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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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deutlich zu hören bekommen‹ in einer Sprechblase zwischen seinen fest zusammengekniffenen Lippen hervortreten sehen können. Das jedenfalls war es auch, was sein finsterer Blick ausdrückte.
    Aus der Sitzreihe hinter ihr ertönte ein leises Geräusch wie ein unterdrücktes Husten. Höchstwahrscheinlich Faber, dachte sie.
    Natürlich sprach er nie viel, aber sie wußte, daß er Matthew Luzon verabscheute. Fast so sehr wie sie selbst, und übrigens auch wie Sally und Millard. Sie hatte ihre Mannschaft wirklich sehr sorgfältig ausgesucht.
    Dann kam der Raumhafen auch schon in Sicht – mit seinen lächerlich gefärbten Wartungsgebäuden. Wer hatte nur die Geschmacklosigkeit aufgebracht, derart scheußliche Farben zu verwenden? fragte sich Marmion. Wahrscheinlich war jeder Farbton, den die Intergal jemals verworfen hatte, hier geendet: auf den Mauern dieser Augenqual.
    Anders als Matthew hielt sie sich allerdings nicht mit wortreichen Kommentaren über den Zustand des Landeplatzes mit seinen Kratern und Rissen und den Blöcken aus Plastbeton auf, die durch die seismische Aktivität an die Oberfläche gepreßt worden waren. Da diese Schäden ausschließlich die Landebahn zu betreffen schienen, war Marmion durchaus amüsiert von der Vorstellung eines bewußten, intelligenten Planeten, der seine inneren Kräfteverhältnisse so gezielt umzugestalten vermochte, um eben jenen seiner Bewohner das größte Unbehagen zu bereiten, die er nicht auf seiner Oberfläche haben wollte. Eine solche Wesenheit konnte ein äußerst fürsorglicher Freund und ein formidabler Gegner sein, sofern das ganze kein bloßes Hirngespinst war.
    Doch woher wollte man schon wissen, ob so etwas unmöglich war oder nicht? Marmion zuckte die Schultern, Sie hatte eine Vorliebe für Rätsel in diesem überanalysierten Universum, in dem sie lebte.
    Geheimnisse weckten ihre Neugier, und sie zu entschleiern gab ihr Gelegenheit, ihren Verstand in Anschlag zu bringen und alle Register zu ziehen. Wie wunderbar es doch wäre, sollte sich die ganze Sache tatsächlich als eben jenes gewaltige und komplizierte Puzzle herausstellen, das der Bericht ihnen versprochen hatte! Ob es nun genau das sein mochte, was die Einheimischen glaubten, oder nicht –
    auf jeden Fall mußte mehr dahinterstecken als die prosaische Szenerie unter ihnen oder die offiziellen Erklärungen der in den Berichten detailliert geschilderten unheimlichen Ereignisse, so sehr es auch die vermeintlich ›logische‹ Erklärung verhöhnte. Oder eben alles nur allzu genau beschrieb. Marmion war sehr froh, gekommen zu sein, und sollte dieser Planet sich tatsächlich als ein bewußtes und empfindungsfähiges Wesen erweisen, würde sie noch glücklicher sein, seine Bekanntschaft zu machen. So hing sie den etwas kauzigen Gedanken nach, daß der Planet hoffentlich einen guten Eindruck von ihr bekäme und sie nicht allzu streng an der Gesellschaft messen mochte, die sie gerade pflegte.
    Natürlich gab es unten einen großen Bahnhof, als das Shuttlefahrzeug auf einem der wenigen intakt gebliebenen Fahrbahnabschnitte landete. Es gab ein richtiges Begrüßungskomitee, und wenn man auch keinen roten Teppich ausgelegt hatte, so war der Plastbeton doch offensichtlich mühsam von dem Schlamm und dem klebrigen Schleim befreit worden, der den größten Teil der restlichen Landebahn bedeckte. Die Bodenfahrzeuge glänzten im klaren Sonnenlicht in ihrer Wachspolitur.
    Marmions Lungen saugten die frühlingsfrische Luft in tiefen Zügen ein. Ihr schwindelte fast vom Rausch dieser unbestreitbar frischen Luft.
    »Ach du liebe Güte, was für eine Luft! Eine solche Luft hätte ich gern überall, wo ich mich aufhalte«, sagte sie dramatisch und legte dabei eine Hand auf den wogenden Busen.
    Matthew schoß ihr einen angewiderten Blick zu. »Marmion, diese Luft mag vielleicht frisch wirken, aber Sie können nicht sicher sein, daß sie nicht voller Bakterien und Mikroben ist, die sich abträglich auf Ihre Gesundheit auswirken könnten. Die wir aber beschützen müssen!« fügte er mit jenem scheußlichen Lächeln hinzu, das er immer aufsetzte, wenn er sich fürsorglich gab, in Wirklichkeit aber nur hoffte, daß sein Gesprächspartner auf der Stelle tot umfallen würde.
    Schnell hakte sie sich bei Faber ein und vermied damit elegant den Körperkontakt, als Matthew ihr eine Hand entgegenstrecken wollte, um ihr die skrupulös gereinigten Stufen herunterzuhelfen. Faber begleitete sie geschmeidig hinunter, doch Sally und Millard

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