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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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war zwar sehr groß, glich aber doch eher einer riesigen Hauskatze mit ziemlich gewöhnlicher Schwarzweißfleckung. Möglicherweise eine der Wegkatzen, von denen er schon so viel gehört hatte: Eines jener Wundertiere, die bei der Bergung der Fiskes geholfen und bei der Heilung von Frank Metaxos eine herausragende Rolle gespielt haben sollten.
    Er stand auf, schloß sein Notepad und überlegte, ob es wohl klug sei, sich dem Tier zu nähern. Es schien keinen Herrn zu haben. Wenn es sich um ein herrenloses Exemplar handelte, könnte er es vielleicht für das Labor requirieren, um es eingehend zu untersuchen. Gerade wollte er dem Piloten befehlen, das Tier solange in einen Käfig zu sperren, bis er es abholen würde, als dieser ihn bedrängte, zu ihm zu kommen, und ihn schließlich ziemlich grob an Bord hievte. Braddock saß bereits angeschnallt in seinem Sitz. Glücklicherweise wirkte er eher schläfrig als krank. Bevor Matthew die Katze erwähnen oder gegen den überstürzten Abflug protestieren konnte, setzten sich auch schon die Rotorblätter wirbelnd in Bewegung, und das Luftfahrzeug schoß über das tiefe Gewässer des Fjords, hoch über den Masten einiger primitiver Segelboote.
    Merkwürdigerweise war der Flug zum südlichen Kontinent weitgehend frei von den Turbulenzen, denen sie über Land begegnet waren. Matthew versuchte, den Lärm in der Kabine zu übertönen, um eine Frage über das Dorf zu stellen, das sie soeben verlassen hatten.
    Schließlich behalf er sich damit, Greene an der Schulter anzufassen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Doch der Mann lächelte nur liebenswürdig, tippte an seine Kopfhörer und zuckte die Schultern.
    Matthew ließ sich wieder in seinen Sitz sinken und schnallte den Gurt enger – dann mußte er ihn wieder etwas lockern, damit er keine Durchblutungsstörungen im Oberkörper bekam. Er mochte die Strapazen des Reisens nicht und fragte sich, warum es eigentlich nur einen Satz Kopfhörer an Bord gab. Und so unternahm er eine gewaltige Anstrengung, sich im Laufe dieser tristen, wahrscheinlich sehr langwierigen Reise zusammenzureißen. Glücklicherweise überdeckten die kalte Luft und der Geruch von Maschinenöl die leise Duftspur von Braddocks Mißgeschick.
    Jedesmal, wenn Matthew mit einem dieser Vehikel flog, beschloß er, Flugstunden zu nehmen, denn die Prozedur schien ihm lächerlich einfach zu sein; doch irgendwie schien er nie die Zeit für eine förmliche Ausbildung zu finden. Einmal hatte ein schon lange nicht mehr aktuelles Mitglied seiner Assistentenschar, ein möglicherweise doch etwas zu leicht zu beeindruckender junger Mann, ein gewisses Fliegertalent an den Tag gelegt. Doch kaum hatte er das Fliegen erlernt, als seine Persönlichkeit sich leider einschneidend veränderte und er nicht mehr jene Qualitäten rückhaltloser Loyalität und bedingungslosen Gehorsams aufwies, die Matthew seinen Assistenten abverlangte.
    Matthew hegte den Verdacht, daß der Mann, der diesen Hubschrauber flog, ebensowenig von jenem Kaliber war, wie man es von einem Adjutanten erwartete. Matthew sah seine Meinung bestätigt, als er einen Bericht aus seinem Aktenkoffer holte und dabei, unter seinem Sitz verstaut, den Satz Kopfhörer entdeckte, den Greene ihm eigentlich schon von Anfang an hätte anbieten müssen. Sofort stöpselte er sie in die Buchse an seiner Armlehne und setzte sie auf.
    Die explodierende Statik in seinen Ohren ließ ihn die Kopfhörer hastig wieder abreißen.
    Gebieterisch tippte er dem Piloten auf die Schulter und zeigte auf das Gerät. Der Pilot schüttelte grinsend den Kopf, schob das Mikrofon beiseite und beugte sich vor, um zu sagen: »Kaputt!«
    Matthews Reaktionen waren ein Gemisch aus Erstaunen, Zorn, Frustration und grenzenlosem Ekel über die Ineffizienz und das Desinteresse, das die Bewohner dieser Welt an den Tag legten. Im ganzen Weltall waren Menschen verstreut; einige von ihnen lebten in einer hochentwickelten, vollkommenen ausgesteuerten Umwelt, von der Intergal skrupulös gewartet. Aber ausgerechnet er mußte auf einer unglaublich primitiven Welt landen, mit einem Satz Kopfhörer, wie er sie schon zu Hunderten benutzt hatte, der nicht funktionierte –
    sicherlich wegen einer technischen Kleinigkeit, die man mühelos hätte beheben können.
    Natürlich stellte diese Sorte Luftfahrzeug nur eine geringfügige Verbesserung gegenüber seinem uralten Gegenstück dar. Die alten Maschinen hatten weder große Geschwindigkeit noch Reichweite gehabt und waren auch in

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