten Uniform zu erkennen war, trug die zweite. Beide waren bewußtlos.
    Bevor Metz etwas unternehmen konnte, beugte ein Polizist sich über die Stewardess und hob sie auf.
    Metz starrte ihr nach, als sie weggetragen wurde. Sein Mund stand offen. Er konnte kaum glauben, daß er sie gefunden hatte. Aber die übrigen Passagiere und Besatzungsmitglieder waren außerstande, aus vernünftigen Überlegungen heraus Schwimmwesten anzulegen. Was sollte er jetzt tun? Johnson, wo bist du, verdammt noch mal?
    Seine Augen begannen zu tränen. Er hustete. Leichte Rauchschwaden zogen an ihm vorbei. Es stank nach verbranntem Kerosin, Gummi und Plastikmaterial.
    »Los, weiter! Schafft sie hier weg. Bringt sie zu den Krankenwagen«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Die Retter verteilten sich. Jeder nahm sich eines bewußtlosen Passagiers an, um ihn aus der Gefahrenzone zu tragen oder zu schleifen. Ein Polizist kam auf das Mädchen mit der Schwimmweste zu. Metz trat einen Schritt vor und beugte sich rasch über die Kleine.
    »Okay, beeil dich«, forderte der Uniformierte ihn barsch auf. »Sieh zu, daß sie hier rauskommt.«
    »Ich bin schon dabei. Aber ich muß vorsichtig sein. Vielleicht ist sie verletzt.« Metz hob die Bewußtlose auf. Seine Augen brannten. »Der verdammte Rauch!«
    Der Polizist hustete. »Ja. Dort rüber.« Er zeigte in die Richtung, in die ein anderer Mann die Stewardess abtransportiert hatte.
    »Wird gemacht.« Metz überlegte angestrengt, während er sich in Bewegung setzte. Er hielt die Kleine in den Armen – aber er wußte nicht, was er mit ihr anfangen sollte. Schließlich erreichte Metz mit ihr eine lange Reihe abgestellter Tragbahren, auf denen bewußtlose Gerettete – darunter auch die Stewardess – lagen, bis sie versorgt werden konnten. Wir müssen diese verdammten Fernschreiben finden. Der Versicherungsmann wußte, daß er vielleicht nur noch eine halbe Minute Zeit hatte, bevor Ärzte, Sanitäter oder Krankenschwestern sich um die beiden kümmerten.
    Er legte die Kleine auf die freie Tragbahre neben der Stewardess und begann, ihre Schwimmweste zu öffnen. »Mal nachsehen, ob sie blutet«, sagte er laut, um als Fachmann zu wirken. Dann sah er sich um. Niemand achtete auf ihn.
    Als er den Sicherheitsverschluß der Schwimmweste öffnete, merkte er, daß in dem Tragbeutel etwas Großes steckte. Metz zog den Reißverschluß auf, griff in den Beutel und holte den sperrigen Gegenstand heraus.
    Schutzhandschuhe. Mit

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