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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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aufgefunden und geborgen hatte. Sein Äußeres entsprach mittlerweile wieder durchaus seinen etwa vierzig Lebensjahren. Als Yana ihm zum erstenmal begegnet war, hatte sie ihn noch auf etwa siebzig geschätzt. Die einzige Veränderung, die sich als nicht umkehrbar erwiesen hatte, betraf Metaxos’ Haar. Als er auf dem Planeten gelandet war, war es noch genauso schwarz wie das seines Sohns gewesen – hatte Diego jedenfalls behauptet.
    Marmion Algemeine lächelte plötzlich. »Frank! Man hat uns gesagt, Sie seien…«
    »War ich auch«, sagte Metaxos und erwiderte ihr Lächeln. »Aber wie bei so vielen Erkrankungen, hat man mir, nachdem man die Ursache erst einmal festgestellt hatte, die entsprechende Behandlung angedeihen lassen, und jetzt geht es mir wieder gut.«
    »Weshalb redet hier eigentlich alles in Rätseln?« fragte Ball. Es klang beinahe klagend.
    »Wenn Sie gestatten«, meldete Torkel sich wieder zur Wort. »Ich glaube, ich hätte da eine Erklärung anzubieten. Es hat den Anschein, daß wir alle, ich selbst eingeschlossen, unter dem Einfluß irgendeiner massiven hypnotischen Illusion gestanden haben. Sie ist recht stark, wirkt durchaus real. Im Banne dieser Illusion gelangt man zu der felsenfesten Überzeugung, daß dieser terranisierte Felsen, auf dem wir hier stehen, tatsächlich ein bewußt empfindsames Lebewesen ist. Das ist natürlich völlig unmöglich. Es ist abergläubischer Unsinn. Aber ich kann Ihnen versichern, daß diese Illusion eine ganz außergewöhnliche Qualität hat. Ich hege den Verdacht, daß sie vor allem durch zwei Einwohner dieses Landstrichs induziert wird, durch die Frau namens Clodagh, und durch diesen Mann, Dr. Sean Shongili. Sogar unsere eigene Intergal-Agentin, Majorin Maddock, die Sie hier sehen, ist ihrem Einfluß verfallen und…«
    »Niemand ist blinder als der Mann, der nicht sehen will, mein Sohn«, warf Whittaker Fiske betrübt ein.
    »Selbst mein Vater ist dieser Illusion erlegen, Herr Generalsekretär.«
    »Entschuldigen Sie bitte«, warf Yana ein. »Ich dachte, wir wären hier, um Beweismittel vorzutragen und über mögliche Lösungen zu sprechen. Da gibt es einmal den Beweis der Lavelle Maloney. Der Autopsiebericht ist objektiv genug. An Lavelles Körper waren physiologische Veränderungen zu bemerken, die die Mediziner sich nicht erklären konnten. Dr. Shongili aber kann es erklären. Ob die Firma seine Erklärung akzeptiert, ist eine andere Frage, aber Sie sollten Dr. Shongili wenigstens anhören.«
    Ball machte eine abfällige Geste. »Wir haben die Berichte und die Abhandlung gelesen, die er eingereicht hat, einschließlich seiner äußerst phantasievollen Erklärung der evolutionären Anpassung der Petaybeeaner. Sie Sache schmeckt immer noch nach Obstruktionismus. Außerdem gehört Shongili dort unten selbst zu den Rädelsführern, falls man gewissen Parteien Glauben schenken darf.«
    Die Petaybeeaner musterten Torkel Fiske mit verächtlichen Blicken, was dieser mit einem Lächeln quittierte, ganz der rehabilitierte Mann, dem schlimmes Unrecht widerfahren war.
    Die elegante Marmion meldete sich wieder auf ihre ruhige, überlegte Weise zu Wort. »Sagen Sie mir eins, Dr. Shongili und Frau Senungatuk. Werden Ihre Beobachtungen, daß es sich bei diesem Planeten um ein bewußtes Wesen handelt, von den anderen Petaybeeanern auf diesem Planeten geteilt?«
    Clodagh nickte, doch Sean blickte zweifelnd drein. »Wir haben keinen unmittelbaren Kontakt zur südlichen Landmasse«, sagte er.
    »Nicht direkt«, räumte Clodagh achselzuckend ein. »Aber sie wissen es.«
    »Sie scheinen sich ja sehr sicher zu sein.«
    »Wie sollten sie so etwas nicht wissen?« fragte Clodagh. Yana wurde den Eindruck nicht los, daß Clodagh auswich, daß sie aus irgendeinem, sicherlich guten Grund nicht willens war, im Augenblick mehr preiszugeben. Da sie Clodagh kannte, erschien ihr das durchaus möglich. Die Frau war wie der Planet selbst: rund, unterschwellig aktiv und bis zum Bersten voller Geheimnisse. Yana hatte zwar inzwischen die Erfahrung gemacht, daß es sich dabei überwiegend um gemütliche, gütige Geheimnisse handelte; dennoch blieben sie rätselhaft.
    Marmion ließ das Thema für einen Augenblick fallen, doch nun drehte sich ein anderes Mitglied des Komitees, dessen erkahlender Schädel mit dem Pferdeschwanz dem Bildschirm zugekehrt gewesen war, nach ihnen um. Seine Augen waren von einem schönen, himmlischen Blau, doch der Mund bildete eine schmale, harte Linie; die Oberlippe war

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