Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)
um die Feuerstelle. Myrddin hatte seinen Ausflug also beendet. Djuma trug, wie so oft, Lederhose und ein weites Leinenhemd. Heute hatte er sich einen Lederriemen durch die Haare geflochten und hinderte sie so, ihm ins Gesicht zu fallen. Das brachte seine feinen Gesichtszüge noch mehr zu Geltung. Mayras Herz machte einen unfreiwilligen Sprung. Djuma sah einfach zu gut aus, um wahr zu sein.
Aber er fühlte sich sehr real an, als sie abstieg und Djuma sie zur Begrüßung umarmte. Einen Augenblick länger als für eine Begrüßungsumarmung nötig, blieben sie beieinander stehen. Dann lösten sie sich und setzten sich, dicht beieinander, Myrddin gegenüber. Der Heiler fing an zu erzählen, wo er gewesen war, und nahm damit Mayras Frage vorweg. Seine Suche nach Kräutern war ergiebig gewesen. Auf mehreren Decken ausgebreitet lagen hinter ihm verschiedene Pflanzen zum Trocknen aus. Bei anderen löste er gerade die Samen aus den Hülsen. „Wir hätten dich echt gebrauchen können!“, machte Mayra ihm leise Vorwürfe. „Was wäre gewesen, wenn die Köhlersfrau gestorben wäre?“, fragte sie.
„Ist sie aber nicht.“ Myrddin zwinkerte ihr listig zu. „Ich habe doch für guten Ersatz gesorgt!“
Mayra gab auf. Bei dem Alten war ihr nie klar, was Myrddin tatsächlich wusste, was er nur behauptete oder wann er scherzte.
Ohne ein Wort zu sagen, zog Djuma sie hoch zum Stehen und ging mit ihr von der Höhle weg an den Bachlauf. Hand in Hand schlenderten sie über die Wiese. Lange sagte keiner der beiden etwas, und Mayra fand das eigentlich ganz friedlich und stimmig so. Trotzdem hielt sie es nicht mehr aus und sie platzte heraus mit der Frage: „Sind wir zusammen?“
Djuma blieb stehen und sah sie an. „Ob wir ein Paar sind?“, fragte er sie mit einem zärtlichen Lächeln in den Augen. Mayra nickte. Sie brachte keinen Ton heraus. Als Antwort nahm Djuma sie in die Arme und er küsste sie. Sie küssten sich lange, erst zart und vorsichtig, dann voller Leidenschaft. Schließlich brach Mayra weg, als sie keine Luft mehr bekam. „Antwort genug?“, fragte Djuma. Mayra lachte und zog ihn wieder zu sich.
Danksagung
Dank an Tina, Diana, Anja und vor allem Jørn fürs aufmerksame Gegenlesen und Rückmelden. Dank auch an Adriana und Frank für die engagierte Unterstützung bei der technischen Umsetzung.
Über die Autorin
Marita Grimke beschloss mit acht Jahren Romanautorin zu werden. 34 Jahre später hat sie sich diesen Traum verwirklicht und angefangen ihren Erstling „Mayra und der Prinz von Terrestra“ zu schreiben. Davor lagen ein Ausflug in die Metallindustrie als Industriekauffrau, ein Nachspüren der Frage, was den Mensch zum Menschen macht, was der Universität Bonn einen M.A. in Geschichte wert war, eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und die Regie eines Kinodokumentarfilms. Neben dem Romanschreiben leitet sie derzeit ein Jugendfilmfestival.
Impressum
© Marita Grimke 2013
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
Umschlagabbildung: © Grace Gibson, Stuttgart; Bilder: © fotosutra.com, © aleshin, © Aaron Amat, © innovari – fotolia.de
Satz und Lektorat: LektorArt
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