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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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nur die Schuld auf andere zu schieben, wird dem Planeten nichts nützen. Wir müssen die Leute dazu bekommen, uns zu verstehen, und das kann man nicht, solange man herumbrüllt. Also, Eamon, was hältst du davon, nach New Barrow zu gehen und dort mit den Leuten zu sprechen?«
    Als schließlich jeder seine Aufgabe erhalten hatte, verteilte Clodagh die Keimlinge. Sie sollten als Geste des guten Willens im Hinblick auf die erhoffte lange Anbauperiode verteilt werden. Manche Leute nutzten die Reise als Vorwand, um Verwandte zu besuchen, die sie schon eine Weile nicht gesehen hatten; und als alles schließlich gegangen war, hatte das Unterfangen etwas von seinem bitteren Unterton verloren und war statt dessen von einer fast ferienhaften Aufbruchstimmung geprägt.

5. KAPITEL
    Merde alors! dachte Marmion de Revers Algemeine, als sie aus der Sichtluke des Shuttles auf eine zur Hälfte mit Schlamm, zur Hälfte mit schmutzigem Eis und Schnee bedeckte kahle Landschaft blickte.
    Worauf habe ich mich da nur eingelassen? Ach, herrje, ich habe es Whit ja nun einmal versprochen! Niemand, der noch ganz bei Trost war, konnte sich wünschen, daß Mad Matt eine einsame Entscheidung traf, egal, worum es ging, und wenn es sich nur darum handelte, ob man irgendwelchen Leuten die Nutzung der sanitären Einrichtungen gestattete.
    Der Vizevorsitzende Matthew Luzon hatte mit seinem ›Programm‹
    wahrscheinlich schon begonnen, argwöhnte Marmion, als er darauf bestand, daß der Pilot des Shuttles einen Umweg zu der Stelle flog, an der sich ›dieser sogenannte‹ Vulkan befand, den der Planet – ja, was denn? – hatte sprießen lassen? Nein, das richtige Wort war
    ›Ausbruch‹. Außerdem sollten sie noch das Gebiet überfliegen, wo Whittaker Fiske und alle anderen von diesem soi-disant ›intelligenten‹
    Planeten um ihren Verstand gebracht worden waren. Die Vorstellung eines Planeten mit einem eigenen Verstand gefiel Marmion irgendwie.
    Es gab ja so wenig Leute, die sich einer derartigen Entschlußkraft hätten rühmen dürfen. Vor allen Dingen Mad Matt. Sie tadelte sich selbst für den Gebrauch dieses Ausdrucks: Was, wenn sie sich einmal taktlos verplappern und ihn offen verwenden sollte? Manchmal wartete ihre Zunge nicht länger die Entscheidung der Vernunftzensur ab. Ob das ein Zeichen dafür war, daß sie endlich vernünftig wurde?
    Oder daß sie im Begriff stand, das bißchen Vernunft auch noch einzubüßen, das sie noch besaß?
    Nein, an ihrer Vernunft war nicht der leiseste Abstrich zu machen, sagte sie sich entschieden, als sie sich an den Finanzcoup erinnerte, den sie gerade mit drei angeblich maroden technischen Betrieben abgezogen hatte. Jeder davon verfügte über etwas, das die anderen brauchten, und keiner der drei Geschäftsführer war so vernünftig gewesen, im Zuge einer – einvernehmlichen oder unfreiwilligen –
    Übernahme auch nur einen Zoll nachzugeben. Also hatte sie letztes Jahr eine ihrer Holdinggesellschaften beauftragt, gleich alle drei Firmen aufzukaufen. Sie hatte die richtigen Köpfe zusammengestoßen und die Einsichtigen mit entsprechenden Befugnissen ausgestattet.
    Das Ergebnis war ein derart exorbitanter Nettogewinn nach Steuern, daß ihr schon bald wohl nichts anderes übrigbleiben würde, als eine weitere Holding zu gründen, um auch diesen finanziellen Triumph noch zu verschleiern. Gleich, wie sehr Mad Matt – nein, nein, nein, Matthew – sich seiner jüngsten Erfolge brüstete, hatte sie doch um einige Milliarden besser abgeschnitten als er. Doch das Prahlen lag ihr nicht.
    »Sie werden kaum leugnen können, daß das eine der Formationen ist, wie sie Vulkane anzunehmen pflegen«, sagte sie, nachdem sie vernommen hatte, was Matthew gerade einem seiner zahlreichen Assistenten zugebrummt hatte.
    »Und woher, meine Liebe, wissen Sie, daß es verschiedene Arten von Vulkanen gibt?« fragte Matthew mit seiner öligen Stimme. Seine Assistenten lächelten ihn anhimmelnd an, während sie Marmion mit Herablassung betrachteten.
    »Weil ich einen Magisterabschluß in Geologie habe«, antwortete sie und gewährte ihnen allesamt ihr strahlendstes Lächeln.
    »Aber im Augenblick unternimmt er gar nichts«, bemerkte Matthew und deutete auf die quadratische Sichtluke, die einen guten Überblick über das ›Grübchen‹ des Kegels bot, während der Shuttle ihn umkreiste. Es war nicht einmal die Andeutung einer Rauchfahne oder einer Aschenwolke zu erkennen; dafür aber war die Landschaft im Umkreis von mehreren

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