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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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wie ein wulstartiger Schnabel über die untere gelegt, einer schnappenden Schildkröte gleich.
    »Wir werden die Bewohner sicherlich befragen müssen«, sagte er.
    »Wir müssen auf ganz T-Beta eine Befragung durchführen und in Erfahrung bringen, was die Bewohner über den Planeten glauben und welche Erfahrungen sie dort gemacht haben. Eine solche Studie war schon lange überfällig.« Er sprach mit einem leisen Lispeln und einem merkwürdigen Tonfall. Vielleicht war es auch ein – weitgehend ausgemerzter – Akzent.
    Yana hatte geglaubt, daß Marmion und Whittaker Fiske sich durch den Vorschlag des Mannes bestätigt sehen würden. Statt dessen schob Whittaker unverkennbar seinen Stuhl ein Stück vom Tisch und dem Bildschirm fort, während Marmions Zungenspitze an ihrer Oberlippe erschien, bevor sie vorsichtig antwortete: »Ein ausgezeichneter Vorschlag, Vizevorsitzender Luzon. Ich werde mich persönlich vor Ort darum kümmern.«
    »Und ich werde Sie begleiten, Madame Marmion«, antwortete Luzon. »Ich habe großes Interesse an den Glaubenssystemen und Sitten kolonialer Völker. Vor allem jener, die über Jahre hinweg der Vorzüge eines ausgiebigen Firmenkontakts entbehren mußten.«
    »Ich bin sicher, daß Sie die Feststellung machen werden, daß es sich bei Petaybee um eine üppig sprudelnde Quelle der Information handelt, Matthew«, fügte Whittaker Fiske in einem etwas verkrampften Versuch hinzu, seine übliche Freundlichkeit zur Geltung zu bringen.
    Matthew Luzon. Yana hatte den Namen schon oft gehört, fiel ihr plötzlich ein – allerdings nicht in positivem Zusammenhang.
    »Ihre Untersuchungen und Versuche, die Denkweise von Kolonisten zu korrigieren, sind wohlbekannt, wenn auch nicht unbedingt gut gelitten«, sagte Whittaker. »Aber ich denke, daß eine richtige Untersuchungsexpedition, von Marmion geführt, jetzt durchaus angebracht wäre. Ihre Delegation könnte sich das warme Wetter zunutze machen und sich auch audiovisueller Aufnahmegeräte bedienen, die nämlich sonst im allgemeinen zu empfindlich für das Klima auf diesem Planeten sind. Ich denke, das subjektivere Material kann ruhig noch eine Weile warten.«
    Luzon gestattete seinen Mundwinkeln, sich zu seiner Version eines Lächelns zu verziehen. »Aber nicht doch! Ich denke, meine Anwesenheit dürfte äußerst hilfreich sein. Kommen Sie schon, Dr.
    Fiske! So viel Platz brauche ich doch gar nicht. Ich werde Madame Marmion begleiten.«
    Der Boden erbebten unter ihren Füßen, und für ein paar Sekunden wackelte der Bildschirm in seiner Halterung. Yana sah zu Clodagh hinüber und stellte fest, daß die große Frau das Bild von Matthew Luzon mit einer gewissen bemühten Vorsicht beobachtete, die Yana bei ihr noch nie bemerkt hatte. Es war keine richtige Angst – aber Bangigkeit. In diesem Augenblick fiel Yana auch wieder ein, wer Luzon eigentlich war. Und sie war bestürzt, daß er innerhalb der Firma zu einer so herausragenden Position hatte aufsteigen können.
    Luzon war von seiner Ausbildung her Kulturanthropologe, also Vertreter einer Disziplin, die ihn eigentlich aufgeschlossen und tolerant gegenüber anderen hätte machen müssen. Statt dessen haftete ihm jedoch der Ruf an, seine angesehene Stellung dazu zu benutzen, die ›weniger zivilisiertem oder ›nichtaufgeklärten‹ Völker zu verdammen und ihre kulturellen Unterschiede als Begründung dafür zu benutzen, die Unterstützung durch die Firma und die Kooperation mit ihr entweder zu veranlassen oder zu versagen. Wahrscheinlich hatte Luzon der Firma schon sehr viel Geld eingespart, vermutete Yana. Sein Name war oft gefallen, als es damals um die Bewohner des Zentralkontinents eines Planeten namens Mandella gegangen war, die man in Mietskasernen getrieben hatte, um die Urwälder und Sümpfe, in denen sie vorher gelebt hatten, zur Gewinnung fossiler Brennstoffe auszubeuten. Die Mietskasernen waren schlampig konstruiert gewesen, und zum Umerziehungsprogramm hatten keinerlei Einweisungen der Bewohner in den Gebrauch moderner Anlagen und Gerätschaften in ihren neuen Heimen gehört, was auch für die sanitären Anlagen gegolten hatte. Wer von den Mandellanern nicht in der großen Feuersbrunst umgekommen war, die kurz darauf in der Wohnanlage gewütet hatte, war schließlich an den ansteckenden Krankheiten gestorben, die anschließend alle Überlebenden heimsuchten. Luzons Berichte hatten es der Firma ermöglicht, sich vor dem Universalgericht ihrer Verantwortung zu entziehen. Yana hatte sogar

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